- Bewegung
Mehr Bewegung mit Diabetes: 9 gute Gründe, aktiv zu werden
2 Minuten
Sich bewegen, Sport treiben – sich dazu aufzuraffen, ist manchmal gar nicht so einfach. Vielleicht erhöht sich die Motivation, wenn man sich immer wieder klar macht: Es lohnt sich! Warum es sich lohnt? Wir haben 9 Gründe zusammengetragen, wieso es sich lohnt, mit Diabetes mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.
Vorteile von regelmäßiger körperlicher Aktivität
- Durch regelmäßige körperliche Aktivität lassen sich Schäden an den kleinen Blutgefäßen (Netzhaut, Nerven und Nieren) vermeiden.
- Regelmäßige Sport senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall).
- Klinische und statistische Auswertungen zeigen eindeutig: Menschen, die mäßig, aber regelmäßig trainieren, haben seltener und später Herz-Kreislauf-Erkrankungen, außerdem sinkt ihr Risiko für eine Alzheimer-Demenz – in einigen Studien um die Hälfte.
Der Experte

Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl ist Internist und Diabetologe. Nach langen Jahren in der Kilnik ist er Inzwischen tätig in der PrivAS Privatambulanz (Schulung). Im Diabetes-Journal schreibt er für den Diabeteskurs über die Diabetes-Therapie und darüber, wie man Folgeerkrankungen verhindern kann. Er schreibt außerdem regelmäßig für die Zeitschrift Diabetes-Forum.
Dies ist eine gekürzte Version eines Beitrags von Dr. Gerhard-W. Schmeisl. Sie möchten mehr darüber erfahren, was beim Training in den Muskeln passiert, welche Rolle der Diabetes spielt und welche Trainingsfrequenz günstig ist? Das können Sie in der Langversion dieses Artikels nachlesen.
Weitere Effekte von regelmäßigem Herz-Kreislauf-Training
- Eine Fettleber bildet sich zurück, wodurch sich die Blutzucker-Einstellung verbessert.
- Der Wert des schädlichen LDL-Cholesterins sinkt und des HDL-Cholesterin erhöht sich etwas.
- Der Blutdruck sinkt.
- Die Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit) reduziert sich – dadurch wirkt das Insulin besser und die insulinproduzierenden Betazellen werden geschont. Zucker, Fett und Eiweiß werden besser verstoffwechselt und der Blutzucker sinkt.
- Wer langsam Muskeln aufbaut und Fett abbaut, wird fitter, das Herz wird entlastet und die Herzfrequenz sinkt und so auch der Sauerstoffverbrauch. Die Blutgefäße werden weitgestellt und können bei Bedarf wieder mehr Blut (und damit Sauerstoff) befördern (z. B. in Herzkranzgefäße, Beinarterien).
- Das Risiko für bestimmte Krebsarten und chronische Lebererkrankungen (z. B. nichtalkoholische Fettleber), das durch Übergewicht steigt, nimmt stetig ab.
Vor dem Trainingsstart: Was ist zu beachten?
- Wer lange nicht aktiv war, sollte langsam mit dem Training beginnen und sich evtl. vor dem Neustart ärztlich untersuchen lassen.
- Tägliche Übungen von 20 – 30 Minuten sind besser als dreimal pro Woche 1 – 2 Stunden.
- Für ein effektives Herz-Kreislauf-Training und damit auch für eine Verbesserung des Stoffwechsels ist die Kontrolle der Herzfrequenz unerlässlich. Das schützt vor Über- oder Unterforderung und man kann den Erfolg des Trainings besser abschätzen. Durch regelmäßiges Training sollte der Belastungspuls bei gleichem Tempo (Laufen/Gehen mit Schrittzähler) allmählich deutlich sinken. Unfitte Menschen haben einen Ruhepuls von etwa 80 Schlägen pro Minute – fitte Ausdauersportler von 35 – 50 pro Minute!
- Durch ein Belastungs-EKG kann beim Hausarzt/Sportmediziner oder beim Kardiologen nach einer Formel die Trainingsherzfrequenz ermittelt werden. Bei Menschen mit Diabetes hat sich die „Karvonen-Formel“ (Arzt fragen!) zum Abschätzen einer optimalen Herzfrequenz bewährt.
Extra-Tipp von Dr. Schmeisl: Ein zusätzliches leichtes Schnellkrafttraining führt gerade bei älteren Menschen dazu, dass sie im Alltag besser zurechtkommen, z. B. weniger häufig stürzen und ihren Haushalt besser bewältigen können. Deshalb ist es nie zu spät, mit Sport zu beginnen. Am besten ist, sich eine Sportart auszusuchen, die einem dauerhaft Spaß macht, denn sonst ist die Freude nur von kurzer Dauer.
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Aktuelles
Produktion des Dexcom G6 wird eingestellt: Was Nutzerinnen und Nutzer jetzt wissen müssen
2 Minuten
- Leben mit Diabetes
Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026
2 Minuten
Keine Kommentare
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-
-
tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 8 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
-
moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
-
tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 59 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
-
tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 57 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
-
