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Weniger Gluten – höheres Typ-2-Diabetes-Risiko?
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Eine Ernährung mit wenig Gluten kann das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen, hauptsächlich dann, wenn der Ballaststoffgehalt der Lebensmittel gering ist. Hinweise auf diese Zusammenhänge gibt die gemeinsame Auswertung von drei großen amerikanischen Beobachtungsstudien.
Glutenfreie Lebensmittel liegen derzeit auch bei Menschen ohne Zöliakie (Glutenunverträglichkeit; siehe Kasten) im Trend – als Bestandteile einer vermeintlich gesunden Ernährung. Eine wissenschaftliche Bestätigung gibt es hierfür nicht.
Zöliakie – erhöhtes Risiko bei Typ-1-Diabetes
Wer Typ-1-Diabetes hat, trägt auch ein höheres Risiko, an Zöliakie zu erkranken. Denn Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung. In Deutschland sind ca. 400.000 Menschen davon betroffen. Hier entstehen Entzündungsherde – durch eine immunologische Reaktion an der Dünndarmschleimhaut auf das Weizeneiweiß Gliadin. Verläuft diese Entzündung in weiten Bereichen, kommt es zu Durchfall, Müdigkeit, Mangelerscheinungen und Bauchschmerzen.
Sollte ein Verdacht auf dieses Krankheitsbild bestehen, muss durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob Antikörper gegen Gliadin vorliegen. Nur wenn diese nachgewiesen werden, wird zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem Dünndarm genommen. Eine Zöliakie kann aber auch vorliegen, wenn keine starken Beschwerden vorhanden sind. Bei Risikopatienten, also Menschen mit Typ-1-Diabetes oder anderen Autoimmunerkrankungen, sind daher regelmäßige Screeningmaßnahmen empfohlen.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie im Schwerpunkt Typ-1-Diabetes plus Zöliakie, der in der Diabetes-Journal-Ausgabe 3/2016 erschienen ist:
Drei große Beobachtungsstudien aus den USA dokumentierten die Ernährungsgewohnheiten von rund 200.000 Personen über einen Zeitraum von 20 bis 28 Jahren:
- Im Durchschnitt nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stabil zwischen zwei und zwölf Gramm Gluten pro Tag zu sich.
- Als glutenhaltige Lebensmittel verzehrten sie hauptsächlich Nudeln, Vollkornbrot, Müsli, Pizza, Weißbrot und Backwaren aus Weizen.
- Menschen mit einem höheren Anteil an Gluten in der Nahrung ernährten sich insgesamt gesünder als die Personen mit einer glutenreduzierten Kost.
Erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko durch glutenarme Kost
Eine Auswertung dieser Untersuchungen zeigte, dass eine glutenfreie Ernährung auch Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann – zumindest was Diabetes vom Typ-2 betrifft. Insgesamt entwickelten acht Prozent (15.947 Personen) aller Studienteilnehmer im Beobachtungszeitraum Diabetes vom Typ-2.
Es zeigte sich:
- Je weniger Gluten die Studienteilnehmer und –teilnehmerinnen zu sich nahmen, desto häufiger entwickelten sie Typ-2-Diabetes.
- Eine vermehrte Aufnahme von Ballaststoffen wirkte dabei dem Diabetesrisiko entgegen.
Zu geringe Ballaststoffe-Aufnahme kann negative Folgen haben
Fazit der Autoren: Eine glutenarme Ernährung geht häufig mit einer zu geringen Aufnahme von Ballaststoffen einher, da beispielsweise auch auf Vollkornbrot verzichtet wird. Dies kann gesundheitliche Folgen haben und unter anderem zu einem erhöhten Typ-2-Diabetesrisiko beitragen.
Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen enthalten sind, werden vom Körper nahezu unverändert wieder ausgeschieden. Sie bewirken, dass Kohlenhydrate aus dem Darm langsamer ins Blut übergehen. Der Blutzuckerspiegel steigt also nach dem Essen nicht so schnell an. Außerdem fördern sie die Verdauung und beugen Verstopfung vor.
Quelle: Diabetesinformationsdienst München | Redaktion
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gingergirl postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 2 Tagen, 17 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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