- Eltern und Kind
Sinn und Unsinn von Kinderlebensmitteln
4 Minuten
Gesundes Essen auf den Tisch zu bringen, ist gar nicht so einfach. Und im Supermarkt locken “Kinderlebensmittel” mit großen Versprechungen und bunten Bildern. Wie können es Familien schaffen, in der Ernährung einen gesunden Weg zu gehen?
Am besten befassen sich werdende Eltern schon vor der Geburt des ersten Kindes mit dem Thema gesunde Ernährung. Auch praktische Kenntnisse in Kochtechnik und Haushaltsführung sind wichtig. Einiges kann man auch nachlesen. Aber das Schwierigste und Wichtigste für junge Eltern ist die Vorbildfunktion, und da müssen vielleicht auch eigene schlechte Essgewohnheiten abgelegt werden.
Wie einfach bietet da doch die Lebensmittelindustrie ihre Dienste an. Ohne kritisches Hinterfragen und mit vollem Vertrauen, dass nichts Schlechtes auf den Markt gebracht werden darf, glauben viele Verbraucher den bunten und leicht verständlichen Botschaften der Lebemittelwerbung (mehr über die Praktiken der Lebensmittelindustrie auf http://www.diabetesde.org
(Suchwort: Foodwatch)).
Säuglingsmilch als Türöffner
Säuglingsmilchhersteller sind zwar verpflichtet, auf Verpackungen und Internetseiten auf die Vorteile der Muttermilch hinzuweisen und dürfen auch nicht mehr über die Entbindungskliniken Proben überreichen, doch ein kleiner Klick auf der PC-Tastatur und junge Eltern sehen die wohlgenährten, vor Gesundheit strotzenden Babys der Säuglingsmilchindustrie.
Der Pfad der Kinderlebensmittel öffnet sich jetzt schön nach Alter angepasst: Von der 1-er, 2-er zur 3-er Säuglingsnahrung über süßen Instant-Tee zu Obst aus der Quetschtüte, dann zu Kindermilch und Quarkzubereitungen mit kleinen Spielzeugen oder Bastelanleitungen – und mit spätestens einem Jahr wird manchen Kindern schon die erste Milchschnitte als Zwischenmahlzeit angeboten.
Weiter geht’s mit weichem Toastbrot mit Bärchenwurst oder Nuss-Nougat-Cremes, weil das Kauen ungewohnt ist und nicht trainiert wurde. Dazu gut gemeinte, aber überflüssige, mit Kalzium angereicherte Säfte oder Multivitaminsäfte. Mit zunehmendem Alter ist der Geschmack umami durch Fertiggerichte wie Nudelsuppen und Fertigsoßen geprägt. Es folgen Fertigpizza, Döner, Milchspeisen mit hohem Fett- und Zuckergehalt. Und dazu Cola oder süße Limonaden.
Diese und ähnliche Essgewohnheiten beschreiben mir viele Familien – und oft gar nicht mit dem Bewusstsein, dass sie ihrem Kind eine schlechte Versorgung an Kalorien, Vitaminen und Mineralstoffen mit vielen unnötigen Zusatzstoffen zukommen lassen. Besonders in den Kinderprogrammen des Fernsehens wird für diese Produkte geworben, so dass die Begierde früh beginnt und diese Produkte gerne im stressigen Alltag Einsatz finden.
Adipositas: Es droht eine Spirale der Folgeerkrankungen
Mit einem bewegungsarmen Lebensstil kombiniert, ist früher oder später das Übergewicht oder die schwere Fettsucht (Adipositas) die Folge. Wer dann noch das Ruder herumreißen will, hat es schwer. Die Erfolgschancen sind gering. Deprimierend, dass dann die Spirale der Folgeerkrankungen (Diabetes, kardiovaskuläre, orthopädische und psychische Erkrankungen) zu erwarten ist. 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind heute bereits übergewichtig und werden es auch als Erwachsene bleiben (mehr dazu auf www.bzga-kinderuebergewicht.de).
Die Ursache ist eine falsche Ernährungsweise und aus meiner Sicht fehlende Anleitung für die richtige Ernährung. Solange große Lebensmittelkonzerne wie Coca Cola, Nestlé, Mars oder Mondelez keinen Gegenwind aus der Politik bekommen und mit Sportidolen, bunten Verpackungen und Spielzeugeinlagen werben dürfen, haben Eltern eine schwere Erziehungsaufgabe.
Gute Beratung wäre sinnvoll
Leider fehlt auch hier der politische Wille, Eltern von Anfang an gut zu beraten, um den beschriebenen Verlauf zu umgehen. Für eine zukünftige Mutter könnten drei Ernährungsberatungen dazu beitragen, den richtigen Weg hin zu einer gesunden, abwechslungsreichen Kost einzuschlagen. Themen wie gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit, Beikost-Einführung und Kleinkindernährung klären auf und geben eine faire Chance, sich und die Kinder der verführerischen Werbewelt der Lebensmittelindustrie zu entziehen.
Am besten ist es, wenn Eltern sich selbst Zeit nehmen können. Dann kann das Obst frisch aufgeschnitten werden, dann kann man Kekse oder Kuchen mit Kindern selber backen und im Rezept den Zuckergehalt verringern und einen Teil des Mehles durch Vollkornmehl ersetzen. Ein fruchtiger Joghurt könnte aus Naturjoghurt mit frischem Obst oder Marmelade angerührt werden.
Beratung nur bei Krankheit?
Dass eine Ernährungsberatung gut ist, erfahren Familien, deren Kind eine Stoffwechselstörung wie z. B. Typ-1-Diabetes entwickelt hat. Sie bekommen im Rahmen der Diabetesschulung eine ausführliche Ernährungsberatung. Hier lernen die Familien, sich mit Nährstoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) und Kalorien zu befassen. Die BE/KE-Schulung befähigt sie, für die Mahlzeiten die nötige Insulinmenge zu berechnen. Mit Hilfe der BE/KE-Kenntnisse lässt sich auch die gesamte Ernährung gut steuern.
Sie werden als Eltern eines Kindes mit Diabetes die Empfehlungen aus der Ernährungsberatung vielleicht als einschränkend empfunden haben und mussten Ihr Essverhalten vielleicht sehr ändern. Vielleicht wurden Sie aber auch in Ihrem täglichen Entscheidungskampf bestärkt.
Mit dieser Lebensmittelauswahl und der Entscheidung, auf industriell gefertigte Lebensmittel zu verzichten – d. h. Lebensmittel frisch einzukaufen, die Mahlzeiten frisch selbst zuzubereiten und auf gemeinsame Mahlzeiten Wert zu legen – wählen Sie für alle Familienmitglieder die beste Lebensweise, die ein gesundes Aufwachsen ohne Übergewicht ermöglicht. Die Zeit dafür zu investieren, lohnt sich. Entscheiden Sie, was auf den Tisch kommt, und Ihr Kind darf entscheiden, wie viel es essen möchte.
Fazit
Für Kinderlebensmittel wird aggressiv geworben, deshalb kann es für Eltern schwierig sein, sich für eine gesunde Ernährung für die Familie zu entscheiden. Oft wäre eine Ernährungsberatung sinnvoll – und zwar, bevor ein Kind zu dick wird. Erkrankt ein Kind an Diabetes, wird die Familie auch in Ernährungsfragen intensiv geschult und kann davon sehr profitieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, gute Lebensmittel einzukaufen und selbst zu kochen – und zwar für alle Familienmitglieder.
von Uta Meyer
Diätassistentin, Pädiatrie VDD, Diabetesberaterin DDG
Medizinische Hochschule Hannover,
E-Mail: meyer.uta@mh-hannover.de
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2016; 9 (3) Seite 6-7
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 1 Stunde
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 1 Tag, 20 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 1 Stunde, 39 Minuten
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 22 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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