“Beate, hast du eigentlich schweren Diabetes?“ Meine am wenigsten geliebte Frage. Schwer ist schließlich Definitionssache. Meine Handtasche ist schwer, weil ich mein Messgerät, Stechhilfe, Teststreifen, Ersatzkatheter, Stechhilfe, Traubenzucker und Saft mit mir herumschleppe.
Wenn mein Diabetesmanagement und die Einstellung passend sind, fällt mir mein Diabetes nicht in den Rücken. Wenn der Diabetes nicht einstellbar ist, Stress und Hormone zusätzlich nerven, die Laune sinkt – dann ist es für mich schwer, den Diabetes zu schultern. Manchmal läuft er neben mir her, manchmal ziehe ich ihn hinter mir her und manchmal muss ich ihn eben auf den Rücken setzen und tragen. Anstrengend, nervenaufreibend, lustig – bei mir ist alles dabei. Wenn, wenn, manchmal, vielleicht. Diese Frage nach der „Schwere“ des Diabetes ist für mich nicht mal kurz zu beantworten und tagesformabhängig.
Trotzdem, die Frage bleibt: Habe ich schweren Diabetes? Es ist zumindest so, dass ich mich ständig mit ihm auseinandersetzen muss. Dieses STÄNDIG ist viel mehr als nur Piksen, Stechen, Werteablesen. Seit kurzem kann man auf http://www.jdrf.org/ seinen Diabetes-Fußabdruck errechnen lassen – grob: die rechnerischen Auswirkungen des Diabetes auf das Leben.
Beim Entstehen dieses Artikels gab es dieses Tool noch nicht und ich habe andere, personalisierte, Berechnungswege genommen. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen:
Das alles kann mal mehr, mal weniger anstrengend sein. An guten Tagen, wenn alles klappt, der Diabetes brav mit mir läuft…dann ist vieles einfacher und am Abend kann ich auch mal so aussehen:
Wie seht ihr das? Habt ihr schweren Diabetes, gibt’s das überhaupt? Was bedeutet es für euch, Leben mit Diabetes?