- Behandlung
Wie Sie Ihre Füße gesund halten
2 Minuten
Wussten Sie, dass zwei von drei Diabetikern Fußpflege und regelmäßigen Fuß-Check als nicht so wichtig einstufen? Das ergab eine Untersuchung der Eduard Gerlach GmbH. Auch wenn Ihre Füße einen guten Eindruck machen, brauchen sie Ihre Aufmerksamkeit. Unsere 9 Tipps helfen dabei.
1. Regelmäßig inspizieren
Werfen Sie täglich einen Blick auf Füße, Fußsohlen, Zehen und -zwischenräume, am besten bei hellem Licht. Schauen Sie mit einem Spiegel auf die Fußsohle: Sind dort Druckstellen, Fremdkörper, Schwellungen, Rötungen? Oder Verletzungen wie Wunden und Risse? Sobald Sie kleinste Veränderungen feststellen, zeigen Sie dies Ihrem Arzt.
2. Fußbäder, aber bitte wohltemperiert
Halten Sie Ihre Füße sauber. Alle zwei bis drei Tage empfiehlt sich dazu ein Fußbad. Wählen Sie einen speziellen Badezusatz, der für Diabetiker geeignet ist. Bevor Füße ins angenehme Nass dürfen, mit einem Thermometer die Wassertemperatur prüfen: Ideal liegt sie bei 35, maximal 37 Grad. Dann können sie sich drei bis fünf Minuten im Wasser erholen. Bestehen sichtbare Hautreizungen oder Wunden, sind Fußbäder nicht empfehlenswert.
3. Sorgfältig abtrocknen – auch zwischen den Zehen
Nachdem die Füße sich im Badewasser erholt haben, mit einem weichen Handtuch sorgfältig abtrocknen. Nicht nur auf Fußrücken und -sohle: Auch Zehenzwischenräume sind wichtig, zur Vermeidung von Infektionen. Zum Trocknen der Zwischenräume eignen sich Wattepads oder feine Mikrofasertücher. Nicht geeignet zum Trocknen sind Föhn, Rotlichtlampe, Wärmflasche, Heizsonne oder ein Heizkissen – das kann zu Verbrennungen führen. Für kalte Füße eignen sich weiche Baumwollsocken ohne einschneidenden Gummi oder Nähte. Auch Bewegung wie Füßekreisen oder Auf-und-ab-Wippen hilft.
4. Mit Fett und Feuchtigkeit pflegen
Zur täglichen Pflege gehört eine spezielle, fetthaltige Fußcreme mit feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen wie Urea. Dank spezieller Produkte wird die Hautbarriere stabilisiert. Hautrisse oder Rhagaden sowie Infektionsgefahren durch Bakterien oder Pilze lassen sich vorbeugen.
5. Keine spitzen Werkzeuge
Als Nagelpflege und zur Hornhautentfernung niemals scharfe Instrumente verwenden. Scheren, Hobel, Raspel, Knipser, Rasierklingen oder grobe Feilen sind nichts für Diabetiker. Zum Kürzen der Nägel bieten sich Glas-, Sandblatt- oder Diamantfeilen an. Zur Hornhautentfernung eignen sich Naturbimssteine oder Hornhautweichschwämme. Feilen Sie Ihre Fußnägel parallel zur Zehenkuppe, unter leichter Abrundung der Nagelecken.
6. Hühneraugen und Co nicht selbst bearbeiten
Bestehen Hühneraugen, sollten sie auf keinen Fall mit hornhautauflösenden Mitteln, „Keratolytika“, in Eigenregie behandelt werden. Sie weichen die Haut sehr stark auf, können unnötige Verletzungen nach sich ziehen und das Infektionsrisiko erhöhen. Sobald Veränderungen an Füßen auftreten, gehört die Fußpflege in die Hände eines Fußspezialisten, beispielsweise Podologen.
7. Passende Schuhe
Damit Füße genug Platz haben, sind passgenaue, atmungsaktive und luftdurchlässige Lederschuhe die beste Wahl. Für Frauen empfiehlt sich eine Absatzhöhe von vier, für Männer von drei Zentimetern. Barfußlaufen in Räumen und in der Natur oder Laufen auf Strümpfen ist bei vorhandener Nervenschädigung gefährlich. Tragen Sie in Schwimmbad und Sauna stets Badeschuhe zum Schutz vor Pilzinfektionen. Bei Verletzungen oder Infektionen gehen Sie bitte sofort zum Arzt.
8. Schuhe am besten nachmittags kaufen
Steine, Krümel und andere Partikel, drückende Innennähte oder abgescheuertes Innenfutter können Füße stressen und Verletzungen begünstigen. Daher Schuhe täglich inspizieren und austasten. Neue Schuhe mit diabetesadaptiertem Fußbett probieren Sie am besten nachmittags, da Füße im Lauf des Tages anschwellen.
9. Regelmäßige Fußgymnastik
Fußgymnastik fördert die Durchblutung, kräftigt Fußmuskeln und beugt Haltungsschwächen am Fuß vor. Deshalb gehören spezielle Übungen zum täglichen Pflegeprogramm. Auf dass Ihre Füße gesund und beweglich bleiben.
von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 20 Stunden, 3 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 20 Stunden, 1 Minute
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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