Junge vom Rauchen abhalten

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Junge vom Rauchen abhalten

„Ein hoher Zigarettenpreis hält Kinder und Jugendliche am ehesten vom Rauchen ab“, stellt die Deutsche Herzstiftung fest.

Rauchen steigert Risiko für etliche Krankheiten

Rauchen ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, für verschiedene Krebsarten, chronische obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Diabetes.

Jährlich sterben in Deutschland etwa 100.000 bis 140.000 Menschen vorzeitig an Erkrankungen, die durch Tabakkonsum verursacht werden. Zusätzlich sterben hierzulande jedes Jahr mehr als 3.000 Menschen durch Passivrauchen.

Konkrete Maßnahmen gefordert

„Wir fordern deshalb von der Gesundheitspolitik konkrete Maßnahmen, den Tabakkonsum in Deutschland zu reduzieren, zum Beispiel durch eine spürbare Erhöhung der Tabaksteuer. Dies wäre ein effektiver Hebel, um das Rauchverhalten zu beeinflussen und den Einstieg vieler Menschen in das Rauchen zu verhindern. Ein hoher Zigarettenpreis hält insbesondere Kinder und Jugendliche davon ab, das Rauchen anzufangen“, hebt der Kardiologe Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, hervor.

Höhere Tabaksteuern: Schutz der Kinder vor dem Einstieg in die Raucherkarriere

Mit ihrer Forderung, die Tabaksteuern anzuheben („Raise taxes on tobacco“), richtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Bemühungen im Rahmen des Weltnichtrauchertages besonders auf den Schutz der Kinder und Jugendlichen.

Die Deutschen Herzstiftung unterstützt ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) die Forderung der WHO nach einer spürbaren Anhebung der Tabaksteuern. „In Deutschland würde dies einer sehr großen Anzahl von Menschen Nikotinabhängigkeit und tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch tödliche Krebserkrankungen ersparen“, sagt Prof. Gohlke.

Dringende Nachholbedarf für Deutschland

Trotz der schwerwiegenden Folgen des Tabakkonsums rauchen in Deutschland immer noch mehr als 10 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und ca. 30 Prozent der Erwachsenen. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen raucht, weil sie bereits nikotinabhängig sind und das Rauchen nicht ohne unterstützende Maßnahmen aufgeben können. In anderen EU-Ländern (z. B. Finnland, Schweden) konnte die Raucherquote durch strikte Tabakprävention bereits auf unter 20 Prozent reduziert werden.

„Der dringende Nachholbedarf Deutschlands bei der Tabakkontrolle wird unterstrichen durch das blamable Ergebnis der neuesten europäischen Tabak-Kontroll-Skala 2013, wonach Deutschland unter den befragten 34 Ländern den vorletzten Platz einnimmt“, stellt Prof. Gohlke fest.* Die Skala beruht auf einer Beurteilung der Länder nach konkreten Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums (z. B. umfassende Werbeverbote, große Warnhinweise auf Zigarettenpackungen etc.).

Wer das Rauchen aufgibt, senkt sein Herz-Kreislauf-Risiko massiv

Rauchen ist das größte einzelne vermeidbare Gesundheitsrisiko. Tabak ist das einzige zugelassene Verbraucher-Produkt, welches bei vorschriftsgemäßem Gebrauch zu tödlich verlaufenden Erkrankungen führt: Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere Gefäßerkrankungen, das sogenannte „Raucherbein“, werden durch das Tabak-Rauchen verursacht.

Aber auch nach einem Herzinfarkt hat das Rauchen katastrophale Folgen. Umgekehrt kann durch vollständige Aufgabe des Rauchens nach einem Herzinfarkt das Risiko für weitere Herzkreislaufereignisse bei Personen, die bis zum Herzinfarkt geraucht haben, um 80% gesenkt werden, d. h. vier von fünf weiteren Ereignissen nach einem Herzinfarkt könnten durch vollständige Aufgabe des Rauchens vermieden werden.



Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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