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Tagebuch auf eine neue Art
2 Minuten
Wer in seinem Leben einmal eine Berufsausbildung absolviert hat, der kennt das schlechte Gewissen, das einen beim Blick auf das meist lückenhaft geführte Berichtsheft beschleicht. Dass die sorgfältige Dokumentation der Lehrjahre eine Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ist, macht das miese Bauchgefühl besonders unerträglich. Menschen mit Typ-1-Diabetes, die ein Diabetes-Tagebuch führen, dürften sich beim Anblick chronisch leerer Seiten oft ähnlich elend fühlen. Unser Sohn ist hier keine Ausnahme.
Luca ist offen für medizinisch-technische Weiterentwicklungen
Gut, dass die medizinisch-technische Weiterentwicklung voranschreitet und Luca offen ist, neue Angebote auszuprobieren: Seit einiger Zeit nutzt der 13-jährige Schüler einen App-basierten digitalen Diabetes-Service, der die Hürden und Probleme beim täglichen Diabetes-Management minimieren soll.
Derzeit überträgt er die Daten von seinem Messgerät noch händisch in die auf seinem Mobiltelefon installierte Anwendung. Zwar liegt die neue Generation des Blutzuckermessgeräts schon griffbereit in der Schublade. Aktuell nutzen kann er es jedoch noch nicht, weil er die passenden Messstreifen noch nicht hat. Sobald die Streifen aufgebraucht und die neuen bestellt sind, stellt er um. Dann kann Luca seine Blutzuckerdaten via Bluetooth direkt vom Messgerät in die App hochladen und seinen Diabetes noch besser dokumentieren und organisieren.
Grafischen Auswertungen helfen beim Einordnen des Blutzuckerverlaufs
Bereits jetzt bewertet Luca das digitale Diabetes-Tagebuch-Management sehr positiv. Es gibt ihm ein gutes Gefühl, anhand von grafischen Auswertungen tagesaktuell und noch punktgenauer zu erkennen, welchem Muster der Verlauf des Blutzuckers folgt und in welche Richtung sich der HbA1c-Wert, der einen Rückschluss auf die Blutzuckereinstellung der vergangenen zwölf Wochen erlaubt, in naher Zukunft entwickeln wird.
"Besonders gut finde ich, dass ich nicht nur den aktuellen Blutzuckerwert eintragen kann, sondern zusätzlich auch, was ich wann gegessen habe und wie viele BE das Essen hatte. Außerdem kann ich sogar Bilder speichern", sagt Luca.
Zusatzinformationen, die in der Nachbetrachtung aufschlussreich sind
So ist es unserem Sohn möglich, Frühstück, Mittag- und Abendessen oder Zwischenmahlzeiten abzufotografieren, hochzuladen und für die Insulinzufuhr relevante Informationen in Text und Bild zu hinterlegen. Außerplanmäßige Blutzuckerschwankungen und die folgende therapeutische Maßnahme lassen sich auf diese Weise sehr einfach mit Kommentaren oder Erklärungen ergänzen.
Das sind Zusatzinformationen, die vor allem in der Nachbetrachtung in Gesprächen oder Untersuchungen für Luca, uns Eltern und die behandelnden Ärzte sehr aufschlussreich sein können. So können extrem hohe oder niedrige Blutzuckerwerte nicht nur isoliert als Zahl beziehungsweise Ausreißer nach unten oder oben in einer Verlaufskurve betrachtet werden, sondern die Werte lassen sich wesentlich besser deuten als bisher.
Das Diabetes-Management 2.0 bietet Luca in Zukunft sehr gute Möglichkeiten, noch besser zu planen und Blutzuckerschwankungen noch besser zu verstehen. Darüber hinaus lernt er ganz nebenbei den noch besseren technischen Umgang mit mobilen Endgeräten. Dies sollte er unbedingt für sich, seine Gesundheit und ein gutes Bauchgefühl nutzen.
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cesta postete ein Update vor 14 Stunden, 47 Minuten
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Woche, 3 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Tag, 2 Stunden
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 23 Stunden, 24 Minuten
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 12 Stunden, 59 Minuten
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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