Mit Zuversicht und guter Vorbereitung zu neuen Abenteuern: Mit Diabetes ein Jahr im Ausland

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Mit Diabetes ein Jahr im Ausland | Foto: privat
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Mit Zuversicht und guter Vorbereitung zu neuen Abenteuern: Mit Diabetes ein Jahr im Ausland

Mit Typ-1-Diabetes wagt Flora Fee Steinbach den Schritt, für längere Zeit ins Ausland zu gehen: Zehn Monate Highschool in den USA, ein halbes Jahr in Namibia. Zwischen Sorgen, Insulinvorräten und neuen Abenteuern zeigt sie, wie Zuversicht und Vorbereitung Sicherheit schaffen.

Jeder junge Mensch hat den Traum, von zu Hause wegzugehen und die Welt zu erkunden. Mit einem Typ-1-Diabetes stellt sich dann unter anderem die Frage, wie man sein medizinisches Equipment transportiert und aufbewahrt und wie die medizinische Versorgung sein wird. Immer im Gepäck: eine gute Portion Angst – auch wenn man es nicht zugeben möchte.

Aus der eigenen Komfortzone, aber auch aus dem eigenen medizinischen Sicherheitsnetz rauszukommen, ist ein gewagter Schritt. Ich habe trotz vieler Fragen und Unsicherheiten den Schritt in die weite Welt hinaus gewagt und möchte davon berichten.

Raus aus der Komfortzone, auf zu neuen Abenteuern

Auch mir gingen vorher immer die ganzen „was wenn“-Fragen durch den Kopf. Was, wenn ich eine Ketoazidose im Ausland habe und mich die Ärzte nicht verstehen? Was, wenn meine Insulinpumpe versagt und ich keine neue bekomme? Was, wenn mein Insulin schlecht wird und ich nicht in der Nähe einer Apotheke bin? Mir wurde schnell klar, dass ich wahrscheinlich nie komplett „wild“ reisen werde, auf jeden Fall nie ohne ein großes Risiko. Diese Angst hat mich lange gehindert, aus meiner Komfortzone zu kommen. Doch ich habe den Schritt gewagt.

Vor jedem Reiseantritt steht immer das Packen. Es ist ein lästiges Thema, sich zu überlegen, was man einpacken muss für das Wetter vor Ort, welche Aktivitäten unternommen werden. Was packt man da alles ein? Klar, das Übliche: Zahnbürste, Unterhosen etc. Aber es gibt da auch diesen einen Extra-Rucksack, der zusätzlich getragen werden muss. Dieser ist ziemlich schwer und je länger man ihn ansieht, desto schwerer wird er. Ich musste ihn mitnehmen, konnte ihn nicht kurz absetzen oder neu packen.

Auf Instagram ist Flora Fee Steinbach unter @diat1_flo zu finden.

Dieser ominöse Rucksack ist mein Diabetes. So habe ich ihn mir immer vorgestellt. Diesen Diabetes-Rucksack bemerke ich manchmal kaum und er sitzt super leicht auf meinen Schultern, manchmal jedoch sitzt er unbequem und zieht mich an meinen Schultern runter. So schlimm, dass ich alles dafür tun würde, ihn für eine Sekunde abzusetzen. Aber das geht nicht. Mit der Zeit lernt man, wie der Diabetes-Rucksack im normalen Alltag getragen wird. Doch jetzt kommt noch das Urlaubsgepäck dazu und mein Umfeld kann mir in dieser Situation nichts davon abnehmen. Also, was jetzt?

Dafür gibt es keine universelle Lösung. Jeder muss dies für sich selbst herausfinden. Ich kann aber von meinen ersten Reisen allein erzählen und meine kleinen Tipps und Erfahrungen weitergeben.

Highschool-Leben in den USA

Bei meinem langen großen Auslandsaufenthalt war ich zehn Monate in Michigan/USA in den Jahren 2020 und 2021. Dieser Traum, ein typisches Highschool-Leben zu führen, zum Prom, dem dortigen Abschlussball, zu gehen und Amerika zu sehen, brachte mich dazu, mich meiner Angst zu stellen. Vielleicht empfinde ich diese Angst im Nachhinein viel größer, weil mir bewusst wird, was alles hätte schiefgehen können. Aber es ist alles gut gegangen und ich hatte ein wirklich schönes Jahr.

