- Ernährung
Abnehmen: So gelingt es!
3 Minuten
Sie wissen es: Ein paar Kilo weniger auf den Rippen machen das Leben leichter. Sie werden beweglicher, Ihre Stimmung steigt, Sie fühlen sich wohler in Ihrer Haut, und der Hosen- oder Rockbund kneift auch nicht mehr. Auch in Ihrem Körper passiert Positives: Wer es schafft, gesund und dauerhaft Pfunde loszuwerden, verbessert seine Blutzuckerwerte. Und so schwer ist es im Grunde genommen gar nicht. Alles, was Sie brauchen, ist der Wille, sich gegen den hungrigen Schweinehund zu behaupten, außerdem Geduld, etwas Bewegung und leckeres Essen.
Viele von uns mögen es deftig: Braten, Grillwurst, würzige Saucen, cremige Kartoffelspeisen, süße Desserts, Kuchen und Plätzchen, zünftige Brotzeiten und ein leckeres Bier dazu. Läuft Ihnen beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen?
Sehr gut, denn Essen soll lecker sein, Spaß machen und am besten auch noch gut für die Gesundheit sein. Allerdings sind reichlich Fett, Fleisch, Wurst, Backwaren und Fertiggerichte nicht gesund. Deshalb machen wir Ihnen einen Vorschlag, wie Sie lecker essen und dabei auch noch einige Kilo loswerden können – auf geht’s!
2 Kilo im Monat reichen aus
Ignorieren Sie Blitzdiäten, die gerade jetzt im Frühjahr wieder in sämtlichen Magazinen beworben werden. Versprechungen wie „3 Kilo pro Woche“ oder „bis zu 8 Kilo im Monat“ sind schlichtweg ungesund und können nicht funktionieren.
Ebenso sind Pillen, die das Abnehmen erleichtern sollen, keine gute Wahl. Lediglich ballaststoffreiche Pulver oder Kapseln können helfen, dass der Magen, insbesondere in der Anfangszeit, nicht ständig knurrt. Wichtig ist, dazu ausreichend kalorienfreie Flüssigkeit (Wasser, Tee) zu trinken, sonst können die Ballaststoffe im Magen nicht aufquellen, und es kann zur Verstopfung und im schlimmsten Fall zum Darmverschluss kommen.
Um den gefürchteten Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, sollten Sie sich Zeit nehmen, ausreichend essen und sich regelmäßig bewegen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfehlen, monatlich rund 2 Kilogramm abzunehmen. Meist werden es im ersten Monat etwas mehr als 2 Kilo sein; mit der Zeit sollte es sich aber auf diesen Wert einpendeln.
Das klingt zunächst einmal nach einem sehr langsamen Abnehmen – doch es ist ein Erfolgsrezept, mit dem es wirklich funktionieren kann, dauerhaft abzunehmen. Wer beispielsweise ein halbes Jahr durchhält, kann so schon 12 Kilo verlieren. 12 Kilo sind ein enormes Gewicht! Das Schöne dabei: Sie müssen nicht auf Lieblingsspeisen verzichten, können Einladungen zum Essen genießen und Rückschläge besser überstehen.
Das Geheimnis echter Schlankmacher
Wer gesund abnehmen will, muss und sollte essen. Es kommt lediglich darauf an, was Sie essen und in welcher Menge bestimmte Lebensmittel auf dem Teller landen. Wahre Schlankmacher sind Gemüse, Rohkost, Blattsalate und frisches Obst. All das ist kalorienarm und enthält Ballaststoffe, die dabei helfen, satt zu werden.
Wenn Sie Wurst, Fleisch und Milchprodukte kaufen, greifen Sie stets zur fettarmen Variante. Ein guter Trick ist es auch, sich zum Beispiel einmal pro Woche Ihr Lieblingsgericht, eine Nascherei oder einen heiß begehrten Snack zu genehmigen. Sie werden schon nach kurzer Zeit spüren, dass Sie das, was auf diese Weise zu etwas eher Seltenem und Besonderem geworden ist, noch viel mehr genießen können und Leckereien mindestens noch einmal so gut schmecken.
Vergessen Sie auch nicht, genug zu trinken – am besten geeignet sind Leitungswasser, Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Wer etwas Abwechslung wünscht, kann, beispielsweise im Restaurant, auch ein kalorienfrei gesüßtes Softgetränk wählen. Alkohol sollten Sie nur selten trinken und bewusst genießen – und natürlich die Wirkung auf Ihren Blutzuckerspiegel berücksichtigen.
Abnehmen: Das sagt die Wissenschaft
Was passiert beim Abnehmen? Wie lässt sich der Jo-Jo-Effekt am besten vermeiden? Lohnt es sich, jeden Bissen besonders intensiv und lange zu kauen? Viele Wissenschaftler beschäftigen sich mit diesen und anderen Themen rund ums Übergewicht. Wir stellen Ihnen einige aktuelle und besonders interessante Forschungsergebnisse vor.
Langsam essen schützt vor Übergewicht
Japanische Forscher haben die Auswirkungen der Essgeschwindigkeit auf das Gewicht von 59 717 übergewichtigen Frauen und Männern mit Typ-2-Diabetes untersucht. Außerdem interessierte die Forscher, wie sich Essen kurz vor dem Schlafengehen und Naschen nach dem Abendessen auf das Gewicht auswirken. Die Auswertung zeigte, dass zwischen einer schnellen Nahrungsaufnahme und starkem Übergewicht ein Zusammenhang besteht. Ferner raten die Experten, nicht erst kurz vor dem Schlafengehen ein Abendessen einzunehmen und auf anschließende Snacks zu verzichten.
Öfter etwas auf dem Teller lassen
Britische Forscher gingen der Frage nach, welche Wirkung ein voller Teller auf die Kalorienmenge und das Gewicht hat. Dazu untersuchten sie 89 Frauen, von denen 48 ihren Teller stets leer aßen. Beide Gruppen bekamen eine bestimmte Menge zum Mittagessen. Es zeigte sich, dass Personen mit der Tendenz, den Teller stets komplett zu leeren, deutlich mehr aßen als Personen ohne diese Tendenz. Es ist häufig reine Gewohnheit, immer alles aufzuessen. Besser ist es, auch einmal etwas liegenzulassen und einfach für den nächsten Tag im Kühlschrank aufzubewahren. Ist die Portion im Restaurant zu groß, kann man sich die Reste einpacken lassen.
Sagen Sie laut NEIN!
Der innere Hungerschweinehund ist oft leider sehr stark und scheint übermächtig. Aber er lässt sich überlisten: Forscher haben herausgefunden, dass Selbstbeobachtung und bei kulinarischen Versuchungen ein lautes „Nein“ helfen können, keinen Nachschlag zu nehmen. Überlegen Sie also immer mal wieder, ob es sich lohnt, eine zweite Portion zu essen oder gerade jetzt etwas zwischendurch zu naschen. Meistens ist es nicht der Hunger, der antreibt, sondern die Esslust. Dieser Lust zu widerstehen, hilft beim Abnehmen und macht stolz.
Praxistipps zum Kauen und zu Portionsgrößen
Lassen Sie sich bei der Hauptmahlzeit Zeit, essen Sie mit Genuss und kauen Sie gründlich. Wenn Sie große Portionen mögen, greifen Sie bei Gemüse und Salat reichlich zu – davon können Sie sich sogar ein weiteres Mal nehmen. Überlegen Sie trotzdem, ob und warum eine zweite Portion in den Bauch soll. Lecker schmecken viele Reste auch noch am nächsten Tag.
Mit all diesen Maßnahmen lässt sich das persönliche Wohlfühlgewicht auch ohne Hungern und Kalorienzählen erreichen. Zusätzlich hilft es, wenn Sie sich so oft es geht im Alltag bewegen und z. B. statt des Aufzugs die Treppe nutzen und kürzere Strecken zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Und wie wäre es mit einer Viertelstunde Gymnastik zu den Nachrichten? Haben Sie etwas Geduld mit sich, denn neue Gewohnheiten müssen Ihnen erst einmal in Fleisch und Blut übergehen, bevor Sie sich ganz selbstverständlich daran halten.
Low Carb – hilft eine Ernährung mit wenigen Kohlenhydraten beim Abnehmen?
Kalorienzählen? Das war gestern, heute schwören viele darauf, möglichst wenige Kohlenhydrate zu essen. Doch ist das tatsächlich ein Erfolgsrezept, das für alle funktioniert? Dazu haben Wissenschaftler Studien mit einer Laufzeit von mindestens einem Vierteljahr gesichtet, in denen die Teilnehmer entweder viele oder wenige Kohlenhydrate zu sich nahmen. Ausgewertet wurden 23 Studien, an denen 2 178 Typ-2-Diabetiker teilgenommen hatten.
Das erstaunliche Ergebnis: Teilnehmer, die sich Low Carb ernährt hatten – also mit wenigen Kohlenhydraten – hatten etwas bessere Werte (HbA1c, Triglyzeride), ansonsten konnten die Wissenschaftler keine signifikanten Unterschiede zwischen einer Ernährung mit wenigen oder vielen Kohlenhydraten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes feststellen. Es zeigten sich keine Unterschiede im Hinblick auf Gewicht, Cholesterinspiegel und Blutdruck. Es ist also mit beiden Kostformen möglich, gesund abzunehmen, und Sie müssen nicht auf Pasta und Brot verzichten.
Wichtig ist es, allgemein die Mengen im Auge zu behalten und Kohlenhydrate möglichst nicht in Form von Zucker zu essen. In unserem Rezeptteil finden Sie sowohl Low-Carb-Rezepte als auch solche mit normaler Kohlenhydratmenge. Beide Varianten helfen Ihnen beim Abnehmen: Probieren Sie es einfach aus – es geht einfacher, als Sie denken. Und Ausreden haben keine Chance mehr.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (3) Seite 74-78
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig