Alles unter einem virtuellen Dach

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Alles unter einem virtuellen Dach

Die Website kinderdiabeteslotse-sh.de bietet eine zentrale Anlaufstelle mit sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Informationen zu den vielen Fragen, die sich einer Familie stellen, wenn ein Kind Typ-1-Diabetes hat. Dr. Simone von Sengbusch hat das Modellprojekt initiiert und geleitet, gefördert wurde es von der Damp-Stiftung.kinderdiabeteslotse-sh.de bietet eine zentrale Anlaufstelle mit sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Informationen zu Fragen, die sich einer Familie stellen, wenn ein Kind Typ-1-Diabetes hat. Dr. Simone von Sengbusch hat das von der Damp-Stiftung geförderte Modellprojekt geleitet.

Mit der Diagnose Typ-1-Diabetes bei einem Kind stellen sich der betroffenen Familie plötzlich viele Fragen in den verschiedensten Bereichen. Medizinisches und technisches Wissen muss erworben werden, um den Stoffwechsel zu managen. Auch emotional müssen alle Familienmitglieder die Diagnose verarbeiten – da ist psychologische Unterstützung gefragt. Und wenn es um die Bewältigung des Alltags, vor allem die Versorgung in Kita und Schule geht, stellen sich zahlreiche sozialrechtliche Fragen.

Gleichzeitig bestehen Diabetesteams, die in der Regel Hauptansprechpartner für die Kinder und ihre Familien sind, meist “nur” aus Diabetologinnen und Diabetesberatern. Psychologinnen oder Sozialarbeiterinnen sind selten fest in ambulanten Teams verankert, da das Budget fehlt, um solch interdisziplinäre Teams zu finanzieren. In dem von der Damp-Stiftung geförderten Modellprojekt “Kinderdiabeteslotse für Schleswig-Holstein” (2015-21) hat Dr. von Sengbusch sich diese Lücken in der sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Beratung vorgenommen.

Das Projekt fußt auf drei Säulen: Die erste ist die Analyse von Versorgungspfaden und -lücken insbesondere im sozialrechtlichen Bereich. Die zweite steht im Bereich Aufklärung und Unterstützung in der stationären psychiatrischen Versorgung von Kindern mit Typ-1-Diabetes. Die dritte und größte Säule ist die Internetseite kinderdiabeteslotse-sh.de. Hier hat Dr. von Sengbusch klar strukturierte Informationen zu vor allem zentralen sozialrechtlichen Themen, zum Beispiel “Kinder und Schule”, “Pflege”, “Urlaub und Reisen ins Ausland” oder “Reha, Kur, Schulung, Camp” zusammengetragen. Außerdem hat sie im Rahmen des Projekts eine Handreichung mit Antworten auf häufige Fragen zusammengetragen, die nun fester Bestandteil der Schulungen nach der Diagnose “Diabetes” in Schleswig-Holstein ist. “Diese Materialsammlung entlastet Diabetesteams und Eltern enorm – die Teams können Eltern erst einmal diese Informationen an die Hand geben, und die Eltern kommen dann mit spezifischen Fragen wieder zu den Teams.”, erklärt Dr. von Sengbusch. Bisher war das Projekt ein großer Erfolg und zahlreiche Familien und Diabetesteams konnten von den Angeboten profitieren.

“Ich würde das Projekt gerne weiterführen und vielleicht sogar auf weitere Bundesländer ausweiten, denn die grundsätzlichen Fragen und Herausforderungen sind überall gleich. Allerdings gibt es auch in jedem Bundesland Unterschiede in der Handhabung”, so Dr. Simone von Sengbusch. Um das Projekt weiter voranzutreiben, braucht es eine dauerhafte Finanzierung – und ein Lotsen-Team, das gemeinsam die Informationen aktualisieren und weitergeben kann. Wir drücken die Daumen!|


Autorin
Dr. Mirjam Eiswirth
Redaktion diabetes-online
Verlag Kirchheim + Co GmbH
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 14, 55130 Mainz

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2022; 13 (4) Seite 28

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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