Nachgefragt | Psychologie: Diabetes und Schulnoten

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Nachgefragt | Psychologie: Diabetes und Schulnoten

Sie haben medizinische und/oder psychosoziale Fragen bezüglich Kindern und Jugendlichen mit Diabetes? Die Experten des Diabetes-Eltern-Journals geben Ihnen in der Rubrik Nachgefragt Antwort!

Die Frage

Mein Mann und ich machen uns Sorgen um unseren Sohn Luca (13). Er hat seit drei Jahren Diabetes. Nachdem seine Blutzuckerwerte im ersten Jahr fast durchgängig normal waren, schwanken sie jetzt erheblich, das HbA1c liegt bei 7,9 Prozent. Gleichzeitig werden Lucas Schulnoten immer schlechter. Wir haben im Netz gelesen, dass hohe Blutzuckerwerte die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Stimmt das? Sollten wir darüber mit Lucas Lehrern sprechen?

Frauke K.

Die Antwort von Prof. Dr. Karin Lange

Der Zusammenhang zwischen viel zu niedrigen, aber auch viel zu hohen Blutzuckerwerten und geistigen Leistungen ist lange bekannt. Sie haben sicher auch bei Luca erlebt, wie schlecht seine Konzentration während einer Hypoglykämie ist. Ähnlich ist es bei sehr hohen Werten vor allem dann, wenn eine Ketoazidose dazukommt. Vielleicht haben Sie auch über einige US-amerikanische Studien gelesen, in denen über schlechtere geistige Leistungen bei Kindern berichtet wurde, die vor dem 5. Lebensjahr an Diabetes erkrankt sind. Diese Probleme betrafen vor allem Kinder, die in den ersten Lebensjahren ein sehr hohes HbA1c hatten.

Auf Luca, der erst mit 10 Jahren Diabetes bekommen hat, kann dies nicht zutreffen. Die Schwankungen der Glukosewerte betreffen viele Kinder in Lucas Alter: Die Remissionsphase ist vorbei, und die Pubertät mit ihren hormonellen Veränderungen macht die Stoffwechseleinstellung schwieriger. Und Sie als Eltern können und sollen auch nicht mehr jeden Schritt Ihres Sohnes überwachen. Bis Luca seinen Diabetes aber selbst sicher steuern kann, wird er noch ein paar Jahre Übung und Unterstützung brauchen.

Dabei kann ihm auch eine Diabetesschulung mit Gleichaltrigen helfen, sicherer auf zu niedrige und zu hohe Werte zu reagieren. Außer in den kurzen Phasen einer deutlichen Hypoglykämie wird seine Schulleistung sehr wahrscheinlich nicht durch den Diabetes beeinträchtigt. Hätte Ihr Sohn aber über längere Zeit einen HbA1c-Wert über 10 Prozent, wäre die damit verbundene Konzentrationsschwäche sicher ein weiterer Grund, weshalb die Einstellung verbessert werden sollte.

Es gibt einige Gründe rund um die Pubertät, die für schlechtere Schulleistungen bei vielen Kindern verantwortlich sind: andere Interessen, körperliche Veränderungen, keine Lust zum Lernen, Schlafprobleme, Computerspiele, Freunde oder Stress mit Gleichaltrigen. Hier würde ich genauer hinschauen und den Diabetes eher im Hintergrund lassen – auch gegenüber den Lehrern. Mit Luca können Sie jedoch darüber sprechen, dass eine stabile Stoffwechseleinstellung seine geistige und körperliche Fitness verbessert.

Machen Sie ihm und auch sich keine unberechtigte Angst vor den Folgen einzelner zu hoher oder niedriger Glukosewerte. In einer großen Studie unter jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes in Niedersachsen haben wir z. B. festgestellt, dass diese vergleichbar gute Schulabschlüsse erreicht haben wie Gleichaltrige ohne Diabetes.


von Prof. Dr. Karin Lange

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2018; 10 (4) Seite 22

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 3 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 5 Tagen

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 22 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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