Was mir die meiste Zuversicht gegeben hat, waren die ganzen Planungen und Vorbereitungen und meine Eltern. Ich bin mit einem Vorrat von sechs Monaten in den Flieger gestiegen und mit einem Jahresvorrat von Insulin im Handgepäck. Das Gefühl, dass man sein Leben fürs nächste Jahr in den eigenen Händen hält, war sehr beeindruckend und zugleich ermutigend. Es endlich alles machen zu dürfen und selber entscheiden zu dürfen, ist großartig.

In den USA wurde mein Leben komplett um 180 Grad gedreht. Zum einem eine komplett neue Familie, neues Essen, neue Schule und nichts Bekanntes. Viele Dinge, auf die man sich neu einstellen muss. Man muss sich darauf konzentrieren, sich einzuleben, die Gastfamilie kennenzulernen, möglichst viele Aktivitäten mitzunehmen und das ganze neue Essen auszuprobieren. Da haben der Diabetes und der HbA1c-Wert erstmal nicht die oberste Priorität, auch wenn ich das meinen Ärzten so natürlich nicht auf die Nase gebunden habe. Es war ja nur eine überschaubare Zeit, in der das „echte“ Leben einfach mal Vorrang hatte. Ich lernte: Nicht mein Diabetes wird sich verändern, ich selbst werde mich verändern.

Ein neues Sicherheitsnetz dank anderer Betroffener

Was immer hilft, ist, mit Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Freundinnen und Freunden etc. offen über den Diabetes zu reden. Meist ist jemand in der Schule auch erkrankt oder wie bei mir ein Lehrer. So konnte ich mir vor Ort ein Sicherheitsnetz aufbauen. Menschen, die mit der Situation vertraut sind, können einem helfen. Als Mensch mit Diabetes ist man selten allein, es gibt immer andere Betroffene – und wir helfen uns immer untereinander!

Die Gespräche mit den Coaches sind besonders wichtig. Bis zu sechsmal pro Woche Training und die Teilnahme an Wettkämpfen, das ist für jeden Körper anstrengend und eine echte Herausforderung. Aber auch da ist man nicht allein. Es ist nie falsch, sich an die Team-Mitglieder zu wenden.

Fotos: privat

Zweiter längerer Trip ins Ausland: ein halbes Jahr Afrika

Mein zweiter langer Auslandsaufenthalt war schon deutlich entspannter als der erste. Trotzdem gab es viele Herausforderungen. Dieses Mal war ich für sechs Monate nach Namibia gereist, um dort in einem Schulprojekt zu helfen und den Lehrerinnen und Lehrern zu assistieren. Genauer gesagt war ich in der Küstenstadt Swakopmund und ich habe mich direkt in den Ort verliebt. Im Vergleich zu Michigan war diese Reise schon um einiges anders.

Dieses Mal zog ich nicht in eine bestehende Familie ein und hatte auch keine Organisation im Hintergrund. Trotzdem war das Land nicht komplett fremd für mich. In Namibia war ich schon zweimal als Tourist und zusätzlich zog ich zu einer vertrauten Person. Daher hatte ich mir schon im Vorhinein ein kleines Sicherheitsnetz aufgebaut.

Vom Worst Case zur Challenge

Eine besondere Zeit war, als ich vier Wochen mitten im Nirgendwo verbrachte. Über den Jahreswechsel war ich auf einer wunderschönen Lodge in Witvlei. Die nächste Stadt mit Maximalversorger war zwei Stunden über teilweise holprige Straßen entfernt. Wie bereitet man sich dafür vor, wenn man weiß, dass im Notfall die Hilfe nicht so schnell kommen kann? In solchen Situationen ist man extra vorsichtig und nimmt einige Pods für die Insulinpumpe zu viel mit.

Teilweise gab es Stromausfall und auch kein Netz. An einem Abend fiel auch die Wasserversorgung aus. In so einer Situation wie dem Stromausfall muss man Ruhe bewahren. Ich musste sofort an mein Insulin im Kühlschrank denken. Zum Glück war dieser isoliert und konnte die Kälte gut halten. So war selbst der Worst Case zu bewältigen. Meinen Aufenthalt musste ich nicht abbrechen, sondern nur die Situation meistern. Dass auch der Worst Case nur eine Challenge ist, war vermutlich einer meiner größten Lernmomente nach meinen Auslandsaufenthalten.

