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Sportliche Aktivitäten halten nicht nur fit, sie senken auch den Zucker-Gehalt im Blut. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da sie so Folgeschäden vorbeugen. Im Idealfall senkt sich bei Typ-2ern mit der regelmäßigen Bewegung auch die Medikamenten-Dosis. Doch Vorsicht: Nicht jede Sportart eignet sich gleichermaßen für Patienten. Worauf Betroffene achten sollten, erklärt Dr. med. Katrin Esefeld vom Zentrum für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München im nächsten Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe am 5. März 2015. Fragen können ab sofort eingesendet werden.
Zu viel Sitzen ist ungesund – es begünstigt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenbeschwerden auch Diabetes Typ 2. Deshalb ist Bewegung das A und O für einen gesunden Organismus. Denn aktive Muskeln benötigen Glukose. Sind die Zuckerspeicher der Zellen leer, füllen sie ihre Reserven aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel sinkt.
Für Menschen mit Diabetes Typ 2 ist Bewegung daher besonders wichtig in der Therapie. „Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie regelmäßig sportlich aktiv sind – optimal fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde“, erklärt Dr. Esefeld und ergänzt: „Wer gerne wandern, Nordic Walking oder Joggen möchte, sollte dabei unbedingt bequeme Schuhe tragen, die nicht zu eng sind. Denn Blasen und Druckstellen begünstigen das diabetische Fußsyndrom.“
Doch bevor Sportmuffel beherzt loslegen, sollten sie sich vorher bei einem Arzt untersuchen lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die schon lange Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, verkalkt sein. „Ein Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher Intensität am besten eignet“, so die diabetesDE-Expertin und betont: „Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte langsam beginnen und zunächst täglich für etwa 10 min zum Beispiel laufen oder walken gehen. Und dann erst schrittweise Umfang und Intensität steigern – so, dass man nicht gleich aus der Puste ist.“
„Sportliche Aktivität kann zu einer Unterzuckerung führen. Menschen mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes, die Insulin spritzen, sollten vor dem Sport weniger spritzen“, erklärt Dr. Esefeld. Das bedeutet eine Reduktion des Basalinsulins um etwa 30 bis 50 Prozent. Wer spontan aktiv wird, sollte zusätzliche Kohlenhydrate verzehren.
Ideal für Menschen mit Diabetes ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien verbrennt sondern gleichzeitig auch Herz-Kreislauf-System und Lunge stärkt. Dazu gehören etwa Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Auch Krafttraining ist besonders für Menschen mit Typ 2 Diabetes wichtig, da durch den Anstieg der Muskulatur die Insulinsensibilität verbessert wird, d.h. es kann mehr Glukose in die Zellen aufgenommen und der Blutzuckerspiegel somit gesenkt werden. „Tauchen, Motorsport oder Bergsteigen sind weniger geeignet für Patienten, da sie im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere gefährden könnten“, sagt Dr. Esefeld und ergänzt, dass es grundsätzlich aber auch für Menschen mit Diabetes möglich sei, Leistungssport zu betreiben. Das zeigen auch einige erfolgreiche prominente Profi-Sportler wie etwa Matthias Steiner, Claudia Grundmann oder Detlev Kraft.
Alle, die Fit in den Frühling starten wollen, können sich jetzt bei Deutschlands größtem Laufprogramm für Menschen mit Diabetes anmelden – und so zum Beispiel mit Nordic Walking aktiv etwas für bessere Zuckerwerte tun.
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