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Zeit minus Diabetes
3 Minuten
Ein Tag und eine Nacht, 24 Stunden oder 1.440 Minuten: ein Zeitraum, in dem jemand bis nach Neuseeland fliegen oder 36 Episoden Grey’s Anatomy gucken kann (Pipi-Pausen ausgeschlossen). In dieser Zeit atmet ein Mensch etwa 20.000 bis 21.000 Mal und sein Herz schlägt ungefähr fünf Mal so häufig. Ganz nebenbei, nahezu unbemerkt, regelt der Körper das, was uns am Leben hält. Diese körpereigenen Mechanismen schenken uns Lebenszeit. Wie viel dieser Zeit wir zum Schlafen, Lachen, Streiten, Essen, in den Himmel schauen oder am Computer sitzen nutzen, steuern wir größtenteils individuell. Wir entscheiden, wofür wir uns Zeit nehmen und Zeit lassen. Aber durch den Diabetes ist etwas in unserem Körper, in unserem Leben, das nicht mehr nebenbei vom Körper geregelt wird, sondern das bewusstes Handeln fordert, um gut weiterleben zu können. Handeln, das Zeit kostet. Jeden Tag, jede Nacht. Es sind 24 Stunden oder 1.440 Minuten minus Diabetes, die uns zur Verfügung stehen.
Es ist (Lebens-)Zeit minus Diabetes, die uns zur Verfügung steht
Tine hat in ihrem Beitrag „Der Diabetes-Begleiter stiehlt mir meine Zeit“ bereits erzählt, wie oft und wie zeitintensiv sie sich in ihrem Alltag um den Typ-1-Diabetes kümmern muss, ob sie will oder nicht. Ob sie die Zeit für die Regeneration nach einer Hyperglykämie in der Nacht eingeplant hatte oder nicht.

Doch wie viel Zeit schon alleine für Diabetes-Standard-Handlungen wie Blutzuckermessen, Insulin injizieren oder Broteinheiten berechnen drauf geht, merken wir oft gar nicht mehr. Darum habe ich die Stoppuhr (ja, okay, mein Handy mit Stoppuhr-Funktion) rausgeholt und mal gemessen, wie viele Minuten der Diabetes pro Tag mindestens beansprucht.
Der Blutzucker-Check
Klassisches Blutzuckermessgerät: Hierbei umfasst der Zeitaufwand natürlich noch den Lanzettenwechsel (der selbstverständlich vor jedem einzelnen Piks stattfindet *hust*, welcher aber bei mir dank der Accu-Check FastClix Stechhilfe superschnell erledigt ist – und wenn die Lanzetten-Trommel komplett gewechselt werden muss, kostet mich das auch nur etwa 0:10 Minuten) und das Rausfummeln und Einstecken des Teststreifens. Alles in allem dauert es, bis ich das Messergebnis vor mir habe, 0:34 Minuten. Einige Zeit verstreicht während des Wartens, dass das Messgerät bereit ist. Zur jetzigen Jahreszeit sollte ich wohl für diese Zeitangabe +/- eine halbe Ewigkeit rechnen, bis Blut aus den eiskalten Fingern zu bekommen ist.

FreeStyle Libre (Flash Glucose Monitoring): Das Anlegen eines neuen Sensors von Hautdesinfektion bis Aktivierung benötigt etwa 1:05 Minuten, darauf folgt die einstündige Kalibrierungszeit. Beim Scannen an sich bin ich unfassbar schnell fertig: 4 Sekunden, bis ich den Wert ablesen kann, und nach 7 Sekunden ist das Gerät schon wieder ausgeschaltet. Nach einem Jahr Benutzung lässt sich der Ein/Aus-Knopf allerdings immer schwerfälliger bedienen, manchmal muss ich also ein paar Mal öfter drücken.
Der Insulin- und Zubehörwechsel und die anschließende Injektion
Insulin-Pen: Da ich seit einigen Monaten eigentlich nur noch mit meiner Pumpe hantiere, war ich ganz verblüfft, wie schnell am bzw. mit dem Pen alles erledigt ist. Der Wechsel von Insulin und der Kanüle: 0:50 Minuten, anschließend im Kopf Insulinmenge für x-beliebiges Essen berechnen und den Bolus abgeben: 0:20 Minuten.

Pumpe: Bei der Pumpe dauert der Insulinwechsel ewig, da ja auch erst der neue Schlauch wieder befüllt werden muss und so weiter. Zum Glück nutze ich die vorgefüllten Ampullen für meine Accu-Chek Insight, wer selbst Insulin aufziehen muss, braucht für das Ganze noch einmal länger. Meine Pumpe ist nach 5:40 Minuten wieder einsatzbereit. Vor der Bolusabgabe unterstützt mich zwar der integrierte Bolusrechner beim Denken, dennoch verzögert das den Ablauf auch wieder ziemlich und ich erhalte mein Insulin erst nach 1:33 Minuten.

Wenn man sich dazu noch die Zeit denkt, die für alltägliche Diabetes-Problemchen draufgeht, die aber nicht so leicht messbar ist, ist es kein Wunder, dass man manchmal das Bedürfnis nach „Diabetes-Urlaub“ hat, oder?
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 20 Stunden, 1 Minute
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 59 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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