- Eltern und Kind
Teilnehmerzahl für Insulin-Interventions-Studie erhöht
3 Minuten
Fr1da, Fr1dolin, Freder1k – diese neuen Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes in Bayern, Niedersachsen und Sachsen haben eines gemeinsam: Sie sollen Kinder erkennen, bei denen ein hohes Erkrankungsrisiko oder bereits ein asymptomatisches Frühstadium der Autoimmunerkrankung vorliegt. Ergänzend zu diesen Screening-Projekten bietet das Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, Kindern mit einem Frühstadium des Typ 1 Diabetes die Teilnahme an einer Studie zur Prävention der klinischen Erkrankung an. Die Teilnehmerzahl dieser ‘Fr1da-Insulin-Interventions-Studie’ wurde jetzt von 62 auf 220 erhöht.
Die Fr1da-Studie ist die weltweit erste bevölkerungsweite Früherkennungs-Untersuchung für Typ 1 Diabetes. Die Fr1da-Studie richtet sich an alle bayerischen Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Sie wurde 2015 unter der Schirmherrschaft der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml und unter Beteiligung der bayerischen Kinderärzte gestartet. Sind mehrere körpereigene diabetesspezifische Antikörper vorhanden, liegt ein Typ 1 Diabetes im Frühstadium vor. Unterstützt wird die Fr1da-Studie mit Fördermitteln von der JDRF, der LifeScience-Stiftung, dem Bayerischen Gesundheitsministerium, der Deutschen Diabetes Hilfe, der B. Braun Stiftung, den BKK Betriebskrankenkassen und der Deutschen Diabetes-Stiftung.
In der sächsischen Freder1k-Studie werden Neugeborene auf Diabetes-Risikogene getestet. Koordiniert wird die Studie durch das Center for Regenerative Therapies (CRTD) der TU Dresden in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, dem Universitätsklinikum Leipzig und weiteren teilnehmenden Kliniken sowie dem Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München.
Bei der Fr1dolin-Studie werden Zwei- bis Sechsjährige aus Niedersachsen auf zwei Erkrankungen getestet: Neben dem Frühstadium des Typ 1 Diabetes wird hier zusätzlich das Vorliegen einer familiären Hypercholesterinämie abgeklärt. Koordiniert wird die Studie durch das Diabeteszentrum im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der BULT in Hannover in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Psychologie der Medizinischen Hochschule Hannover sowie dem Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum in München.
Neun von zehn Kindern, die einen Diabetes entwickeln, haben keinen Angehörigen mit Typ 1 Diabetes. Durch die Messung von diabetesspezifischen Autoantikörpern lässt sich die Erkrankung aber vorhersagen beziehungsweise früh erkennen.
Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2015 in Bayern die erste bevölkerungsweite Früherkennungs-Untersuchung für Typ 1 Diabetes, die Fr1da-Studie1, initiiert. Bei etwa vier von 1.000 der in Fr1da untersuchten Zwei- bis Fünfjährigen liegt ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes vor. „Diese Diagnose kann bereits gestellt werden, ohne dass klinische Symptome vorliegen, wenn im Blut mehrere diabetesspezifische Autoantikörper nachweisbar sind“, sagt PD Dr. Peter Achenbach vom Institut für Diabetesforschung.
Das Immunsystem hochdosiert mit oralem Insulin konfrontieren
Um Kindern mit einem Frühstadium des Typ 1 Diabetes eine frühe Behandlungsmöglichkeit zu bieten, haben die Initiatoren des bayerischen Pilotprojektes Fr1da, das Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München, im Jahr 2016 die Fr1da-Insulin-Interventions-Studie ins Leben gerufen. Die Studienteilnehmer nehmen täglich Insulinpulver oder ein Placebopulver ein.
Ähnlich wie bei einer Desensibilisierung, soll das Immunsystem über den Magen-Darm-Trakt mit dem Insulin konfrontiert und dadurch eine schützende, insulinspezifische regulative Immunantwort hervorgerufen werden. Dies hätte bestenfalls zur Folge, dass die Entstehung des klinisch-symptomatischen Typ 1 Diabetes verhindert werden könnte. In einer Pilotstudie (Pre-POINT-Studie) verlief eine präventive Behandlung mit oralem Insulin bei Kindern ohne diabetesspezifische Autoantikörper erfolgversprechend.
Aufstockung der Teilnehmerzahl von 62 auf 220 Probanden
Das Forscherteam um Professor Anette-Gabriele Ziegler hat jetzt die Teilnehmerzahl der Fr1da-Insulin-Interventions-Studie von 62 auf 220 Probanden erhöht. Die ursprünglich vorgesehene Teilnehmerzahl wurde bereits im ersten Studienjahr erreicht.
„Die Aufstockung ermöglicht uns nun zu prüfen, ob eine durch die Behandlung ausgelöste insulinspezifische regulative Immunantwort das Fortschreiten der Erkrankung verhindert beziehungsweise vor dem Auftreten einer gestörten Glukosetoleranz (Anm. d. Red.: Blutzuckerwerte im Bereich von 140 bis 200 mg/dl bzw. 7,8 bis 11,1 mmol/l beim Zwei-Stunden-Wert im oralen Glukosetoleranztest) und einem klinischen Diabetes schützt“, kommentiert Ziegler die Entscheidung für die Erhöhung der Teilnehmerzahl.
Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Fr1da-Insulin-Interventions-Studie
An der Fr1da-Insulin-Interventions-Studie können Kinder teilnehmen im Alter von zwei bis zwölf Jahren, die mehrere diabetesspezifische Autoantikörper und normale Blutzuckerwerte aufweisen. So können zum Beispiel gegebenenfalls auch ältere Geschwister von Kindern aus der Fr1da-Studie sowie Kinder aus Familien der Freder1k-Studie oder der Fr1dolin-Studie teilnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob bereits ein Familienmitglied an Typ 1 Diabetes erkrankt ist oder nicht. Die Studie wird voraussichtlich noch bis Mitte 2018 laufen.
Helmholtz Zentrum München
Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Tel.: 0800 – 4 64 88 35 (kostenfrei)
E-Mail: diabetes.frueherkennung@helmholtz-muenchen.de
Website: www.typ1diabetes-verhindern.de
Quelle: Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum München
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 13 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 6 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 10 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 18 Stunden, 11 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 18 Stunden, 8 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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