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Diese Worte haben wir Menschen mit Diabetes wahrscheinlich schon alle einmal in der Arztpraxis gehört. Jetzt kommt es darauf an, in welchem Zusammenhang dieser Satz gesprochen wird. Möchte der Arzt, oder die Ärztin, jetzt gründlich die gesundheitliche Gesamtsituation checken? – Dann ist das positiv.
Wenn die Diabeteserkrankung allerdings dazu dient, die Erklärung für alles zu sein, dann finde ich das nicht akzeptabel.
Es werden jetzt keine „Fallbeispiele“ folgen nach dem Motto: „Welche Krankheiten können im Schatten des Diabetes auftreten – ohne erkannt zu werden?“
Mir geht es um die Frage, ob Menschen mit der Diagnose Diabetes generell Gefahr laufen, sofort in die „Diabetesschublade“ gesteckt zu werden.
In den Arztpraxen, wo ich regelmäßig in Behandlung bin, wissen alle von meiner Diabeteserkrankung. Aber wenn z.B. der erste Termin in einer neuen Facharztpraxis ansteht, stellt sich die Frage, ob ich mich als Mensch mit Diabetes oute.
Meistens wird direkt in einem Patientenfragebogen abgefragt, welche Grunderkrankungen vorliegen. Da habe ich meine Diabetes-Typ-1-Erkrankung immer angegeben und alles sorgfältig ausgefüllt. Jedes Mal spannend ist dann der Erstkontakt mit dem Arzt oder der Ärztin. Dort entscheidet es sich, ob der Diabetes zum „Haupt- oder Nebendarsteller“ wird.
Es stimmt: Diabetes kann Begleit- und Folgeerkrankungen verursachen!
Wichtig und entscheidend ist es aber, rechtzeitig die Erkrankungen zu erkennen, die in keinem Zusammenhang zum Diabetes stehen.
Die Redewendung „Man kann auch Flöhe und Läuse haben“ spiegelt die Tatsache wider, dass zu einer Ursache eine zweite Ursache hinzukommen kann.
Nicht immer ist der Diabetes schuld!
Aber es ist auch möglich, dass eine eigenständige, evtl. sogar schwere Erkrankung vorliegt – die mit der Diabeteserkrankung rein gar nichts zu tun hat.
Daher zählt bei einer Diagnose nicht nur das „Bekannte und Offensichtliche“, sondern der Blick auf unseren gesamten Körper und dessen Funktionen.
Sehr nervenaufreibend wird es, wenn verschiedene Facharztrichtungen beteiligt sind.
Es kann wegen der bekannten Diabetes-Diagnose passieren, dass man im „Pingpong-Verfahren“ zwischen den Fachrichtungen hin und her geschoben wird.
Die oft langen Wartezeiten auf Facharzttermine und die Ungewissheit, wie es dann weitergeht, sind eine zusätzliche Belastung.
Ich empfinde es als sehr hilfreich, einen Hausarzt zu haben, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und von dem ich Unterstützung erfahre.
Kennt Ihr weitere Tipps?
Welche Erfahrungen habt Ihr im Diagnose-Dschungel gemacht?
Bei der Frauenärztin: „Diabetes – was haben Sie denn falsch gemacht?“ – In fachfremden Arztpraxen ist es nicht immer leicht, empathischen Umgang als Mensch mit Diabetes zu erfahren. Hier findet ihr Sonjas Erfahrungen dazu.
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