Warum es so schwerfällt, sich untersuchen zu lassen

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Warum es so schwerfällt, sich untersuchen zu lassen

Manche Menschen beschäftigen sich sehr damit, schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden; es gehört für sie dazu, regelmäßig Termine zur Vorsorge wahrzunehmen. Auf der anderen Seite ist es verständlich, dass es Menschen gibt, denen die Themen

Es ist hinlänglich bekannt, dass die beste Strategie zur Vermeidung von Erkrankungen bedeutet, regelmäßig an Kontroll- bzw. Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen: Vorbeugen ist bekanntlich die beste Medizin. Es ist auch bekannt, dass die Möglichkeit besteht, dass viele Erkrankungen – rechtzeitig erkannt – großteils erfolgreich behandelt oder sogar geheilt werden können.

Und zu guter Letzt kann es einen Glücksmoment bedeuten, wenn Ihr Arzt Ihnen nach der Untersuchung versichert:

Mir geht’s doch gut …

… so oder so ähnlich denken viele Menschen, wenn sie erwägen, wieder eine Routineuntersuchung bei ihrem Arzt durchführen zu lassen. Viele Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs machen sich aber in einem frühen Stadium überhaupt nicht körperlich bemerkbar. Dadurch ist natürlich kein akuter Handlungsbedarf festzustellen – verglichen zum Beispiel mit Zahnschmerzen.

… oder etwa nicht?

Oft schwingt bei dem vorherigen Gedanken auch die Angst mit, dass dennoch etwas sein könnte:

Meister der Verdrängung

Paradoxerweise kann dies jedoch dazu führen, dass der Arztbesuch erst recht verschoben wird. Die Sorgen um bereits entstehende Erkrankungen bzw. das schlechte Gewissen durch das Verpassen einer Routineuntersuchung werden durch allerlei ablenkende Tätigkeiten beiseitegeschoben. Unser Gehirn übernimmt diese Aufgabe mit großem Erfolg, es ist ein Meister der Verdrängung!

Der Arzt versteht mich vielleicht gar nicht

Wenn sie sich dann doch durchgerungen haben, ihren Arzt aufzusuchen, stoßen manche Patienten auf ein weiteres Problem: Man hat sich Gedanken gemacht, auch Fragen überlegt, aber

Fassen Sie Mut: Stellen Sie Fragen, berichten Sie von den Sorgen, die Sie beschäftigen. Ihrem Arzt ist durchaus bewusst, dass das Thema Vorsorge auch gleichzeitig mit vielen Sorgen und Ängsten verbunden ist. Zum Beispiel können Sie sich vorab im Internet über den Ablauf einer Vorsorgeuntersuchung beim Urologen informieren – und sich dazu gezielt Fragen überlegen, die Sie dem Arzt stellen möchten.

Ein bekannter Philosoph sagte einmal:

Wichtigeres zu tun?

Viele kennen das Problem: Bei dem Druck und Stress im alltäglichen Leben ist man froh, wenn man die wichtigsten Dinge hinter sich gebracht hat. Manchmal arbeitet man eine Art

Oft ist der Besuch einer Arztpraxis auch mit längeren Wartezeiten verbunden. Sicher gibt es Dinge im Leben, die wichtiger sind als andere. Aber wenn Sie einmal ehrlich in sich hineinhorchen, werden Sie sich sicherlich eingestehen, dass Ihre Gesundheit doch auch zu den wichtigen Dingen zählt, oder?

Ich weiß selbst, was gut für mich ist!

Sie wissen sicher, dass ein gesunder Lebensstil eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein langes und erfülltes Leben ist: Vielleicht treiben Sie regelmäßig Sport, ernähren sich gesund und verzichten sogar weitgehend auf den Genuss von Alkohol? Somit könnte man meinen, dass Sie in jeder Hinsicht Herr der Lage sind. Leider ist das nicht immer der Fall – vor allem, wenn es um Ihren Körper und Ihre Gesundheit geht. Oft liegt das Risiko, dass eine Krebserkrankung entsteht, in erster Linie nicht in Ihren Händen, Sie haben darüber keine direkte Kontrolle.


Unterstützung suchen

Die einzige Möglichkeit, die Sie in diesem Moment haben, ist, die Kontrolle aus Ihren Händen zu geben und Hilfe anzunehmen. Dies kann auf direktem Weg Ihr Arzt sein, den Sie für die Vorsorge aufsuchen. Natürlich können Sie sich auch an Ihren Partner wenden und um Unterstützung bitten. Auch wenn Hilfe nicht immer gern angenommen wird, ist Unterstützung durch Dritte sehr wichtig. Aktuelle Studien bestätigen dies:

Unterstützung ist sehr hilfreich

Patienten, die aktiv nach Unterstützung im Freundes- oder Bekanntenkreis fragten, suchten auch häufiger den Arzt für Termine zu Routineuntersuchungen auf. Es fällt sicher leichter, sich an regelmäßige Termine zu Vorsorgeuntersuchungen zu halten, wenn man aus dem Bekanntenkreis dazu ermutigt und eventuell auch begleitet wird. Bitten Sie einen guten Freund oder Bekannten, Sie an Vorsorgetermine zu erinnern. – Vielleicht fällt es Ihnen auch leichter, wenn Sie jemand begleitet? Gemeinsam fällt vieles leichter …

Vermeidung hilft nicht!

Natürlich wissen Sie, dass es wichtig ist, Termine für Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen – so unangenehm sie auch sein mögen: Studien belegen, dass viele Krebsarten heilbar sind, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Somit ist natürlich der regelmäßige Arztbesuch Pflicht! Zusätzlich zeigte sich in Studien ein deutlicher Zusammenhang zwischen Vermeidungsverhalten und einer schlechteren Prognose: Je länger der Arztbesuch aufgeschoben wurde, desto schwieriger war, die festgestellte Erkrankung zu therapieren.

Dies ist eine Art Teufelskreis: Die Angst, an Krebs erkrankt zu sein, kann dazu führen, dass man den Arztbesuch zur Vorsorgeuntersuchung vermeidet. Dies kann dazu führen, dass sich die Erkrankung unbemerkt verschlimmert, was wiederum den Behandlungserfolg oder gar die Heilungschancen reduziert. Voraussetzung ist somit ein frühzeitiges Erkennen. Man kann den Teufelskreis also umdrehen:

Teufelskreis umdrehen

Wenn Sie regelmäßig zum Urologen oder Gynäkologen gehen, können Auffälligkeiten rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn Sie sich dazu durchgerungen haben, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, werden Sie feststellen, dass sich ein beruhigendes Gefühl einstellt. Sie können die lästigen Vorsorgeuntersuchungen auf Ihrer Liste endlich abhaken und fühlen sich erleichtert. Vermeidungsstrategien oder Aufschiebetaktiken werden nicht mehr benötigt.

Termin vereinbaren – am besten gleich!

Die meisten Menschen können sich etwas Schöneres vorstellen als einen Besuch beim Urologen oder Gynäkologen; oft werden die Besuche als unangenehm oder sogar peinlich beschrieben. Der eigentliche Vorgang der Vorsorgeuntersuchung ist jedoch schnell überstanden. Vereinbaren Sie am besten noch heute einen Termin bei Ihrem Arzt – Ihrer Gesundheit zuliebe!


Dipl.-Psych. Nikola Bergis-Jurgan, Bad Mergentheim

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  • gingergirl postete ein Update vor 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 4 Tagen, 4 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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