Nachgefragt | Psychologie: Insulinpumpe und CGM-System machen Leni anders

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Nachgefragt | Psychologie: Insulinpumpe und CGM-System machen Leni anders

Sie haben medizinische und/oder psychosoziale Fragen bezüglich Kindern und Jugendlichen mit Diabetes? Die Experten des Diabetes-Eltern-Journals geben Ihnen in der Rubrik Nachgefragt Antwort!

Die Frage

Nachdem unsere Tochter Leni (4 Jahre) vor zwei Monaten an Diabetes erkrankt ist, haben wir es inzwischen geschafft, ihre Behandlung ganz gut in unseren Alltag einzubauen. Mit dem Diabetesteam, das uns von Anfang an liebevoll begleitet hat, sind wir sehr zufrieden. Leni hat gleich eine Insulinpumpe und kurz danach ein CGM-System bekommen. Das beruhigt uns vor allem nachts.

Letzte Woche ging es zum ersten Mal nach der Diagnose ins Schwimmbad. Leni ist eine richtige Wasserratte und hatte sich schon seit Tagen darauf gefreut, endlich wieder mit ihren Freundinnen im Wasser toben zu können. Als ich beim Ausziehen die ganzen Geräte an meiner Tochter sah, konnte ich meine Tränen plötzlich nicht mehr unterdrücken. Alle anderen Kinder hatten hübsche Badesachen, waren unbeschwert – und unsere Leni …  mit Katheter, Pumpe, Sensor am Körper!

Leni verstand erst gar nicht, was mit mir los war, ich sollte nur rasch die Pumpe abkoppeln, damit sie ins Wasser durfte. Was hätte ich ihr auch sagen oder erklären sollen? Jetzt habe ich Angst vor dem nächsten Besuch im Schwimmbad.

Frau T.

Die Antwort von Prof. Dr. Karin Lange

Liebe Frau T., Ihre Tränen sind nur zu verständlich. Während der ersten Tage nach der Diagnose versuchen viele Familienmitglieder, stark zu sein, ihr Kind zu unterstützen und möglich viel zu erfahren, um die komplizierte Behandlung so gut wie möglich zu erlernen. Für berechtigte Traurigkeit und die seelische Verarbeitung der Krankheit bleibt weder Zeit noch Gelegenheit. Außerdem möchten Eltern ihr Kind nicht zusätzlich mit den eigenen Sorgen belasten. Man funktioniert eben.

Und Vierjährigen gelingt es oft überraschend gut, sich mit Spritzen oder einer Pumpe zu arrangieren. Gedanken um die Zukunft oder über Risiken durch den Diabetes machen sie sich noch nicht – sie könnten es auch noch gar nicht. Wenn der normale Alltag mit Kindergarten, Freunden und z. B. Schwimmen wieder möglich ist, tritt der Diabetes für sie wieder in den Hintergrund.

Die Leichtigkeit ist weg…

Für Sie als Mutter – genau wie für viele andere Eltern in Ihrer Situation – wird im Alltag deutlich, dass durch den Diabetes vieles anders geworden ist, das Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, Sie ständig gefordert sind und die alte Leichtigkeit durch besorgte Wachsamkeit überlagert wird. Dann braucht es nur einen kleinen Auslöser, der zeigt, dass Ihr Kind “anders” als die gleichaltrigen Freundinnen ist.

Die modernen Technologien, Pumpe und CGM, haben erheblich zur Verbesserung der Behandlung kleiner Kinder und zu ihrer Sicherheit beigetragen. Sie zeigen aber auch jeder anderen Person und in jedem Moment, dass ein Kind an Diabetes erkrankt ist. Das war früher mit Insulinspritzen und Blutzuckermessungen nicht ganz so offensichtlich. Unabhängig davon kommt es bei vielen Eltern von Kindern mit Diabetes zu einer Situation, in der ihnen die Tragweite des Diabetes plötzlich bildlich vor Augen steht – wie bei Ihnen im Schwimmbad.

Alle Eltern haben ein Recht darauf, ihre Trauer wegen des Diabetes auszudrücken, einmal zu weinen, sich zurückzuziehen oder sich mit dem Partner in Ruhe auszutauschen. Manchen hat auch eine psychologische Unterstützung oder ein Gespräch mit anderen betroffenen Eltern geholfen. Es braucht Zeit, um den ungebetenen Gast Diabetes, der einfach nicht wieder verschwinden will, im Alltag zu bändigen und nicht überwertig werden zu lassen. Dies können Kinder im Alter von Leni noch nicht verstehen.

Wahrscheinlich hat Leni Ihre Tränen längst vergessen. In der Situation hätten Sie ihr sagen können, dass Ihnen etwas sehr Trauriges eingefallen ist. Da hilft nur Weinen, damit es wieder besser wird. Auch Mamas und Papas weinen manchmal, wenn sie traurig sind. Das ist bei großen und kleinen Leuten normal.

Selbstsicher auftreten

Auf den nächsten Schwimmbadbesuch können Sie sich mit hilfreichen Gedanken vorbereiten. Für Leni wird es wieder ein Highlight werden, sie ist weiter das fröhliche, sportliche kleine Mädchen. Daran wird der Diabetes nichts ändern. Die Pumpe lässt sich schnell ablegen, und der Sensor wird mit einem Tape farblich passend zu ihrem Badeanzug abgeklebt. Die hilfreichen Geräte sind da, aber sie stehen nicht im Vordergrund. Je weniger Sie darauf bewusst achten, umso mehr verschwinden sie. Dafür tritt die Lebensfreude Ihres Kindes in den Vordergrund – und die ist oft ansteckend.

Für den Fall, dass andere Erwachsene interessiert nach Lenis Pumpe oder Sensor fragen, überlegen Sie sich schon jetzt eine Antwort, die gut zu Ihnen passt. Das schützt davor, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Ganz kurze sachliche Antworten sind meist besser als lange Ausführungen, die zu unerwünschtem Mitleid und unendlicher Neugier führen.

“Es ist ein ganz modernes System zur Diabetesbehandlung. Damit geht es Leni und uns sehr gut.” Vielleicht passt auch ein ganz anderer Satz besser zu Ihnen. Eine gute Vorbereitung macht selbstsicher und zeigt auch Leni, dass sie gut mit Diabetes leben kann.


von Prof. Dr. Karin Lange

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2017; 10 (1) Seite 22-23

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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