- Bewegung
Ausdauer- und Muskeltraining verbessern Stoffwechsel
2 Minuten
Die Hose kneift, die Kondition hat nachgelassen, auch Stoffwechseleinstellung und Stimmung haben sich in den Wintermonaten verschlechtert – für Menschen mit Diabetes, aber auch für bislang Stoffwechselgesunde, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, wieder mehr Bewegung in ihren Alltag zu bringen. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.
Runter von der Couch und raus aus dem Büro: Wieder länger werdende Tage, die Aussicht auf bald mildere Temperaturen und Änderungen im Tagesablauf können Bewegungsmuffeln den Start in ein aktiveres Leben erleichtern: „Menschen mit oder ohne Diabetes, die neu oder nach einer längeren Pause mit Sport beginnen möchten, können zunächst durch mehr Aktivität im Alltag Grundkondition aufbauen“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.
„Wer zum Beispiel einen Teil seines Arbeitsweges zu Fuß zurücklegt, die Treppe statt den Aufzug nimmt oder die Mittagspause für einen Spaziergang nutzt, kann seinen Stoffwechsel bereits verbessern.“ Im Büro Tätige sollten längeres Sitzen alle 30 Minuten durch kleine Bewegungseinheiten wie z.B. Wechsel der Arbeitsposition unterbrechen.
eSport ersetzt keine reale körperliche Aktivität und kann Diabetes begünstigen
Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird „eSport“ immer beliebter: Auf Spielekonsolen oder PCs wettkampfmäßig ausgetragene virtuelle Sportsimulationen fördern zwar Eigenschaften wie Koordinations- und Reaktionsfähigkeit, ersetzen jedoch keine reale körperliche Aktivität. Einer aktuellen Studie der Sporthochschule Köln zufolge sitzen über 50 Prozent der 1.200 befragten Computerspieler mehr als 20 Stunden die Woche vor dem Spielbildschirm.
Und obwohl 84 Prozent zusätzlich klassischen Sport betreiben erreichen nur knapp die Hälfte das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene wöchentliche Mindestmaß für Bewegung: Jeder sollte pro Woche mindestens 2,5 Stunden mäßig anstrengende Ausdaueraktivität sowie an mindestens zwei Tagen muskelkräftigende Aktivitäten einplanen. „Wir betrachten die Entwicklung des eSport-Trends mit großer Sorge, denn langes Sitzen fördert nun mal die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2“, bemerkt Dr. Kröger.
Körperliche Aktivität verbessert Leistungsfähigkeit, Stresstoleranz und Lebensqualität
„Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2, aber auch bislang Stoffwechselgesunde bewegen sich optimalerweise fünf bis sechs Mal pro Woche für je mindestens eine halbe Stunde“, erklärt Dr. Kröger. „Ideal ist dabei Ausdauersport, da er Kalorien verbrennt, das Herz-Kreislauf-System und die Lunge stärkt.“ Dazu zählen beispielsweise Wandern, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch Muskeltraining ist wichtig. Durch den Muskelaufbau verbessert sich die Insulinsensibilität. Es gelangt wieder mehr Glukose in die Zellen und der Blutzuckerspiegel sinkt. Aktive Menschen mit Diabetes Typ 2 benötigen dadurch in vielen Fällen weniger Insulin oder Tabletten.
Der behandelnde Arzt kann Betroffene individuell beraten, welcher Sport oder welche Fitnessverbesserung in welcher Intensität am besten geeignet ist. Darüber entscheiden auch möglicherweise bereits bestehende Folgeerkrankungen, etwa am Herz-Kreislauf-System: Für einen Menschen mit Diabetes und Koronarer Herzkrankheit (KHK) kann eine spezielle Herzsportgruppe die richtige Wahl sein. Senioren mit Diabetes wird Beweglichkeits- und Geschicklichkeitstraining zwei- bis dreimal die Woche empfohlen. „Unabhängig vom Leistungsniveau steigert körperliche Aktivität die allgemeine Leistungsfähigkeit, Stresstoleranz und verbessert die Lebensqualität“, so Jens Kröger.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 4 Tagen, 8 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 5 Tagen, 6 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 5 Tagen, 5 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike