Bewegung beugt Blutzucker- und Stoffwechselentgleisung vor

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Bewegung beugt Blutzucker- und Stoffwechselentgleisung vor

Wenn an Ostern die Fastenzeit endet, ist bei Vielen ausgiebiges Schlemmen angesagt. Übergewichtige Menschen und solche mit einem bereits bestehenden Diabetes Typ 2 sollten sich auf die Schlemmerfalle vorbereiten und vorher überlegen, wie sie die Feiertage gut überstehen können, ohne weiter an Gewicht zuzunehmen. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat dazu einige Tipps parat.

Im traditionellen Osternest finden sich neben gefärbten Hühnereiern und Schokoladenhasen auch jede Menge Marzipan-, Fondant-, Krokant- und mit Alkohol gefüllte Süßigkeiten. Menschen mit Diabetes dürfen wie Stoffwechselgesunde grundsätzlich auch Süßes essen. Betroffene mit Typ-2-Diabetes sind jedoch häufig übergewichtig und sollten weitere Gewichtszunahmen möglichst vermeiden. „An Feiertagen neigen viele Menschen dazu, mehr zu essen als ihr Körper benötigt“, sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Festessen im Familien- und Bekanntenkreis laden zu gemütlichem Beisammensein ein – und in Gesellschaft schmeckt es oft besser, man ist großzügiger mit sich, durch Gespräche abgelenkt und verliert das Gefühl dafür, wieviel man bereits gegessen hat. Wird dann auch noch ausgleichende Bewegung vernachlässigt, schnellt die Anzeige auf der Waage nach den Feiertagen in die Höhe. „Wir raten Menschen mit Diabetes deshalb auch zu Bewegung an den Feiertagen, z.B. zu einem klassischen langen Osterspaziergang – auch eine österliche Tradition, die schon Goethe erfreut hat.“

Regelmäßige Bewegung fördert die Gesundheit

Bewegung sollte bei Menschen mit Übergewicht und Diabetes generell mehrmals wöchentlich auf dem Plan stehen. Schon 150 Minuten Bewegung pro Woche fördern die Gesundheit. Idealerweise kombiniert man ein Ausdauertraining mit einem Muskeltraining. Dabei reicht bereits eine mittlere Intensität, bei der man sich noch problemlos unterhalten kann, also langsames Laufen, zügiges Gehen, Radfahren oder einfache Kräftigungsübungen.

Die positiven Effekte von regelmäßiger Bewegung sind von medizinischer Seite gut belegt. So können Blutzucker- und Blutdruckwerte gesenkt und Herz-Kreislauf-System und Fettstoffwechsel verbessert werden. Ganz nebenbei hilft Bewegung, das Gewicht zu halten und das Wohlbefinden zu steigern.

„Eine 75 Kilogramm schwere Person müsste durchschnittlich wahlweise acht Minuten langsam joggen, knapp 20 Minuten spazieren gehen oder genauso lange mit 10 km/h Rad fahren, um den Energiegehalt eines einzigen Cognac-Schokoladen-Eis von 18 Gramm und gut 78 Kalorien zu verbrennen!“, sagt Mattig-Fabian. Deshalb sollte man „bewusst genießen“, dabei helfen folgende Tipps:

Tipps für die Osterfeiertage:

  • Genießen Sie das Beisammensein mit Freunden und Familie. Machen Sie sich bewusst, dass Essen eine schöne Nebensache ist.
  • Selbst Eier kochen und färben macht nicht nur Kindern Freude. Dekorieren Sie die Eier auf einer Schale mit Stroh. Ein Osternest muss nicht mit Süßigkeiten gefüllt sein.
  • Entscheiden Sie für sich: Muss es das klassische Osternest sein, überreich gefüllt mit Marzipan-, Fondant-, Krokant- und mit Alkohol gefüllte Süßigkeiten? Falls Sie sich dafür entscheiden, überlegen Sie: wie groß und wie vollgepackt soll es sein?
  • Wenn Sie Kinder haben und Besuch erwarten: sprechen Sie mit den Erwachsenen ab, wieviel Süßes mitgebracht wird.
  • Planen Sie beim Ostermenü eine Salatvorspeise ein. Sehen Sie Fleisch und Fisch beim Hauptgericht eher als Ergänzung und essen Sie sich satt an Gemüse.
  • Überlegen Sie: muss ein Nachtisch sein, wenn Kaffee und Kuchen geplant sind? Planen Sie bei Nachtisch und/oder Kuchen frisches Obst ein.
  • Machen Sie einen ausgiebigen Osterspaziergang.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe bietet eine Liste mit den Kohlenhydrat- und Kalorienangaben beliebter Osterleckereien zum kostenlosen Download an.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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