Im Leben eines Menschen mit Diabetes gibt es viel mehr Challenges als bei anderen Menschen. Aber genau dadurch gewinnt man eine Selbstsicherheit und Zuversicht, die anderen möglicherweise fehlen wird. Auf sich zu achten und für sich selbst einzustehen, ist unausweichlich und überlebenswichtig für uns. Ob die Challenge wirklich der Worst Case ist, ist oft erst im Nachhinein ersichtlich. Viele Probleme stellen sich dann als „doch nicht so schlimm“ heraus und ich fragte mich selbst danach, weshalb ich mir solche Sorgen gemacht hatte.

Ängste der Eltern vs. Chancen zur Selbsterfahrung

Ich möchte auch auf das Thema Eltern eingehen. Meine Eltern hatten alle Löcher gesehen, in die ich hätte reinfallen können, all das Unheil, das mir hätte passieren können, vorhergesagt. Aber mein Traum war groß genug, um ihre Sorgen zu überdecken. Das ist leider nicht immer so, manchmal sind die Ängste der Eltern größer als der Traum der Kinder. Das ist für mich als (inzwischen erwachsenes) Kind schwer nachzuvollziehen.

Für alle Eltern ist es schwierig, die Kinder in die große weite Welt gehen zu lassen, aber Kinder, die schon immer eine größere Fallhöhe hatten oder ein größeres Risiko mit sich tragen, lassen Eltern umso schwieriger gehen. Eltern sollten versuchen, ihre Kinder nicht zu viel an ihren eigenen Ängsten teilhaben zu lassen. Natürlich gibt es Risiken, aber vor allem gibt es eine Fülle an Chancen zur Selbsterfahrung, welche man nicht verstreichen lassen sollte.

Mit guter Vorbereitung die die Risiken im Blick haben

Dies ist mein größter Tipp: Fokus auf die schönen Erlebnisse und nicht auf die möglichen Gefahren. Natürlich kann unglaublich viel im Ausland passieren, doch eine gute Vorbereitung kann die Gefahren minimieren. Dies gilt für alle, auch wenn wir Menschen mit Diabetes immer noch ein bisschen extra Acht auf uns geben müssen. Fast überall gibt es medizinische Versorgung. Das Abschließen einer guten Auslandskrankenversicherung ist Pflicht. Dabei sollte man darauf achten, dass diese auch die Notversorgung von bestehenden Krankheiten übernimmt.

Wie schon erwähnt, gehört auch das richtige, großzügige Packen dazu. Anstatt der Extra-Unterhose ist es bei uns der Extra-Sensor. Eine durchdachte und in Ruhe erstellte Packliste deckt alle Eventualitäten ab. Man selbst kennt die Schwachstellen der eigenen Systeme am besten. Die meisten Unternehmen haben Reisepumpen für den Fall, dass etwas passiert. Diese muss rechtzeitig bestellt werden. Beim Reisegepäck sollte man nicht sparen. Ich packe am liebsten den ganzen Diabetes-„Kram“ ins Handgepäck, so habe ich alles bei mir und im Blick. Die Kosten für ein zusätzliches Handgepäckstück sollte man nicht scheuen.

Am Ende des Tages verlässt man sein vertrautes Umfeld. Der Wegfall des bekannten Sicherheitsnetzes kann zunächst sehr beängstigend sein. Aber wo ist man schon komplett sicher?

Mit Zuversicht die Challenge annehmen!

Ich möchte alle Betroffenen ermutigen, es einfach auszuprobieren. Es nie zu versuchen, ist die falsche Entscheidung. Das Leben sollte man in vollen Zügen genießen und auskosten, vielleicht wegen des Diabetes sogar ein klein bisschen mehr. Sich selbst etwas zuzutrauen und in die Welt hinauszugehen, ist eine unschätzbare Erfahrung, egal, welche Challenges es zu bewältigen gilt.

Zuversicht ist ein hohes Gut. Mein eigenes Leitmotto ist: „Fake it till you make it“. Und wenn ich etwas zum ersten Mal ausprobiere, müssen das die anderen ja nicht wissen. Denn sich vom Diabetes am Leben hindern zu lassen, ist der einzige Fehler, den man machen kann.


von Flora Fee Steinbach

Avatar von flora-fee-steinbach

Erschienen in gekürzter Fassung in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (10) Seite 42-43

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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