- Bewegung
Fit fürs Fasten: Drei kluge Bücher helfen
8 Minuten
Das neue Jahr hat begonnen – die Vorsätze schon zerronnen? Drei Bücher helfen, in der Spur zu bleiben. Sie drehen sich um Lebenslust, Gartenlust und Geisteslust.
Zwei Stufen hat die Fastenzeit für mich: Eine körperliche und eine spirituelle. Die körperliche bedeutet den bewussten Verzicht auf liebgewordene Ernährungsweisen. Also weniger essen, Alkohol, Süßigkeiten und Zigaretten weglassen. Wer das rund zwei Wochen konsequent macht, merkt plötzlich, dass das Fasten nicht nur eine körperliche Wirkung hat. „Es wirkt auch auf unsere Seele, unser ganzer Hirnstoffwechsel und unsere Emotionalität ändern sich, die Menschen werden ruhiger“. Das sind Erfahrungen von Wilhelmi de Toledo, Mitinhaberin der renommierten Buchinger-Kliniken.
Das Fasten hilft also, zu sich zu finden. Hilft, eine zweite, eine spirituelle Stufe zu erreichen. „Leerer werden für das Größere“, nennt diesen Zustand ein renommierter Pater. Das ist genau die richtige Zeit, um sich auf Ungewohntes einzulassen, geistige Energien zu tanken. Drei Bücher möchte ich Ihnen vorstellen, die Ihnen helfen, in der Fastenzeit kleine Schritte in neue Felder zu gehen. Drei Bücher, die sich der Lebenslust, der Gartenlust und der Geisteslust verschrieben haben.
LEBENSLUST: „DIE BESTEN DINGE KOSTEN NICHTS“
Die Journalistin Andrea Tichy kenne ich seit vielen Jahrzehnten. Sie kommt wie ich aus dem Wirtschaftsjournalismus und hat nun seit vielen Jahren in Frankfurt einen Verlag, in dem vier Mal im Jahr das großformatige Magazin „Quell“ erscheint, das Inspirationen für ein bewusstes und nachhaltiges Leben gibt. Vor kurzem hat sie das kluge Buch „Die besten Dinge kosten nichts“ herausgebracht, wo sie sieben Verhaltensweisen beschreibt, die uns glücklicher machen können.
„Sonne tanken“ heißt das erste Kapitel – und es erinnert daran, dass unsere „moderne“ Lebensweise nicht mehr im Einklang mit der Natur ist. Einen Großteil der Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen, abgeschnitten vom Kraftquell Sonne. Das hat gravierende Auswirkungen, vor allem für die Versorgung des lebenswichtigen Vitamins D, das fast schon hormonelle Wirkungen hat und auch dafür verantwortlich ist, dass die Knochen, dass die Immunabwehr stabil bleiben, dass die Stimmung nicht schwankt. Da ein Großteil dieses Vitamins vom Körper selbst gebildet wird, ist es unbedingt notwendig, möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen – und dort den Körper nicht stark zu verhüllen.
„Zu Fuß gehen“ heißt das zweite Kapitel, das eng mit dem ersten verknüpft ist. Da macht die begeisterte Bergwanderin Lust auf regelmäßige Bewegung in der schönen Natur, wobei sie klugerweise das Wort Sport vermeidet. Denn es geht um die Freude an der Bewegung – und da hat sie sogar die Wissenschaft an ihrer Seite: Denn regelmäßiges Gehen und Nordic Walken haben für das Gewicht und die Blutzuckereinstellung mit dem Joggen vergleichbare Effekte – ohne dessen Nachteile, etwa für die Gelenke. Besonders zu empfehlen: Wanderungen im Wald, weil sie eine Art natürliche Aromatherapie sind sowie das Barfußlaufen, das den Menschen wieder „erdet“.

Der Weg ist das lockende Ziel: Wanderfreunde
„Fasten“ ist das dritte Kapitel überschrieben – und es ist das mit Abstand spannendste. Denn Andrea Tichy fasst hier überzeugend die wissenschaftliche Literatur zusammen, die es über die positiven Wirkungen des weniger Essens gibt. Besonders beeindruckend sind Ergebnisse von Forschern aus der ehemaligen Sowjetunion, die in breiten Feldversuchen nachgewiesen haben, für wie viele Krankheiten das Fasten eine Linderung, gar Heilung bringen kann – und dazu gehört auch Diabetes. Interessant auch, wie sich der Nahrungsentzug auf die Menschheitsgeißel Krebs auswirkt: So können kurze Hungerphasen laut den Forschungen von US-Wissenschaftlern ähnliche Wirkungen wie eine Chemotherapie haben – aber ohne deren Nebenwirkungen.
„Lebendiges Wasser trinken“ empfiehlt das vierte Kapitel. Eine Empfehlung, die ich seit weit über zehn Jahren befolge. Seit der Zeit trinke ich, wo es geht, die Wässer der bayerischen St. Leonhardsquelle. Das Wasser stammt aus artesianischen Quellen, wo es ausgereift von allein aus der Erde strömt. Dieses „lebendige Wasser“, das auch über Wochen in der geöffneten Flasche seine Frische behält, schmeckt unvergleichlich weich und kann helfen, dass sich Giftstoffe gar nicht erst im Körper festsetzen, und dass die gefährlichen Freien Radikale, die auch mit Demenz und Rheuma in Verbindung gebracht werden, weniger Schaden anrichten. Spannend auch die Ausführungen, die erklären, wie womöglich gerade diese lebendigen Wässer die vielfach umstrittenen Wirkungen der Homöopathie besonders gut zur Geltung bringen.
Das hört sich jetzt alles sehr komplex an, aber Andrea Tichy gelingt es, diese schwierige Materie äußerst verständlich und mit leichter Feder zu schildern.
„Wildpflanzen sammeln“ fordert Andrea Tichy im fünften Kapitel – und da kann ich ihr nur zustimmen. Denn diese Kräuter, die oft noch als Unkräuter verschrien werden, sind über Jahrhunderte die Grundlage unserer Volksmedizin gewesen. Andrea Tichy erinnert hier an Hildegard von Bingen, an Sebastian Kneipp – und sie zeigt überzeugend, welche Vitalkraft im Wilden steckt; etwa dass 100 Gramm Endiviensalat gerade mal 10 mg Vitamin C enthalten, während das Gänsefingerkraut es hier auf über 400 mg bringt. Außerdem wirkt die „Anserinae“ beruhigend und hemmt Entzündungen. Gut auch: Das Buch zeigt, wo die Kräuter zu finden sind, und es gibt schöne Rezepte, etwa ein würziges Giersch-Pesto.
„Gemeinschaft leben“ macht glücklich, weiß Familienmensch Andrea Tichy – und lobt ausdrücklich die gerne bespöttelte Einrichtung Familie als „Kulturtat“, wozu die Entwicklung eines „Urvertrauens“ zwischen Mutter und Kind gehört, das für die weitere seelische Entwicklung eines Menschen sehr wichtig ist. Als jemand, der noch das Glück hatte, so etwas mit seiner Mutter zu erleben, kann ich ihr nur zustimmen. Denn solchen Menschen gelingt es auch leichter, im späteren Leben wahre Freunde zu finden – und nicht nur die gekauften „Freunde“ der amerikanischen Internet-Konzerne.
„Pflegen statt Putzen“ heißt das abschließende Kapitel, das mich zuerst stutzig machte. Aber keine Angst, es ist keine Anleitung zur korrekten Durchführung der schwäbischen Kehrwoche, sondern es geht darum, durch die bewusste Pflege der Umgebung die Grundlage für etwas Neues zu schaffen. Nun gut, das lasse ich jetzt einfach mal so stehen. Denn ich habe viel Neues geschaffen – und die bewusste Pflege der Umgebung ist dabei immer etwas zu kurz gekommen. Aber Andrea hat ja auch kein Ratgeberbuch geschrieben, sondern sie gibt kleine Winke, wie das Leben im Einklang mit der Natur, mit den Saisonalitäten kunstvoll einzurichten ist.
Ein Buch, das Lust aufs Leben macht
Hervorragend dokumentiert sind die einzelnen Kapitel mit jeweils einem ausführlichen Literaturverzeichnis. Fazit: Ein wunderbares Motivationsbuch, das Lust auf Entdeckungen macht.
Die im Buch beschriebenen Dinge kosten größtenteils nichts, aber das Buch selbst kostet 17,90 Euro. Gut angelegtes Geld und am Besten zu bestellen über
http://www.quellonline.de/buch-tipp-die-besten-dinge-kosten-nichts/
GARTENLUST: „KOCHEN, WAS DER GARTEN HERGIBT“
Alfons Breier habe ich für meine Serie „Echt Essen“ kennen gelernt, wo ich seit über sechs Jahren jeden Monat ein authentisches Gasthaus vorstelle. Sein „Breier´s Kräutergarten“ weit hinter Berlin, kurz vor der polnischen Grenze, war dabei eine der faszinierendsten Stationen, denn das Gasthaus liegt inmitten eines riesigen Gartens mit über 250 Pflanzenarten. „Dr. Garten“, wie seine Stammgäste den „Alfonso“ nennen, kennt alle Pflanzen ganz genau; weiß, wie mit ihnen zu kochen ist; weiß, welche heilenden Wirkungen sie haben. Ein botanisch-kulinarisch-medizinisches Wissen, wie es ziemlich einmalig in Deutschland ist. Wer´s noch mal lesen will, findet meine Geschichte hier:
http://www.diabetes-online.de/echt_essen/a/1663252
„Kochen, was der Garten hergibt“, heißt ein liebevoll gemachtes, knapp 100 Seiten starkes Buch, das ist, wie Alfonso ist: Eine kluge Mischung ganz unterschiedlicher Elemente, nämlich Pflanzenbeschreibungen, Heilkraft, Gärtnertipps und Rezepte. Alles selbst erprobt und mit feiner Ironie geschrieben.
Einen Großteil des Buches nehmen die Pflanzenbeschreibungen ein – und dazu gehören natürlich auch sehr viele Wildpflanzen, wie etwa der schon von den Chinesen als Heilkraut geschätzte Löwenzahn. Alfons Breier empfiehlt zur Zeit der Blüte eine ganz spezielle Leberkur: „Nämlich 14 Tage lang täglich sechs Blüten tragende Stengel essen. Sie besitzen am meisten von dem Saft, der unserer Leber so gut tut – und zwar der Länge nach wie kleine Salzstangen, wobei es am Anfang schon sehr bitter ist“, warnt der erfahrene Botaniker. Aber bitter ist halt nun einmal das, was gerade der bei vielen Diabetikern vorgeschädigten Leber am Besten auf die Sprünge hilft.

Logenplatz in der Apotheke Gottes: Löwenzahn
Essbare Blüten bilden ein großes Kapitel in dem Buch, wobei es ihm besonders die wunderbar aussehenden Taglilien angetan haben. Die roten Blüten schmecken leicht nach Pfeffer und krönen im Gasthaus gerne eine kräftige Suppe. Aber Taglilie ist nicht gleich Taglilie, weiß Alfons Breier (und er weiß auch dass die ebenfalls essbaren Lilien botanisch einer anderen Familie angehören), und empfiehlt deshalb die „fantastisch schmeckende Sorte Sammy Russel“. Es gibt wenige Gartenbücher, die mit soviel Liebe und Sachkenntnis geschrieben sind.
Aber das Leben im Garten ist nicht nur paradiesisch, da tummeln sich auch allerlei Viecher, die da nichts zu suchen haben, etwa Blattläuse. Da bei Breiers gottseidank ökologisch gearbeitet wird, empfiehlt er ein harmloses, aber wirksames Mittel: „Gegen Blattläuse spritze ich mit feinem Zerstäuber eine Mischung aus einem Liter Wasser, 15 Milliliter Biospülmittel, 15 Milliliter Sonnenblumenöl und einem Esslöffel Backpulver“.
Schön sind auch die Rezepte in dem Buch, etwa eine Rote-Bete-Suppe mit einem kräftigen Schuss Weißwein. Interessant auch das Rezept für ein Brot mit den beiden gesunden Körnern Dinkel und Buchweizen. Verführerisch die vielen Rezepte für Kuchen und Desserts – aber die müssen nach meiner Meinung deutlich weniger süß werden. Und das geht! Das werde ich dieses Jahr noch mit Alfonso in seinem Märchengarten in Wriezen im Oderbruch ausprobieren.
Born to be wild: Naturküche
„Meine Empfehlung: Zurück zur Natur, ran an die Wilden“, heißt es in dem Buch. Einem Buch, das Lust macht, selbst zu gärtnern. Es muss ja nicht gleich ein großer Garten sein, ich habe in meinem Garten auf dem Kölner Balkon rund 30 Kräuter, wie etwa den so geschätzten Zuckerzähmer Bockshornklee. Jeden Tag schaue ich jetzt im Frühjahr, wo sich das erste zarte Grün zeigt. Auch gibt es inzwischen in vielen Städten die Möglichkeit, sich bei einer der zahllosen Garteninitiativen zu engagieren – wie etwa in Andernach, wo die gesamten städtischen Grünanlagen in eine „essbare Stadt“ umgewandelt wurden.
„Gegen jedes Zipperlein ist ein Kraut gewachsen“, schrieb mir Alfons Breier als Widmung in mein Buch. Eine Losung, die in dem Buch prächtig eingelöst wird.
Im Verlag „Drei Wege“ ist das 18,50 Euro kostende Buch erschienen. Hier geht´s zur Bestellung: http://www.verlagdreiwege.de/kochbuch.html
GEISTESLUST: „KÖCHE OHNE ZUNGE“
Immanuel Kant gehört zu den hellsten Köpfen im deutschen Sprachraum. Mit seinem epochalen Werk „Die Kritik der reinen Vernunft“ legte er den Grundstein zur modernen Philosophie. Darüber hinaus verfasste er bedeutende Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie zur Astronomie. Gleichzeitig war der Königsberger ein bedeutender Lehrer an der Universität – und er lag mit seinen liberalen Ansichten häufig im Konflikt mit der preußischen Zensurbehörde.
Bewältigt hat der 1724 Geborene dieses gewaltige Pensum mit einem strikten Tagesablauf, den er sich ab dem 40. Lebensjahr auferlegte. Jeden Morgen ließ er sich um 4 Uhr 45 wecken, nahm pünktlich um 13 Uhr sein Mittagessen ein und ging um 22 Uhr ins Bett, war also praktisch 17 Stunden auf den Beinen und hatte so seinen regelmäßigen Schlaf. Legendär sind seine täglichen Spaziergänge, zu denen er egal bei welchem Wetter immer um 15 Uhr 30 zu genau acht Runden aufbrach – und nach deren Beginn viele Königsberger ihre Uhr stellten. Der Lohn der Pünktlichkeit und der Bewegung: Bei voller Schaffenskraft wurde Immanuel Kant genau 80 Jahre alt.

Pünktlichkeit ist eine Zier: Kant liebte es genau
Der kategorische Imperativ des täglichen Lebens
Viele verspotten den großen Philosophen ob dieser Genauigkeit. Ich sehe das anders: Kant hat gezeigt, dass eine Ordnung im täglichen Leben auch zu einer Ordnung des Geistes führen kann – und ich denke gerade jetzt in der spirituellen Phase der Fastenzeit kann sein Handeln auch heute noch als das Prinzip einer allgemeinen Ordnung gelten.
Der große Denker ganz privat: Billardspieler und Geschichtenerzähler
Verspottet wurde Kant auch gerne als knöchern und hölzern, dabei verdiente er sich in der Studentenzeit ein Zubrot als Billardspieler, war in den Salons der Stadt als gedankenfunkelnder Erzähler geschätzt. Wer Lust hat, sich auf diese geistreiche Seite Kants einzulassen, findet jetzt ein kleines Büchlein unter dem etwas seltsamen Titel „Köche ohne Zunge“. Darin versammelt sind Aphorismen und genaue persönliche Beobachtungen des Menschenkenners aus dem damals weltoffenen Königsberg. Sicher, Kant hat die Texte in dieser Form nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, es sind vor allem Anmerkungen aus seinen Vorlesungstexten, denen diese Zitate entnommen sind, aber sie zeigen ihn doch als das, was seine Zeitgenossen über ihn sagten: „Ein amüsanter Denker“. Fünf Aphorismen, die mir besonders gefallen, finden Sie hier:
- „Alles Nützliche wird dem allgemein Nützlichen unterworfen, welches das Geld ist“
- „Es ist eine Regel der Diät im Essen und Trinken, dass man den Wink der Natur in Ansehung des Appetits nicht gering achten und zu speisen aufhören sollte, wenn man nach einer kleinen Pause merkt, dass es der Natur an nichts mehr fehle“
- „Man kann Menschen am besten durch ihre Einbildung regieren: Die Frau regiert den Mann dadurch, dass sie ihm die Einbildung der Herrschaft lässt, der Fürst das Volk durch die Einbildung der Freiheit“
- „Ob das weibliche Geschlecht wohl Weiber zu Richtern wählen würde?“
- „Lebe so, dass deine Handlungen auch aus dem Gesichtspunkte anderer gut erscheinen“
Vielleicht machen Ihnen diese Gedankensplitter einmal Lust auf einen „richtigen“ Text von Kant, einem Denker, über den Goethe sagte: „Eine Seite Kant lesen ist, als träte ich in ein helles Zimmer“.
„Köche ohne Zunge“, herausgegeben von Jens Kulenkampff, erschienen im Steidl Verlag für 14,80 Euro
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von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Website: www.lauber-methode.de
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 7 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 4 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 3 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike