Eine Klasse für sich

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Eine Klasse für sich

Ein Besuch auf dem Wochenmarkt oder in der Gemüseabteilung ist aktuell ein Highlight für alle, die gute, gesunde und kalorienarme Produkte mit nach Hause nehmen wollen. Bei Spargel und Co können Sie nach Herzenslust zugreifen. Doch Ende Juni, traditionell am 24. (dem Johannistag), beenden heimische Bauern ihre Ernte. So geben sie den Pflanzen genug Zeit zur Regeneration. Zur Freude vieler Spargelfans beginnt die heimische Saison in den letzten Jahren jedoch immer früher. Das hat seinen Grund und auch seinen Preis.

Was unter schwarzer Hülle wohnt, wird einmal weißer Spargel

Um die heimische Erntezeit vorzuverlegen, werden Felder mit schwarz-weißer Folie abgedeckt. Die schwarze Seite sorgt dafür, dass im Boden Wärme länger gespeichert wird und so Pflanzen früher austreiben. Dank weißer Seite ist es möglich, das Bodenklima unter der Umgebungstemperatur zu halten und das Wachstum entsprechend zu steuern. Außerdem schützt die Folie vor lästigem Unkrautbefall und hilft, die Erde feucht zu halten.

Manche Bauern gehen noch einen Schritt weiter und bauen in Folientunneln, Gewächshäusern oder sogar auf beheizten Feldern an. Dabei wird entweder mit einem eigenen Heizsystem oder Abwärme von Kraftwerken oder Biogasanlagen Wasser erwärmt. Über Schläuche werden die Spargeldämme damit versorgt. So erwärmt sich der Boden um die Spargelwurzeln schneller. Dann gibt es heimischen Spargel weit früher als normal. Nur: Alles hat seinen Preis, und die Stangen sind im Vergleich zur eigentlichen Hochzeit teurer.

Woran erkennt man guten Spargel?

Lange gibt es die Klassifizierung nach deutschen Handelsklassen nicht mehr. Heute wird diese nach international gültigen UNECE-Normen vorgenommen. Spargel wird demnach in drei Klassen eingeteilt: Spargel der Klassen Extra und I hat kaum Flecken, und die Köpfe sind fest geschlossen. Die geraden Stangen sind gleichmäßig nach Dicke sortiert. Ihr Geschmack ist sehr mild.

Spargel der Klasse II enthält möglicherweise etwas Sand in den Köpfen, da sie leicht geöffnet sind. Die Stangen können leicht gebogen sein und müssen nicht nach Dicke sortiert werden, weswegen unterschiedliche Garzeiten einzuplanen sind. Sieben Stangen entsprechen etwa einem halben Pfund und enthalten nur 45 Kilokalorien – dafür eine geballte Ladung wichtiger Vitalstoffe wie Vitamin C, B1, E, Folsäure und Kalium.

Die sieben Stangen decken die Hälfte des täglichen Bedarfs an Vitamin C, ein Viertel an Vitamin B1 und Kalium und 115 Prozent an Folsäure eines Erwachsenen. Dabei sind die Spargelstangen völlig kohlenhydratanrechnungsfrei. Spargel ist nicht nur besonders figurfreundlich und vitalstoffreich; auch dank seiner entwässernden Wirkung ist er vielen ein Begriff. Das hängt unter anderem mit Asparaginsäure zusammen.

Im Hinblick auf Kalorien kommt es eher darauf an, welches Beiwerk Spargel schmückt. Zwei Esslöffel Sauce Hollandaise oder Butter schlagen durchschnittlich mit etwa 18 g Fett und 180 Kilokalorien auf die Figur. Dagegen hat ein kleines Schwein e- oder Kalbsschnitzel (150 g Rohgewicht), das in einem Teelöffel Öl gebraten wurde, maximal 160 Kilokalorien und etwa 8 g Fett. Zwei Scheiben gekochter Schinken wandern mit zirka 100 Kilokalorien und 3 g Fett in den Bauch.

Jetzt wird’s beerig

Neben Spargel sind jetzt die Beeren los: In den schönsten Lila-, Pink- und Rottönen machen sie pur, in Desserts, Kuchen, Müsli oder als Garnitur optisch richtig etwas her. Aktuell gibt es Erdbeeren und auch Himbeeren in guter Qualität im Handel: Die zarten pinkfarbenen Minis zergehen auf der Zunge und hinterlassen eine angenehme Süße. Wer einmal anfängt, an den Beerchen in Modefarbe Pink zu naschen, kann meistens kaum aufhören – erst wenn das Kästchen leer ist.

Und das ist auch gut so, denn in einer 200-g-Schale stecken viele natürliche Powerstoffe, die den Körper mit Gesundem versorgen. Erst einmal freut sich die Linie, denn mit 56 Kilokalorien belasten sie das Energiebudget kaum. Diese Menge bleibt auch im Hinblick auf Kohlenhydrate mit 10 g moderat. Obwohl sie sehr soft sind, liefern sie verdauungsfördernde Ballaststoffe, vor allem Pektin.

Wer das Schälchen leer isst, deckt bereits 31 Prozent des täglichen Ballaststoffbedarfs. Dabei werden die Hälfte des täglichen Vitamin-C- und 73 Prozent des Kaliumbedarfs gedeckt. Sogar an Eisen und Zink (13 bzw. 10 Prozent des Tagesbedarfs) mangelt es den Beeren nicht. Neben Vitaminen und Mineralien sind es auch die sekundären Pflanzenstoffe aus Aroma und Farbe, die ein wahrer Quell für die Gesundheitsind.

Alles Rhabarber oder was?

Auch die Hochzeit der langen, sauren, pink-grünen Stangen ist begrenzt und endet zeitgleich mit Spargel. Was im Grunde ein Gemüse ist, wird jedoch meist als süße Leckerei gegessen. Auch wenn sauer lustig machen soll: Rhabarber als Gemüse wäre in unseren Breitengraden geschmacklich recht gewöhnungsbedürftig. Himmlisch lecker schmeckt er dagegen im Kuchen, als süßer Auflauf wie im Rezept auf Seite 83, Kompott oder Bestandteil von Konfitüre.

Das saure Gemüseobst passt zum kalorienfreundlichen Genuss. Ein halbe, mittelgroße Stange (100 g) enthält gerade einmal 10 Kilokalorien und 1,5 g Kohlenhydrate. Dafür reichlich Ballaststoffe: Mit dieser Portion lassen sich bereits 11 Prozent des Tagesbedarfs decken. Auch im Hinblick auf Vitamine und Mineralien steht die Wurzel der Barbaren, was Rhabarber übersetzt heißt, gut da. 4 Prozent des täglichen Magnesium- und 14 Prozent des Kaliumbedarfs sind mit der halben Stange schon gedeckt. Dazu gesellen sich Vitamin A, E und Niacin.

Bringen Sie Abwechslung auf Ihren Speisezettel – und genießen Sie die saisonal limitierten, gesunden Leckereien, so oft es geht.

Rezepte:

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 2 Tagen

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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