Yoga: Ab auf die Matte!

3 Minuten

Community-Beitrag
Yoga: Ab auf die Matte!

„Ommmm …“ Rund drei Millionen praktizierende Yogis gibt es in Deutschland. Ich gehöre auch dazu. Aber das war nicht immer so. Früher konnte ich Yoga nichts abgewinnen. Komische Atmung, seltsame Übungen – soll das Sport sein? Und wofür ist das denn überhaupt gut?

Um Yoga zu praktizieren, braucht es nicht viel – eine rutschfeste Matte reicht.© Löw

Aber mittlerweile kann ich bestätigen: Ja, Yoga ist definitiv Sport! Wenn man beim Flow Yoga von einer Asana (Übung) in die nächste fließt, fließt auch schnell der Schweiß. Und wenn man sich zum ersten Mal an anspruchsvollen Übungen wie etwa der „Krähe“ versucht, stellt man schnell die Naturgesetze in Frage. Denn bei der Krähe liegt zum Beispiel das gesamte Körpergewicht auf den Händen und Handgelenken. Und so funktioniert’s (theoretisch) – gerne mal selbst ausprobieren: Mit geöffneten Knien in die Hocke gehen, die Arme schulterbreit zwischen die Beine setzen, die Finger spreizen. Bauchmuskeln anspannen und dann die Hüfte allmählich nach vorne lehnen, sodass der Körper über den Händen „schwebt“.

So sieht die “Krähe” aus, wenn sie perfekt ausgeführt wird … (Quelle:Pixabay)

Schweißtreibendes und blutzuckersenkendes Vergnügen

Yoga ist Sport, das findet auch mein Diabetes. Und das zeigt er mir durch den stark sinkenden Blutzucker, wenn ich ausgiebig von der Kobra in den herabschauenden Hund und danach in den friedlichen Krieger wechsle.

Bei meinen ersten Yoga-Versuchen war mir ein Start-Wert von 110 mg/dl (6,1 mmol/l) gerade recht – aber schnell wurde ich durch Unterzuckerungen am Ende einer Yoga-Stunde eines Besseren belehrt. Mittlerweile senke ich für eine 1,5-stündige Einheit die temporäre Basalrate meines OmniPods fast genauso stark ab wie fürs Joggen. Und wenn ich vorher 110 mg/dl (6,1 mmol/l) messe, esse ich noch schnell zwei große Kekse, bevor ich zum Yoga-Studio radle.

Sensoren und Pumpen – beim Yoga ein Problem?

Dank FreeStyle-Libre-Sensor und Pod des mylife OmniPods, die beide direkt auf der Haut kleben, kann ich alle Yoga-Übungen völlig problemlos mitmachen, nichts ist im Weg oder stört. Hätte ich eine Pumpe mit Katheter, müsste ich die allerdings beim Yoga auf jeden Fall abkoppeln.

Nur einmal gab es bislang Probleme: Ich hatte so geschwitzt, dass mein erst kurz vor dem Training angebrachter Pod nach 15 Minuten Yoga einfach abfiel. Da ich aber wusste, dass ich erst eine Stunde zuvor einen Bolus abgegeben habe und dass noch eine intensive Stunde vor mir lag, habe ich einfach ohne Pod weitergemacht. Und siehe da: 100 mg/dl (5,6 mmol/l) nach dem Training bewiesen ein weiteres Mal, wie intensiv Yoga wirkt.

Ankommen im Moment

Und es zeigte auch: In der Ruhe liegt die Kraft. Yoga lehrt einen, zur Ruhe und zu sich zu kommen. Auf seinen Körper zu hören, sich zu spüren und wahrzunehmen. Im Moment anzukommen. Ein gutes Körpergefühl braucht jeder Diabetiker! Ganz speziell ist diese Erfahrung bei Outdoor-Yoga, wie ich kürzlich zum Beispiel am Elbstrand erlebt habe.


Yoga am Elbstrand (© Löw)

„Mens sana in corpore sano“ – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – daran glaube ich tatsächlich. Mir geht es einfach gut, wenn ich mich beim Yoga auspowere, beim Yin Yoga oder beim abschließenden Shavasana, der Tiefenentspannung, meinen Kopf leer mache.

Dass sich körperliche und geistige Fitness dank Yoga – natürlich neben vielen weiteren Faktoren – positiv auf eine stabile Diabetes-Einstellung auswirken, kann ich zwar nicht wissenschaftlich beweisen. Bei mir ist es aber so. Folglich bin ich dafür, dass es Yoga auf Rezept für alle Diabetiker geben sollte. Ach, was sage ich – für alle! 😊


Übrigens: Steffi aus dem Autorenteam der Blood Sugar Lounge, ist Yogalehrerin und bietet Einzelunterricht für Menschen mit Diabetes an.

Ähnliche Beiträge

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #52 | Glukosemessung – hier wird für Kontrolle gezahlt

Mit 27 Jahren wurde bei Caro ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in dieser Kolumne alles über ihre außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes.
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt – Glukosemessung – hier wird für Kontrolle gezahlt – AdobeStock_Artbesou

4 Minuten

Community-Beitrag

Cholesterin-Dialog: ein Tag im Zeichen der Herz-Gesundheit

In einem Live-Stream zum Cholesterin-Dialog haben Experten über die Bedeutung der Cholesterin-Werte für die Herz-Gesundheit gesprochen und die Wichtigkeit gesunder Ernährung, Bewegung und regelmäßiger Gesundheitschecks zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betont.
Cholesterin-Dialog: ein Tag im Zeichen der Herz-Gesundheit

3 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert