- Aus der Community
Training mit einer Diabetikerin
2 Minuten
Die Vorfreude ist groß: Die Tartanbahn unter den Füßen und die Sonne im Gesicht spüren – bei diesem Gedanken kann ich es kaum erwarten, loszulegen. Für mich als „Normalo“ ist das ganz einfach: Turnschuhe, Sporthose und Laufshirt anziehen, Trinkflasche in den Rucksack, aufs Radl schwingen und dann einfach zum Sportplatz düsen.

Es gibt auch noch andere Menschen
Doch für meine Freundin Stephanie als meine Trainingspartnerin und Typ-1-Diabetikerin bedarf es etwas mehr Vorbereitungszeit. Für mich ist mittlerweile klar: Diabetiker müssen sich viel mehr Gedanken um ihren Körper machen und ihn ganz anders vorbereiten. Im Fall meiner Freundin muss der Blutzucker einen bestimmten Wert haben, damit sie so richtig mit dem Training loslegen kann.
Einfach eine Banane essen oder einen Schokoriegel reinwerfen, damit sollte das schon erledigt sein. So denken sicher viele ahnungslose Nicht-Diabetiker da draußen. Doch damit nicht genug. Die Sporttasche muss sorgfältig gepackt werden: Zusätzlich zum Wasser werden mehrere Trinkpäckchen, eine Handvoll Zuckergels und vielleicht ein paar Hafer- oder Schokokekse in den Rucksack eingepackt. Das wichtigste Utensil, das Messgerät, darf auf keinen Fall fehlen. Ebenfalls kommen noch ein Ersatzkatheter und ein Pen mit zum Sportplatz. Beim ersten Mal klang für mich alles aufwändig und komplex, doch inzwischen ist auch für mich Routine entstanden. Gerne helfe ich beim Packen der Sporttasche und lege schon die Sachen bereit, so dass sie die ganzen Hypo-Helferlein einpacken kann. Als wichtig empfinde ich, dass die Tasche von uns beiden gepackt wird, damit im Notfall jeder weiß, wo er was finden kann.
Los geht´s!
Der Wert passt, die Sonne zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht und wir können losradeln. Nach zehn Minuten Fahrt liegt die Laufbahn mit ihrer dunkelroten Farbe und den weißen Linien vor unseren Füßen. Wir stellen die Räder ab und legen unsere Sachen auf ein Bankerl. Unsere Turnschuhe berühren den von der Sonne aufgewärmten Boden und die Beine wollen los zum Warmlaufen. Doch ich werde von einem traurigen Gesichtsausdruck meiner Freundin aufgehalten. Das Messgerät zeigt einen Gewebezucker von 100 mg/dl (5,6 mmol/l) mit einem steil sinkenden Pfeil an.
Pause
Das ist eine nicht untypische Reaktion auf eine schöne Situation. Die Vorfreude auf die Bewegungen beim Laufen und Springen lässt den Blutzucker meiner Freundin sinken. Manchmal so stark, dass an Sport erstmal nicht zu denken ist. Aber als routinierter Typ-Fler überreiche ich ihr mit einem aufmunterndem Lächeln ein Zuckergel. Dann beschließen wir, das Training erstmal gemütlich mit einem Barfußgang auf der Wiese innerhalb der Laufbahn zu beginnen.
Aber jetzt geht’s wirklich los
Nach einer Zeit entfaltet sich die blutzuckersteigende Wirkung des Gels und wir können mit dem Training beginnen. Dabei wird duelliert, gelacht, geschwitzt, hin und wieder Mal gemessen und vom Saft getrunken. Nach dem Training sind wir beide ausgepowert. Doch wir genießen die weichen Beine und radeln ganz gemächlich nach Hause. Dort wartet schon die wohlverdiente Dusche, und anschließend gibt es einen reichlich gedeckten Essenstisch mit vielen gesunden Lebensmitteln zum schnellen Regenerieren. Wir beide haben schon richtig Hunger und unsere Blutzucker freuen sich auf die wohltuenden und leckeren BEs, die wir uns nach diesem erfolgreichen Training und „Kampf“ gegen die Blutzuckersau verdient haben.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig