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Jedes Jahr am 4. März wird der Welt-Adipositas-Tag (engl.: „World Obesity Day“) begangen. Ziel ist es, um auf die Situation und Versorgungslage von Betroffenen mit starkem Übergewicht aufmerksam zu machen. Denn nach wie vor sind Menschen mit Adipositas großen Belastungen und einer Stigmatisierung ausgesetzt, zudem sind Therapie-Angebote derzeit noch unzureichend.
Adipositas gilt als eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen der modernen Gesellschaft, insbesondere in Industrienationen wie Deutschland. Diese chronische Erkrankung ist durch eine übermäßige Fettansammlung im Körper gekennzeichnet, die das Risiko für zahlreiche weitere Gesundheitsprobleme erhöht. Aktuelle Schätzungen deuten darauf hin, dass etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland als adipös eingestuft wird. Adipositas versiebenfacht das Risiko für einen Prä-Diabetes oder einen Typ-2-Diabetes und gilt als Auslöser und Risikofaktor für mehr als 60 weitere Begleit- und Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Herzkreislauf-Erkrankungen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit einer effektiven Behandlung und Prävention.
Die Versorgung adipöser Patienten in Deutschland steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen. Dazu zählen z.B. die Stigmatisierung der Betroffenen und eine unzureichende Abdeckung spezialisierter Therapieangebote durch das Gesundheitssystem. Der heutige Welt-Adipositas-Tag am 4. März 2024 wirft laut VDBD daher ein Schlaglicht auf diese Problematik und bietet Anlass, über die Notwendigkeit einer umfassenden Anerkennung und Behandlung von Adipositas als ernsthafte Erkrankung zu sprechen.
Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) hebt in einer Pressemitteilung zum heutigen Welt-Adipositas-Tag hervor, dass Adipositas eine komplexe, multifaktorielle Krankheit ist, die nicht allein durch Bewegungsmangel und eine hyperkalorische Ernährung verursacht wird. Neuere Studien zeigen, dass auch genetische Faktoren eine Rolle spielen können, insbesondere bei Frauen. Diese Erkenntnisse fordern einen Paradigmenwechsel in der Behandlung und Prävention von Adipositas.
Der VDBD betont die Notwendigkeit, Adipositas zu entstigmatisieren und als Volkskrankheit anzuerkennen, um angemessene und strukturierte Maßnahmen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen zu implementieren. „Anstatt Betroffene zu stigmatisieren, sollte Adipositas als komplexe Erkrankung anerkannt und mit entsprechenden gezielten und strukturierten Maßnahmen bekämpft werden, um Folgeerkrankungen zu verhindern“, fordert VDBD-Vorstandsmitglied Theresia Schoppe. Mit dem bevorstehenden Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas, das voraussichtlich im April in Kraft tritt, wird ein erster Schritt in diese Richtung unternommen, obwohl die Ernährungstherapie weiterhin nicht zur Regelversorgung gehören wird.
Neben den physischen Gesundheitsrisiken leiden adipöse Personen häufig unter schwerwiegenden psychosozialen Folgen, darunter Stigmatisierung und Diskriminierung, wie Novo Nordisk, Anbieter des Adipositas-Medikaments Semaglutid (Handelsname: Wegovy), in einer Presse-Information berichtet. Eine vom Unternehmen veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigt, dass Menschen mit Adipositas ein signifikant höheres Risiko haben, eine Depression zu entwickeln, was auf die Stigmatisierung der Krankheit zurückgeführt werden kann. Um gegen diese Stigmatisierung vorzugehen, hat Novo Nordisk die Kampagne „Echt jetzt?“ ins Leben gerufen, die zum Ziel hat, Vorurteile zu hinterfragen und einen empathischeren Umgang mit Adipositas zu fördern.
„Es ist essentiell wichtig, dass alle an einem Strang ziehen – die verschiedenen Interessens-gruppen genauso wie gesellschaftliche Entscheidungsträger. Nur so können wir gemeinsam und nachhaltig mit den Schuldzuweisungen und Mythen rund um die persönliche Verantwortung für das Körpergewicht aufräumen“, sagt Daniela Rimpf von Novo Nordisk Deutschland. „Außerdem brauchen wir insgesamt mehr Empathie für Menschen mit Adipositas. Das ist die Grundvoraussetzung für einen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Adipositas“, so ihr Plädoyer. Darüber hinaus betont das Unternehmen die Bedeutung einer nachhaltigen Therapie, um die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen zu verbessern. Diese kann von Lebensstiländerungen über chirurgische Eingriffe bis hin zu Behandlungen mit Medikamenten reichen kann.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und von Novo Nordisk
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