Blutzuckerwerte im Alltag: Welche Zielwerte sind erstrebenswert?

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Blutzuckerwerte im Alltag: Welche Zielwerte sind erstrebenswert?
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Blutzuckerwerte im Alltag: Welche Zielwerte sind erstrebenswert?

Welche Blutzuckerwerte sind nüchtern normal, welche ein paar Stunden nach der Mahlzeit? In verschiedenen Alltagssituationen können ganz unterschiedliche Blutzuckerwerte empfehlenswert sein. Hauptsache, die Werte bewegen sich überwiegend im Zielbereich!

Im Alltag mit Diabetes muss man ständig mit Zahlen und Werten jonglieren. Dazu gehören viele verschiedene Messwerte wie der HbA1c-Wert, Blutzucker- und Gewebeglukosewerte. Auf den ersten Blick ist es gar nicht so leicht zu durchschauen, mit welchem Messwert man zufrieden sein kann und bei welchem eher die Alarmglocken läuten sollten.

Blutzuckerwerte: punktuelle Messwerte, die in zwei Einheiten angegeben werden kann

Unter einem Blutzuckerwert versteht man den Wert, der mit einem Fingerpieks und einem Tropfen Blut mit einem Teststreifen und einem kleinen Blutzuckermessgerät ermittelt wird. Wie so ein Blutzuckermessgerät funktioniert und wie viele Teststreifen von der Krankenkasse übernommen werden, kannst du hier nachlesen. Der Blutzuckerwert wird in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) bzw. Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben und zeigt die aktuelle Glukosekonzentration in deinem Blut an.

Falls dir der Blutzuckerwert einmal in einer anderen Einheit als deiner gewohnten angegeben wird – kein Problem! Dafür musst du dir einfach die Zahl 18 merken: mmol/l multipliziert mit 18 ergibt mg/dl, und mg/dl geteilt durch 18 ergibt mmol/l.

Noch einfacher geht es mit unserem automatischen Rechner:

Von Milligramm pro Deziliter (mg/dl) in Millimol pro Liter (mmol/l) umrechnen:

     


Gib bitte einen Zahlenwert größer 0 ein! (Punkt oder Komma sind erlaubt)

 

Von Millimol pro Liter (mmol/l) in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) umrechnen:

      


Gib bitte einen Zahlenwert größer 0 ein! (Punkt oder Komma sind erlaubt)

Nüchternwerte sagen viel über die Stoffwechsellage aus

Morgens nach dem Aufwachen im nüchternen Zustand gemessen, liegt er bei Menschen ohne Diabetes in der Regel unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Bei einem Nüchternwert zwischen 100 und 125 mg/dl (6,9 mmol/l) werden Ärzt*innen hellhörig, denn er kann auf einen beginnenden Diabetes hinweisen. Dann sind weitere Untersuchungen empfehlenswert, z. B. ein oraler Glukosetoleranztest, mit dem die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen getestet wird. Liegt der Nüchternwert bei zwei Messungen oberhalb von 126 mg/dl (7,0 mmol/l), liegt ein Diabetes vor.

Wie schnell sinken die Blutzuckerwerte nach dem Essen wieder?

Ein weiterer Wert, für den sich Diabetologinnen und Diabetologen häufig interessieren, ist der Blutzuckerwert einige Stunden nach einer Mahlzeit. Im Fachjargon nennt man ihn ‚postprandialer Wert‘. Kein Wunder: Schließlich enthalten Mahlzeiten in der Regel einen gewissen Anteil an Kohlenhydraten, die im Körper zu Glukose verstoffwechselt werden und den Blutzucker ansteigen lassen.

Bei Menschen ohne Diabetes liegt der postprandiale Wert zwei Stunden nach dem Essen in der Regel bereits wieder unter 140 mg/dl (7,8 mmol/l). Bei einem Wert von 140–200 mg/dl (7,8–11,1 mmol/l) spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz und damit einer Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Ein postprandialer Wert von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) ist ein Zeichen für Diabetes.

Blutzuckerwerte bilden Schwankungen im Tagesverlauf nicht ab

Im Verlauf eines Tages können die Blutzuckerwerte sehr stark variieren. So kann ein niedriger Nüchternwert nach einem üppigen Frühstück in die Höhe schießen, im Verlauf eines strammen Spaziergangs aber rasch wieder absinken. Ein langer Bürotag ohne Bewegung hat ebenso Einfluss auf den Blutzuckerspiegel wie Aufregung, hormonelle Schwankungen oder Krankheit. Dieses ständige Auf und Ab lässt sich mit einem Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) deutlich besser abbilden als mit einzelnen punktuellen Blutzuckerwerten. Hier kannst du übrigens genauer nachlesen, wie diese Form der Glukosemessung funktioniert.

Das CGM-Gerät zeigt zwar auch den aktuellen Glukosewert an, speichert zusätzlich aber auch den lückenlosen Glukoseverlauf in Form einer Kurve. Auf diese Weise entgehen einem die Schwankungen nicht – auch wenn etliche Stunden vergehen, bis ein neuer Messwert abgerufen wird.

CGM-Systeme: Fachleute empfehlen mindestens 70% Zeit im Zielbereich

Da CGM-Systeme noch eine vergleichsweise neue Diabetestechnologie sind, gibt es erst seit 2019 eine wissenschaftliche Empfehlung der internationalen Fachgesellschaft ATTD für für die Therapieziele, wenn CGM-Systeme für die Glukosemessung eingesetzt werden. Demnach sollten in der Regel mindestens 70% der Glukosewerte im Zielbereich (Englisch: Time in Range, TiR) von 70-180 mg/dL bzw. 3,9-10 mmol/l liegen und maximal 4% des Tages die Glukosewerte unter 70 mg/dL sein. Diese Ziele gelten für Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes gleichermaßen.

Für ältere Menschen, die möglicherweise ihre Unterzuckerungen nicht mehr so zuverlässig spüren, ist der Zielbereich weniger strikt gefasst. Schwangere mit Diabetes wiederum sollten umso akribischer darauf achten, dass ihre Glukosewerte nicht zu hoch ansteigen. Denn hohe Werte können die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden. Die aktuellen Empfehlungen zur Zeit im Zielbereich für die verschiedenen Diabetestypen und Lebenssituationen sind in dieser Tabelle zusammengefasst:

Blutzuckerwerte im Alltag: Welche Zielwerte sind erstrebenswert


von Antje Thiel

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  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • kw antwortete vor 1 Woche

      Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • cesta antwortete vor 1 Woche

      @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • cesta antwortete vor 1 Woche

      @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

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