- Bewegung
Großer Traum: einmal zur Tour de France
3 Minuten
Simon Strobel ist 27. Ziemlich spät, aber gar nicht zu spät hat er in diesem Jahr den Sprung ins Radsportteam von Novo Nordisk geschafft. Für den Unterfranken aus Schwanfeld ist damit ein Traum wahr geworden. Wir haben den früheren Speed-Skater in Mainz getroffen und mit ihm gesprochen.
Die Tour de France ist gerade auf den Champs-Élysée in Paris zu Ende gegangen. Das Mega-Highlight im Radsport, das in Frankreich Hunderttausende auf die Straße lockt, hat auch Simon Strobel in den Bann gezogen. Er weilt gerade in Deutschland. Für ihn ist Ferienzeit. Denn die Nachwuchsfahrer haben eben wegen der Tour de France Sommerpause. Schön für das Diabetes-Journal, denn wir hatten Gelegenheit, mit dem Profi-Radsportler in der Deutschland-Zentrale von Novo Nordisk in Mainz zu sprechen.
Ein paar Tage bleibt Simon noch im Lande, dann geht es zurück nach Atlanta in die USA, wo er zusammen mit seinen Teamkameraden in einem Haus untergebracht ist. Mit seinen 27 Lenzen ist Simon der Älteste im Development-Team von Novo Nordisk. Aber das macht nichts. “Ich habe das Team im vergangenen Jahr bei der ,mHealth Grand Tour‘, die von Brüssel nach Barcelona führte, kennengelernt”, erzählt Simon. Danach bekam er dann vom Team-Manager ein Angebot:”Diese einmalige Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen”, sagt er.
Schlag auf Schlag
Irgendwie ging alles Schlag auf Schlag in diesem Jahr. Denn Simon hat zu Beginn erst einmal sein Medizinstudium mit dem Dr. med. abgeschlossen. Und dann ging’s auch schon in die US-amerikanische Olympia-Stadt aus dem Jahre 1984. Das Development-Team ist – wie der Name vermuten lässt – ein Nachwuchskader, aus dem heraus sich die jungen Athleten entwickeln und empfehlen können; empfehlen für das Pro-Team, die erste Liga im Radsport sozusagen. Das hat sich Simon zum Ziel gesetzt, daran arbeitet er akribisch.
2021 will das Team Novo Nordisk unbedingt an der Tour de France teilnehmen. Dann nämlich wird das Insulin 100 Jahre alt. “Und so lange ist es ja gar nicht mehr bis dahin”, sagt Simon. Mit 34 Jahren, die er dann auf seinem persönlichen “Tacho” hätte, wäre er übrigens mitnichten ein Tour-de-France-Methusalem. Jens Voigt beispielsweise, der gerade nach der USA Pro Cycling Challenge zurückgetreten ist, fuhr in diesem Sommer die komplette Tour de France mit: Er ist am 17. September 43 geworden!
Die Hecke war im Weg
Für Simon Strobel ist das Fahrrad auch abseits der Rennen das Verkehrsmittel Nummer 1. Er hat in Mainz studiert und dort alle Wege mit dem Drahtesel zurückgelegt. Im Sommer, aber auch im Winter, wann immer es die Wetterverhältnisse zugelassen haben. Eigentlich kommt Simon vom Speed-Skaten (Inliner). Den Sport musste er allerdings aufgeben wegen einer Knieverletzung. 26.000 km ist er in den vergangenen 12 Monaten mit dem Rad gefahren.
“Wenn ich ins Pro-Team will, muss ich allerdings noch eine Schippe drauflegen. Da geht es ab 30 000 km pro Jahr los”, berichtet Simon. Wie er denn eigentlich Radfahren gelernt hat, wollten wir unbedingt noch von ihm wissen: “Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern”, meint er. “Ich bin mit Stützrädern aus der Garage herausgerollt direkt in die Hecke.” Wir wünschen Simon Strobel alles Gute und den Weg direkt zur Tour de France!mhz
- Das Wichtigste vorneweg: Immer mit Helm unterwegs sein!
- Wenn es ein Tourenrad sein soll: Auf jeden Fall mit Scheibenbremse kaufen. Die sind zwar etwas aufwändiger bei der Wartung, aber zuverlässiger.
- Bei der Schaltung rät Simon Strobel zu einem anständigen Produkt. Also nicht das billigste kaufen! So haben Sie länger Spaß.
- Auf jeden Fall das Fahrrad probefahren.
- Am besten beim lokalen Fahrradhändler kaufen. Das erleichtert das Procedere bei kleineren Reparaturen bzw. Reklamationen
von Matthias Heinz
Diabetes-Journal, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-online.de
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (10) Seite 44-45
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Tagen, 5 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 4 Tagen, 2 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 4 Tagen, 1 Stunde
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike