- Bewegung
Ausdauersport und Krafttraining gut bei Diabetes
2 Minuten
Sportliche Aktivitäten halten nicht nur fit, sie senken auch den Zucker-Gehalt im Blut. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da sie so Folgeschäden vorbeugen. Im Idealfall senkt sich bei Typ-2ern mit der regelmäßigen Bewegung auch die Medikamenten-Dosis. Doch Vorsicht: Nicht jede Sportart eignet sich gleichermaßen für Patienten. Worauf Betroffene achten sollten, erklärt Dr. med. Katrin Esefeld vom Zentrum für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München im nächsten Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe am 5. März 2015. Fragen können ab sofort eingesendet werden.
Zu viel Sitzen ist ungesund – es begünstigt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenbeschwerden auch Diabetes Typ 2. Deshalb ist Bewegung das A und O für einen gesunden Organismus. Denn aktive Muskeln benötigen Glukose. Sind die Zuckerspeicher der Zellen leer, füllen sie ihre Reserven aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel sinkt.
Empfehlung: Fünf bis sechs Mal pro Woche
Für Menschen mit Diabetes Typ 2 ist Bewegung daher besonders wichtig in der Therapie. „Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie regelmäßig sportlich aktiv sind – optimal fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde“, erklärt Dr. Esefeld und ergänzt: „Wer gerne wandern, Nordic Walking oder Joggen möchte, sollte dabei unbedingt bequeme Schuhe tragen, die nicht zu eng sind. Denn Blasen und Druckstellen begünstigen das diabetische Fußsyndrom.“
Für Sportmuffel – zunächst ein Check-Up
Doch bevor Sportmuffel beherzt loslegen, sollten sie sich vorher bei einem Arzt untersuchen lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die schon lange Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, verkalkt sein. „Ein Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher Intensität am besten eignet“, so die diabetesDE-Expertin und betont: „Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte langsam beginnen und zunächst täglich für etwa 10 min zum Beispiel laufen oder walken gehen. Und dann erst schrittweise Umfang und Intensität steigern – so, dass man nicht gleich aus der Puste ist.“
Reduktion des Basalinsulins um etwa 30 bis 50 Prozent
„Sportliche Aktivität kann zu einer Unterzuckerung führen. Menschen mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes, die Insulin spritzen, sollten vor dem Sport weniger spritzen“, erklärt Dr. Esefeld. Das bedeutet eine Reduktion des Basalinsulins um etwa 30 bis 50 Prozent. Wer spontan aktiv wird, sollte zusätzliche Kohlenhydrate verzehren.
Positiv: Sport der auch Herz-Kreislauf-System und Lunge stärkt
Ideal für Menschen mit Diabetes ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien verbrennt sondern gleichzeitig auch Herz-Kreislauf-System und Lunge stärkt. Dazu gehören etwa Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch Krafttraining ist besonders für Menschen mit Typ 2 Diabetes wichtig, da durch den Anstieg der Muskulatur die Insulinsensibilität verbessert wird, d.h. es kann mehr Glukose in die Zellen aufgenommen und der Blutzuckerspiegel somit gesenkt werden. „Tauchen, Motorsport oder Bergsteigen sind weniger geeignet für Patienten, da sie im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere gefährden könnten“, sagt Dr. Esefeld und ergänzt, dass es grundsätzlich aber auch für Menschen mit Diabetes möglich sei, Leistungssport zu betreiben. Das zeigen auch einige erfolgreiche prominente Profi-Sportler wie etwa Matthias Steiner, Claudia Grundmann oder Detlev Kraft.
Alle, die Fit in den Frühling starten wollen, können sich jetzt bei Deutschlands größtem Laufprogramm für Menschen mit Diabetes anmelden – und so zum Beispiel mit Nordic Walking aktiv etwas für bessere Zuckerwerte tun.
Quelle:diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 7 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 4 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 4 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike