In Deutschland sind derzeit 6,7 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe startete deshalb die politische Kampagne „Diabetes Stoppen – jetzt!“, die sich für einen Nationalen Diabetesplan und eine breite Diabetesaufklärung einsetzt. Das jüngste Engagement zum Thema Bewegung als Diabetesprävention: ein Fußballevent – Starbesetzung inklusive.
Sport und Dialog
Am 15. April spielten Ärzte, Diabetesberater und Diabetesbetroffene des FC Diabetologie in Zwickau ein spannendes Fußballmatch gegen die Parlamentarier des Landtags vom FC Landtag Sachsen, um das Thema Diabetesprävention durch Bewegung in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. In einer sogenannten 3. Halbzeit wurden dabei politische Maßnahmen diskutiert, die dringend ergriffen werden müssen um den Diabetes-Tsunami aufzuhalten. Gleichzeitig wurden Spenden für das Diabetesprojekt „Kids-Kurs“ gesammelt. Am 31. Mai findet im Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark Berlin nun um 19:00 Uhr im Kleinen Stadion das Rückspiel gegen den FC Bundestag statt.
Fußballstars helfen mit – Daum, Littbarski, Anderbrügge und Max für den FC Diabetologie
Der FC Diabetologie wird schon länger ehrenamtlich von Star-Trainer Christoph Daum trainiert. Und auch Fußballweltmeister (1990) und ehemaliger Nationalspieler Pierre Littbarski – heutiger Scout vom VFL Wolfsburg – zögerte nicht sich für die Prävention von Diabetes einzusetzen. Littbarski spielte mit Daum Ende der 80er gleich drei Mal um die Deutsche Meisterschaft. Am 31. Mai wird er nun das offensive Mittelfeld des FC Diabetologie beleben. Unterstützt wird er dabei von den beiden Ex-Schalke-Spielern Ingo Anderbrügge und Martin Max.
Mit Volkssport Aufmerksamkeit auf eine Volkskrankheit lenken
„In Deutschland gibt es 6,8 Mio. aktive Fußballspieler in Vereinen. Genauso viele Menschen sind von Diabetes betroffen. Während Fußball omnipräsent ist, wird die Krankheit Diabetes in der Gesellschaft viel zu wenig wahrgenommen“, erklärt Christoph Daum. Er ergänzt: „Diabetes mit den dramatischen Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputation und Erblindung wird total unterschätzt. Ich setze mich daher gerne für eine breite Aufklärung der Bevölkerung ein. Und Fußball erreicht nun mal eine breite Bevölkerung.“
Freude an Bewegung als Präventionsmaßnahme
Risikofaktoren für einen Typ-2-Diabetes sind, neben der genetischen Disposition, Übergewicht sowie ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. „Meine Spieler und auch die Politiker wollen mit gutem Beispiel vorangehen, und die Freude an der Bewegung als Präventionsmaßnahme in den Vordergrund stellen. Und die machen das richtig gut. Dass wir nun für das Rückspiel sogar einen Weltmeister wie Pierre Littbarski gewinnen konnten, zeigt wie wichtig das Thema Diabetesprävention ist“, kommentiert Daum die Idee sportlichen Wettkampf mit politischen Botschaften zu verbinden.
„Für mich als ehemaliger Profifußballer ist ein Leben ohne Bewegung undenkbar, schon als Kind war ich fußballverrückt. Aber viele Menschen haben eben diese Freude an der Bewegung nicht oder nie gelernt, und das ist ein großes gesellschaftliches Problem“, erklärt der gebürtige Berliner Littbarski sein Engagement. „Dauerhaftes Sitzen macht die Menschen einfach krank. Ich freue mich auf die Stadt, auf das Wiedersehen mit meinem Ex-Trainer und auf die Gespräche mit den Politikern.“
Spannendes Rückspiel in Berlin
Der Kapitän und Torwart des FC Diabetologie, Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, sieht dem Rückspiel gegen die Politiker mit Freude entgegen: „Wir haben die Politiker im Hinspiel mit 4:0 gewinnen lassen, so waren die Gespräche in der 3. Halbzeit über die gesamtgesellschaftliche Herausforderung des Kampfes gegen Diabetes einfacher. Nun haben wir uns aber mit Pierre Littbarski und den beiden Ex-Schalkern Ingo Anderbrügge und Martin Max herausragende Verstärkung geholt. Das wird schwer für die Politiker.“ Der Eintritt zum Spiel ist kostenlos!
von Anna Pfützner
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