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Wenn der Zucker am Morgen spinnt …
3 Minuten
Seit dem Schulstart im September (ich arbeite als Assistentin in einer Schule) spielt mein Gewebezucker am Morgen verrückt. Entweder ich wache mit einem erhöhten Gewebezucker oder mit einem viel zu niedrigen Gewebezucker auf. An manchen Tagen komme ich nur mit wackeligen Beinen aus dem Bett. Meine Gewebezucker fährt Achterbahn!
Ich habe bedingt durch meine intensive Arbeitsroutine und das Familienleben wenig Zeit, um nebenbei „entspannte“ Basaltests durchzuführen. Denn ich bin in der Arbeit keine Schreibtischtäterin, sondern betreue recht aktiv Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Diese benötigen neben viel Aufmerksamkeit auch einiges an körperlichen Energieressourcen von mir. Die Basalrate während der Arbeitszeit zu testen – fehl am Platz!
Diabetes-Achterbahn
Ich schreibe für euch diesen Artikel, da ich der Überzeugung bin, dass es manchem Leser in seinem Diabetesalltag manchmal vergleichbar geht. Die großen Gewebezuckerschwünge am Morgen kosten mich viel Energie. Dennoch: Nicht Jammern heißt meine Devise, sondern nach Lösungen suchen. Vielleicht ergeben sich durch die Lösungsansätze im (Diabetes)Alltag, die ich gefunden habe, für manche auch neue Blickwinkel.

Ich habe mir zunächst einen Termin bei meiner beratenden Stoffwechselambulanz geholt. Hier in Innsbruck wird man als „Langzeitdiabetikerin“ normalerweise nur halbjährlich betreut. Das war mir in dieser spinnigen Gewebezuckerphase zu knapp. Daher gab es vor zwei Wochen den ersten Termin zur Besprechung meiner Basalraten. Wir haben kleine Änderungen an meiner Basalrate vorgenommen.
Generell gilt für meine Morgenroutine: Zeit für lange Spritz-Ess-Abstände beim Frühstück gibt es nicht! Zusätzlich spielt bei mir die Insulinwirkung zusammen mit den weiblichen Hormonen eine entscheidende Rolle.
Variante A – zu niedriger Gewebzucker
Ich befinde mich in der ersten Zyklushälfte und der Gewebezucker ist am Morgen oft zu tief. Ich trinke daher oft nach dem Aufstehen ein Glas Orangensaft. Die Basalrate in der ersten Monatshälfte fällt geringer aus als in der zweiten Monatshälfte. Die Basalrate in den frühen Morgenstunden wurde bereits reduziert.
Variante B – zu hoher Gewebezucker
Ich befinde mich in der zweiten Zyklushälfte und der Gewebezucker am Morgen ist häufig erhöht.

Ursache dieses erhöhten Gewebezuckers in der zweiten Zyklushälfte sind laut meiner Diabetesärztin die Hormone. Ich gebe mir daher beim Aufstehen gleich eine kleine Menge Insulin (den sogenannten Morgengupf) und kann damit einen weiteren Gewebezuckeranstieg nach dem Aufstehen verhindern. Die Basalrate in dieser Hälfte des Monats ist höher als in der ersten Zyklushälfte.
Meine Absicherung
Oft gerate ich aber wegen falscher Korrektureinheiten oder eines zu kurzen Spritz-Ess-Abstands am Morgen ins Strudeln. Erste Hilfe für solche Notfälle ist für mich eine Bauchtasche, die ich während meiner Arbeitszeit um den Bauch gebunden habe. In der Tasche befinden sich mein Handy (der Eversense zeigt meinen Gewebezucker am Handy an), ein bis zwei Müsliriegel gegen den Unterzucker und mein Schlüssel.

Nun hatte ich bereits das zweite Treffen mit meiner Diabetesärztin und ich bin positiv überrascht. Die Umstellung und kleine Änderungen meiner Basalrate haben die Achterbahn wieder in gemäßigtere Bahnen geführt. Sicher, auch alleine hätte ich das bewältigen können. Doch der Blick von „außen“ durch meine Diabetesärztin hat mir schneller zu flacheren Kurven verholfen. Mein HbA1c sank nebenbei auf 6,4% und ich kann nun zufrieden in den Herbst starten.
Vielleicht erkennt sich der ein oder andere Leser wieder und hat andere Tipps für uns Leser im Gepäck? Über ein Feedback freue ich mich immer. Bleibt gesund!
Wie wäre es mit der Diabetes-Achterbahn als T-Shirt-Motiv? In unserem Shop gibt es da was: In Männer- und Frauen-Größen!
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 10 Stunden, 42 Minuten
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 6 Tagen, 2 Stunden
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 2 Tagen, 5 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 5 Tagen, 17 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 5 Stunden, 24 Minuten
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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