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Mitte Juli kam „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ nach Schweinfurt. Seit einiger Zeit begleite ich die Aufklärungsaktion auf ihrer Tour durch ganz Deutschland. In Schweinfurt stand abends ein Fußballspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 auf dem Programm. Die Fußballtasche mit Schuhen und Notfall-BEs war gepackt und dann ging es ab nach Schweinfurt. Wollen wir mal schauen, ob wir mehr Tore erzielen als „Die Mannschaft“.
Vor dem Kick gegen die Traditionself des 1. FC Schweinfurt 05 stand allerdings die Aufklärung im Vordergrund. Für alle, die noch nie bei einer „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“-Veranstaltung waren: Die Aktionen finden in großen Einkaufszentren verschiedener deutscher Städte statt. Jeder Besucher hat die Möglichkeit, sich am Aktionsstand über den Diabetes zu informieren, anhand von Broschüren oder im Gespräch – und sein individuelles Diabetes-Risiko bestimmen zu lassen. Die Presse, bestehend aus Print, Radio und TV, war in Schweinfurt gut vertreten. Toll, wenn eine gute Aktion enorme Aufmerksamkeit bekommt. Die Besucher der Stadtgalerie waren von den aktuellen Entwicklungen im Diabetes – ich nenne es mal Epidemie – überrascht. Denn bis 2040 gibt es laut einer Hochrechnung 642 Mio. Menschen mit Diabetes.* Natürlich bezieht sich das in erster Linie auf den Typ-2-Diabetes, allerdings ist genau das sehr erschreckend für mich.
Bei der Veranstaltung haben die Besucher die Chance, ihren Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c) bestimmen zu lassen. Die Auswertungen zeigen, dass selbst bei den Menschen mit einem bekannten Diabetes die HbA1c-Werte erschreckend hoch sind. Die Daten der Aufklärungsaktion 2015 alarmieren – das sagte in Schweinfurt der Diabetes-Experte Prof. Matthias Blüher (Leipzig): „Die Messungen zeigten bei mehr als der Hälfte der Menschen mit Diabetes einen HbA1c-Wert über 7 Prozent. Ist dies trotz einer Lebensstiländerung mit mehr Bewegung, gesunder Ernährung und Tabletten der Fall, bietet eine Insulintherapie die Chance, den Zielwert zu erreichen.“ Man weiß ja heute längst, dass ein hoher HbA1c-Wert langfristig bei vielen Menschen das Risiko für die Entstehung von Diabetes-Folgeerkrankungen deutlich erhöht.
Mich und meine Eltern hat der Typ-1-Diabetes mit 5 Jahren völlig überrascht, seitdem gehören die Blutzuckermessung und das Insulinspritzen zu meiner täglichen Routine und ich hatte keine Chance, dem vorzubeugen. Bei Menschen mit einer Veranlagung zum Typ-2-Diabetes ist aus meiner Sicht allerdings noch eine gute Chance, dem vorzubeugen – und da sind sportliche Bewegung und gesunde Ernährung der Schlüssel. Das ist eine meiner Motivationen, an der Aufklärungsaktion teilzunehmen: die Menschen zu mehr Bewegung und einem aktiven Leben zu aktivieren, so dass sie der Erkrankung „davonlaufen“.
Neben der Bewegung ist die Ernährung, oder besser die gesunde und ausgewogene Ernährung, enorm wichtig zur Vorbeugung und auch für ein aktives Leben mit dem Diabetes. Dort kommt „unser Koch“ oder besser der Koch unserer „Mannschaft“ ins Spiel: Holger Stromberg begleitet seit diesem Jahr als Botschafter die Aktion und gibt Einblicke hinter die Kulissen unserer Nationalelf und natürlich hinter die Ernährungsgewohnheiten der einzelnen Spieler…
…viele der Tipps kenne ich aus meinem Sportlerleben, allerdings gab es auch für mich einige neue interessante Gerichte: Blumenkohl-Reis mit Lachs war mein Highlight, schnell zubereitet und gesund und lecker. Als Andenken gab es noch das handsignierte Kochbuch der deutschen Fußballnationalmannschaft.
Natürlich kamen wir auch auf die fehlenden Tore bei der Europameisterschaft zu sprechen, Holger Stromberg sagte dazu: „Gesunde Ernährung schießt leider keine Tore.“ Dem ist wohl so. Trotzdem sehr ärgerlich. Als Tipp für unser Abend-Spiel gab Holger uns noch „Chili ins Essen“ mit auf den Weg – und hat es wohl direkt ins Menü gemischt: Denn einige der „Gesünder unter 7“-Spieler bekamen später gar nicht genug von Torabschlüssen und Packing!
Mit den Tipps in petto und der passenden Mahlzeit 3,5 Stunden vor dem Spiel ging es also abends auf den Platz: mit dabei Prof. Blüher, Journalisten, Verlagsleute – bunt zusammengewürfelt und im Alter zwischen 30 und 73 Jahren.
Und – gegen einen übermächtigen Gegner:
Denn die Spieler der Traditionsmannschaft des FC sind zwar nicht mehr die Jüngsten, haben aber allesamt Ligaerfahrung bis hinauf in die 2. Bundesliga! Nun: Nach anfänglichen Schwierigkeiten (die spielten direkt Tiki-Taka mit uns…) kamen wir gerade in der zweiten Halbzeit gut in Fahrt, kombinierten selbst schön, erzielten Traumtore – und unterlagen (laut Schiedsrichter) mit 7:9!
Leider kein Sieg im Fußball also, aber als Mannschaft haben wir gezeigt, dass Bewegung in jedem Alter und mit jeder Trainingsverfassung Spaß bereitet. Ich denke, das ist Erfolg genug 🙂
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