Bewegung ist bei Typ-2-Diabetes das A und O

2 Minuten

Bewegung ist bei Typ-2-Diabetes das A und O

Worauf Menschen mit Typ-2-Diabetes bezüglich Bewegung achten sollten und wie Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Unterzuckerung beim Sport vermeiden, erklärt Privatdozent Dr. med. Axel Preßler, Facharzt für Kardiologie, Innere Medizin sowie Sport- und Präventivmedizin aus München, am Donnerstag, den 26. April 2018 im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Der Frühling lockt viele Menschen an die frische Luft und animiert dazu, sich die Sportschuhe anzuziehen. Sportliche Aktivitäten halten nicht nur fit, sie senken auch die Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes wichtig, da sie so Folgeerkrankungen vorbeugen. Im Idealfall benötigen aktive Menschen mit Typ-2-Diabetes dann auch weniger Medikamente. Doch nicht jede Sportart eignet sich gleichermaßen für Patienten.

Typ-2-Diabetes: sportliche Aktivität kann Medikamente einsparen

Zu viel Sitzen ist ungesund – es begünstigt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenbeschwerden auch Typ-2-Diabetes. Deshalb ist Bewegung das A und O für einen gesunden Organismus. Bereits eine halbe Stunde strammer Spaziergang pro Tag senkt den Blutzuckerspiegel nachweislich. Denn Sport befördert den Zucker aus dem Blut ganz von selbst in die Körperzellen.

Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist Bewegung daher ein besonders wichtiger Bestandteil der Therapie. „Wollen sie ihren Blutzucker langfristig ohne oder mit weniger Insulin oder Tabletten senken, klappt das nur, wenn sie regelmäßig sportlich aktiv sind. Optimal sind fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde“, erklärt Dr. Axel Preßler. Ideal für Menschen mit Diabetes ist dabei Ausdauersport, der nicht nur Kalorien verbrennt, sondern gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge stärkt. „Dazu gehören beispielsweise Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen“, so Preßler weiter.

Krafttraining verbessert die Insulinsensibilität

Auch Krafttraining ist besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes wichtig, da durch den Muskelaufbau die Insulinsensibilität verbessert wird. Das heißt, es gelangt wieder mehr Glukose in die Zellen und der Blutzuckerspiegel sinkt. „Die Sportarten Tauchen, Motorsport oder Bergsteigen sind für Patienten weniger geeignet, da sie im Falle einer Unterzuckerung sich oder auch andere gefährden könnten“, sagt Preßler. „Grundsätzlich ist es aber auch für Menschen mit Diabetes möglich, Leistungssport zu treiben“, ergänzt der Dozent der Technischen Universität München.

Menschen mit Diabetes, die neu oder wieder in sportliche Aktivitäten einsteigen möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen. Die feinen Herzkranzgefäße können bei Menschen, die schon lange Typ-1-Diabetes oder Typ 2 haben, verkalkt sein. „Ein Check-Up gibt Aufschluss darüber, welche Sportart sich in welcher Intensität am besten eignet“, so Preßler. „Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte langsam beginnen und erst schrittweise Dauer und Intensität steigern.“

Um eine Überlastung zu vermeiden, kann der Arzt die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten feststellen und auf deren Grundlage einen Trainingsplan entwerfen. Zudem kann ein Diabetes-Berater dabei helfen, einen passenden Ernährungsplan auszuarbeiten.

Experten-Chat von diabetesDE zum Thema „Bewegung und Sport bei Diabetes“ mit Dr. med. Preßler:
Donnerstag, 26. April 2018, von 17 bis 19 Uhr

Fragen können schon ab sofort auf www.diabetesde.org eingesendet werden.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast – Höhen & Tiefen: Diabetes-Coaching – hilfreich oder unberechenbar? Im Gespräch mit Nina und Katrin

In der neuen Folge des Community-Formats „Höhen und Tiefen“ im Diabetes-Anker-Podcast diskutieren wir mit Diabetes-Influencerin Nina und Diabetes-Anker-Chefredakteurin Dr. Katrin Kraatz über das Thema Diabetes-Coaching.
Diabetes-Anker-Podcast – Höhen & Tiefen: Diabetes-Coaching – hilfreich oder unberechenbar? Im Gespräch mit Nina und Katrin

2 Minuten

50 Jahre und mehr leben mit Typ-1-Diabetes: Jetzt bewerben für die Mehnert-Medaille 2025

Seit über 50 Jahren mit Typ-1-Diabetes leben – das ist eine ganz besondere Leistung. Die jährlich verliehene Mehnert-Medaille würdigt diese Lebenswege und ruft Menschen mit Typ-1-Diabetes auf, ihre Geschichte bis zum 30. September 2025 einzureichen.
50 Jahre und mehr leben mit Typ-1-Diabetes: Jetzt bewerben für die Mehnert-Medaille 2025 | Foto: diabetesDE/Deckbar

2 Minuten

Über uns

Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Anzeige

Recor Medical

Das Verfahren der renalen Denervierung kann helfen, den Blutdruck effektiv zu senken.

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen