- Behandlung
Ziel: Nur noch einmal pro Woche Insulin verabreichen
2 Minuten
Langwirksame Insuline, die nur noch einmal pro Woche verabreicht werden, könnten schon bald zum Standard für Menschen mit Typ-2-Diabetes werden, die mit Insulin behandelt werden. Das jedenfalls haben führende Diabetes-Forscher bei der International Conference on Advanced Technologies & Treatments for Diabetes (ATTD) Anfang des Jahres in Berlin prognostiziert.
Dass Insulin weiterhin per Injektion verabreicht werden muss, ist ein Hindernis in der Akzeptanz der Behandlung – insbesondere bei Typ-2-Diabetes. Die Forschung arbeitet derzeit unter anderem an Insulin-Kapseln, die das Spritzen irgendwann ersetzen sollen. In naher Zukunft erscheint es allerdings realistischer, dass langwirksame Insuline nur noch einmal pro Woche per Injektion verabreicht werden müssen. Die Insuline, die derzeit noch in klinischen Studien getestet werden, seien schon jetzt sicher und wirksam, hieß es bei der ATTD. Die Markteinführung im Jahr 2025 sei deshalb realistisch, so Prof. Dr. JuanPablo Frias (USA).
Hintergrund: Beim Typ-2-Diabetes kommt Insulin üblicherweise erst dann zum Einsatz, wenn sich die Blutzuckerwerte mit einem gesunden Lebensstil und anderen Wirkstoffen in Tablettenform nicht mehr ausreichend senken lassen. Meist werden dann zunächst langwirksame Insuline verordnet, die mahlzeitenunabhängig den Grundbedarf des Körpers decken. Bislang müssen diese Insuline mindestens einmal pro Tag verabreicht werden.
Studien mit neuartigen Insulinen, die nur noch einmal pro Woche verabreicht werden, zeigen nun positive Ergebnisse, wie es beim ATTD hieß. Die Wirkung sei vergleichbar mit den täglich verabreichten Langzeitinsulinen, und es bestehe auch keine erhöhte Gefahr für Unterzuckerungen (Hypoglykämien), erläuterte Frias. Nach einigen Wochen waren die Langzeitwerte (HbA1c) der Patienten, die mit dem neuen Insulin behandelt wurden, sogar etwas besser als die Werte der Kontrollgruppe. Dies könnte unter anderem auf die bessere Akzeptanz der Behandlung zurückzuführen sein, hieß es.
Umstellung auf einmal pro Woche verabreichtes Insulin ist herausfordernd
Eine etwas größere Herausforderung scheint indes die Umstellung auf die langwirksamen Insuline zu sein. Die bisherigen Studien legen den Schluss nahe, dass zum Start eine höhere Dosis verabreicht werden sollte („Loading Dose“). Es dauerte trotzdem einige Wochen, bis die Patienten stabil gleichmäßige Blutzuckerkurven hatten. Ein kurzfristiges Absetzen und Wiederaufnehmen der Behandlung, zum Beispiel wegen eines stationären Krankenhausaufenthalts, ist bei den wöchentlich verabreichten Insulinen offenbar schwieriger. Einige Patienten könnten zudem Vorbehalte haben, die Insulindosis für eine gesamte Woche mit einer einzigen Injektion zu verabreichen, ergänzte Prof. Dr. Julio Rosenstock (USA). Gleichwohl sei davon auszugehen, dass die Vorteile überwiegen und die neuen Insuline schon bald regelmäßig bei Typ-2-Diabetes eingesetzt würden.
Bei der Behandlung von Typ-1-Diabetes dürften die neuen Insuline hingegen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Hauptvorteil, das langwirksame Insulin nur einmal pro Woche injizieren zu müssen, spielt für die meisten Betroffenen wohl keine Rolle, denn die regelmäßigen Injektionen schnellwirkender Insuline für die Mahlzeiten können hierdurch nicht ersetzt werden. Darüber hinaus sei die Umstellung bei einem absoluten Insulinmangel noch etwas anspruchsvoller, erklärte Prof. Dr. Steven Edelman (USA). So habe es bei Studienteilnehmern mit Typ-1-Diabetes durchschnittlich etwa zehn Wochen gebraucht, bis mit den neuen Insulinen gleichmäßige Kurven erreicht wurden.
Letztlich seien die neuen Insuline bei Typ-1-Diabetes wohl nur für Subgruppen interessant, für die andere Behandlungsformen ausscheiden, erklärte Edelman. Die meisten Betroffenen seien hingegen mit einem modernen AID-System besser versorgt, so der Forscher abschließend.
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Technik
Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig
- Ernährung
Wissenschaftlicher Blick auf Ernährungstrends: Intervallfasten, Low Carb oder Vegan bei Diabetes
2 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
-
lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 14 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
-
-


Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG