Hilfe für Kinder mit Diabetes auf der Flucht

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Hilfe für Kinder mit Diabetes auf der Flucht

Seit mehr als einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Weltweit befinden sich nach Schätzungen der UNO-Flüchtlingshilfe etwa 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Etwa 42 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. Sie bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes medizinisch zu versorgen, stellt eine große Herausforderung dar.

Als im Februar 2022 der russische Angriff auf die Ukraine begann, zählte das Diabetes-Zentrum des Kinder- und Jugendkrankenhauses “Auf der Bult” in Hannover zu den ersten Organisationen in Deutschland, die Hilfe für Menschen mit Diabetes leisteten. Die Klinik übernahm eine Insulin-Patenschaft für ein Krankenhaus in Lwiw/Lemberg in der Ukraine. Dank einer Kooperation mit dem Hilfsprojekt Insulin zum Leben konnten mittlerweile schon drei große Hilfslieferungen nach Lwiw durchgeführt werden.

Inzwischen wurde das Projekt auf die Versorgung von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland ausgeweitet, berichtet Prof. Dr. Thomas Danne, Leiter des Kinder-Diabetes-Zentrums in Hannover und Chefredakteur des Diabetes-Eltern-Journals. Viele Familien sind gezwungen, sehr kurzfristig ihre Heimat zu verlassen. Die Kriegserlebnisse hinterlassen häufig tiefe seelische und emotionale Verletzungen. Außerdem ist die Eingewöhnung in eine fremde Kultur und Sprache bei Kindern, die obendrein an Diabetes erkrankt sind, besonders erschwert.

Der Flüchtlings- oder Asylstatus lässt in Deutschland jedoch oft nur eine medizinische Basisversorgung zu. Die Betreuung bei Krankheiten wie Diabetes ist häufig verbesserungswürdig, erklärt Danne. Die Aktion Diabetes-Kinder in Not setzt sich in besonderem Maße für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes ein. Geflüchtete Kinder und ihre Familien werden unter anderem bei der Versorgung mit Insulinpens, Blutzuckermessgeräten oder auch Glukosesensoren unterstützt und engmaschig von Kinder-Diabetologinnen und -Diabetologen sowie von Diabetes-Beraterinnen und -Beratern umsorgt. Zudem hilft die Aktion bei einer zielgerichteten Integration, zum Beispiel durch Unterstützung bei sozialrechtlichen Fragen, Eingewöhnung und Betreuungsoptimierung in Kindergarten, -krippe und Schule sowie durch professionelle Unterstützung im Umgang mit Diabetes in psychologischer und ernährungsmedizinischer Hinsicht. Sportliche Events werden ebenfalls organisiert. Nicht zuletzt werden Familien bei medizinischen Terminen von Dolmetscherinnen und Dolmetschern begleitet. “Wir hoffen, durch diese Aktionen das Leid der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu lindern und nachhaltig zu einer guten Diabetes-Einstellung beizutragen”, so Danne abschließend.

Spenden

Kontoinhaber: Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt

Bankname: M. M. Warburg & Co Bank

IBAN: DE 46 2506 0180 1006 0731 32

Verwendungszweck: Kostenstelle 972619, Diabetes-Kinder in Not

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2023; 14 (1) Seite 27

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  • smc postete ein Update vor 1 Tag, 21 Stunden

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

  • carogo postete ein Update vor 4 Tagen, 17 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

    • @carogo: Bei einigen Rezepten steht z.B. dass Gemüse bis 200g nicht angerechnet werden muss. Stimmt aber nicht immer und bei allen. Ich muss 200g Gemüse anrechnen egal welche Sorte.
      Bei kohlenhydratarmem Gemüse wie Paprika stimmt das aber für die meisten.

    • @moira: Wir alle wissen, dass Effekte von Ernährung sehr individuell sein können: Was bei dem einen sicher anzurechnen ist und zu Glukoseanstiegen führt, kann bei der anderen kaum Effekte auf die Glukosewerte auslösen. Deshalb gilt immer: Ausprobieren! Dennoch gibt es Standard-Angaben, die zumindest für einen großen Teil der Menschen mit Diabetes gelten, und das sind die genannten anzurechnenden Kohlenhydrate. Aber, wie gesagt: Es ist sehr individuell und deshalb sind beide Angaben, die der Gesamt- und die der anzurechnenden Kohlenhydrate, sinnvoll.
      LG Katrin

  • cesta postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

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