In guter Balance

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In guter Balance

Haben Sie schon mal versucht, auf einer un­ebenen, wackeligen Unterlage stabil zu stehen? Falls nicht, sollten Sie das unbedingt probieren. Es wird Ihnen im Alltag nützlich sein und stärkt dabei eine Reihe von Muskeln.

Ein kleiner Sturz über eine Stufe, ein Stolperer einfach nur beim Gehen – typische Dinge, die im Alltag vorkommen können. Je stabiler die Muskulatur ist, desto niedriger ist dabei das Risiko für Verletzungen. Um im alltäglichen Leben fest und stabil auf beiden Beinen zu stehen, lohnt es sich, öfter ein paar Übungen auf einer instabilen Unterlage zu machen.

Beim Balance-Training werden rechte und linke Gehirnhälfte aktiviert, die Reaktionsgeschwindigkeit verbessert sich, und stabilisierende Muskeln lassen sich auf einfache Weise kräftigen. Das wiederum ist optimal zur Sturzprophylaxe. Im Rehasport und beispielsweise bei Pilates werden Koordinationsübungen gern auf unebenem Untergrund oder einem Balance-Kissen trainiert.

Von Training zu Training steigern

Balance-Training lässt sich einfach und unkompliziert zu Hause ausüben – am besten auf einem Balance-Luft- oder -Schaumstoffkissen. Je weicher die Unterlage ist, desto anspruchsvoller ist das Training darauf. Optimal ist es, mit nackten Füßen oder rutschfesten (ABS-)Socken darauf zu stehen. Am Anfang ist es eine sehr wackelige Sache. Zur Sicherheit ist beispielsweise ein Stuhl zum Abstützen für Anfänger sinnvoll. Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor, sondern stehen Sie erst einmal stabil auf dem Kissen. Damit es bei Übungen nicht zu wackelig wird, hilft es, einen festen Punkt im Raum zu fixieren.

Dann geht es los mit lockerem Gehen auf dem Kissen. So bekommt der Körper ein erstes Gefühl für den ungewohnten Untergrund. Wiederholen Sie am Anfang jede Übung 10-mal, steigern Sie von Training zu Training. Starten Sie damit, ein angewinkeltes Bein zu heben und das untere Bein nach vorne zu kicken. Danach setzen Sie das Bein nicht ab und heben es einfach nur leicht an und senken es. Dann stellen Sie sich wieder stabil aufs Kissen und fahren mit der anderen Seite fort. Anschließend absolvieren Sie auf dem Pad Kniebeugen. Je langsamer Sie in die Hocke gehen, umso intensiver werden die Muskeln trainiert.

Ausfallschritt und Rückentraining

Zur Stärkung von Koordination und Muskulatur bietet sich der Ausfallschritt auf dem Kissen an: Dazu wird das angewinkelte Bein auf dem Kissen positioniert und das andere Bein nach hinten gestreckt. Dann gehen Sie langsam nach unten und kommen wieder hoch.

Zum Rückentraining strecken Sie ein Bein nach hinten und atmen tief ein und aus. Gesteigert wird die Übung, indem beide Arme nach vorne gestreckt werden und nur ein Bein auf dem Kissen steht. Im Liegen eignet sich das Balance-­Kissen für Übungen im Vierfüßler-Stand oder als Unterstützung des Lendenwirbelbereichs zum Training der Bauchmuskeln.

Die Übungen verbessern Ihre Körperhaltung, ebenso die Koordination, und Sie betreiben aktive Sturz- und Verletzungsvorsorge. Sie spüren Fortschritte, damit Sie auf beiden Beinen fest durchs Alltagsleben gehen können.


von Kirsten Metternich von Wolff
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2018; 67 (9) Seite 47

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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