- Ernährung
diabetesDE fordert: klare Nährwertkennzeichnung durchsetzen!
3 Minuten
Die Organisation diabetesDE stellt anlässlich des Weltverbrauchertags am morgigen 15. März klare Forderungen an die neue Koalition: In Deutschland müsse endlich eine transparente, gut verständliche Nährwertkennzeichnung eingeführt werden, um den Verbrauchern eine gesündere Kaufentscheidung zu ermöglichen.
Weltweit leiden immer mehr Menschen an Diabetes Typ 2, Adipositas und ihren Folgekrankheiten. Dafür ist gerade in den Industrieländern ein Überangebot an sehr kalorienhaltigen, stark verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken mitverantwortlich. Besonders bei in Vollzeit berufstätigen Menschen sind Mahlzeiten zum Mitnehmen oder industrielle Fertigprodukte aufgrund von Zeitmangel und Bequemlichkeit beliebt.
Vielen ist nicht bewusst, wie viel Salz, Zucker, gesättigte Fette und damit auch Kalorien sie verzehren, da verpackte Waren für Verbraucher häufig schwer einschätzbare Nährwertangaben aufweisen – und für Mitnehmgerichte bislang gar keine Nährwerte ausgewiesen werden müssen.
Anlässlich des Weltverbrauchertages 2018 fordert die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe von politischen Entscheidern, die Lebensmittelindustrie und Snack-Anbieter zu einer klaren Kennzeichnung zu verpflichten, zum Beispiel in Form einer Nährwertampel. Das würde Käufern eine gesundheitsbewusste Kauforientierung bieten und dazu beitragen, Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 vorzubeugen.
Modernes Übel: essen unter Stress und Zeitnot
In der heutigen Arbeitswelt ist der Tagesablauf zunehmend von Zeitdruck, Hektik und Arbeitsverdichtung geprägt. Daher essen immer mehr Berufstätige stark verarbeitete Lebensmittel, Mittagstisch-Gerichte in umliegenden Restaurants, von Lieferdiensten und Snacks. Das betrifft neben Büroangestellten vor allem Menschen mit außergewöhnlichen Arbeitszeiten und hoher Reisetätigkeit:
Betty Amrhein z.B. ist als Visagistin und Haarstylistin häufig bei Abendveranstaltungen oder für Modeaufnahmen und Promi-Events im In- und Ausland tätig. Sie erkrankte bereits mit 37 Jahren an Typ-2-Diabetes. „Bis dahin habe ich in meinem Berufsalltag oft unregelmäßig und unter Zeitdruck gegessen, meistens Mahlzeiten vom Lieferdienst. Nach Arbeitsschluss waren die Supermärkte schon zu, so dass ich auch abends zu Fertigware griff“, erzählt die Make-up-Artistin.
Erst im Zuge ihrer Ernährungsumstellung nach der Diabetes-Diagnose lernte sie, Nährwertinformationen auf Lebensmittelverpackungen zu verstehen und auf ihre Portionsgrößen umzurechnen: „Jetzt, da ich mich intensiv damit beschäftige, weiß ich zum Beispiel, wo wieviel Zucker drin ist – häufig dort, wo man ihn gar nicht vermutet – und in größeren Mengen als gedacht!“
Bisherige Kennzeichnungen: Intransparenz und Tricksereien
Nährwertinformationen sind meist auf der Verpackungsrückseite zu finden, allerdings häufig unter Laschen versteckt oder aufgrund kleiner Schriftgrößen schwer zu entziffern. „Aber auch bei lesbaren Tabellen ist vielen Menschen nicht klar, wie sie die Zahlenwerte aus der Nährwerttabelle für sich bewerten sollen, das höre ich jeden Tag bei mir in der Praxis“, erklärt Dr. med. Jens Kröger, diabetesDE-Vorstandsvorsitzender und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.
„Dazu kommen freiwillige Angaben der Industrie, meistens in Form schöngerechneter, viel zu kleiner Portionsgrößen, die Verbrauchern einen niedrigen Nährwert vorgaukeln sollen.“
In anderen Ländern gibt es bereits brauchbare Ampel-Weiterentwicklungen
Der neue Koalitionsvertrag setzt einen Schwerpunkt in der Prävention chronischer Erkrankungen und stellt in Aussicht, dass auch über eine Visualisierung in der Nährwertkennzeichnung neu nachgedacht werden soll. „Wir befürworten das massiv“, sagt Kröger, denn „man muss nicht immer das Rad neu erfinden, es gibt in anderen Ländern bereits brauchbare Weiterentwicklungen der Ampel, z.B. in Frankreich.“
„In jedem Fall muss es eine Verpflichtung der Lebensmittelwirtschaft geben, verpackte Ware, Unterwegsessen und Mahlzeiten von Lieferdiensten mit 4+1‘ Nährwertangaben auf der Vorderseite aller Produkte plakativ auszuweisen“, so Kröger weiter. „Dabei sollten die Gehalte der vier maßgeblichen gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe für jeweils 100 Gramm angegeben sein: gesättigte Fette, Zucker, Salz, Ballaststoffe sowie die Kalorienzahl. Zudem sollte jede Angabe in einer Ampelfarbe unterlegt sein, die für eine Empfehlung steht: grün für gut, gesundheitsförderlich, gelb für aufpassen, in Maßen essen und rot für nicht gesundheitsförderlich, selten essen“.
Denn auch über die Nährwertzusammensetzung von Produkten wie zum Beispiel belegte Brötchen, Fertigsalate oder Fast Food müssten sich Verbraucher unkompliziert informieren können, betont Dr. Kröger: „Nur so lernen Konsumenten, den Nährwert fertiger Lebensmittel einzuschätzen und gesundheitsbewusste Kaufentscheidungen zu treffen!“
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 23 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig