- Ernährung
Einfach geniale Küche im „Gottfried“ und im „Adler“
4 Minuten
Echt Essen-Extra: Zwei seiner Lieblingshäuser hat Hans Lauber wieder einen Beuch abgestattet – und ist begeistert, wie einfach genial dort gekocht wird.
Der Fischkoch vom Bodensee ist Klaus Neidhart vom Gottfried in Moos bei Radolfzell. Der beste deutsche Landkoch ist Josef Bauer vom Adler im schwäbischen Rosenberg. In diese beiden Echt-Essen-Gasthäuser kehre ich immer wieder gerne ein.
Heute mache ich Ihnen Lust auf Küchen, die hervorragende Produkte klug inszenieren. Fünf Fischgänge aus dem Gottfried und fünf Gänge eines schwäbischen Menüs aus dem Adler.
Willkommen im Fischeparadies: Klaus Neidharts „Gottfried
So schlicht genial wird sonst nur in Italien gekocht: Das pure Naturprodukt wird mit eleganter Raffinesse zu einem kulinarischen Erlebnis. Klaus Neidharts Stärken sind frischester Fisch aus dem Bodensee und knackiges Gemüse von der nahen Höri.
Felchenfilet aus dem Verjus-Weindampf
Gedämpft im Sud aus Verjus (Saft grüner Trauben) und Wein wird der Felchen. So kommt sein festes Fleisch am besten zur Geltung. Dazu der erste Kohlrabi und gedämpfte Radieschen.
Saibling in Limonenöl pochiert
Mein Lieblingsfisch, der Saibling, perfekt pochiert in Limonenöl. Dazu Schwarzwurzeln, Spinat, der Vulkanspargel Puntarelle – und alles schwimmt in einer Sauce mit der selbst hergestellten Salzzitrone. Ein Gang, der die Reise lohnt.
Pochierter Hecht
So schmeckt der Hecht echt: Früher als „Grätenfisch“ verschrien, punktet er hier pochiert mit seinem festen Fleisch. Dazu eine Schlutzkrapfe aus dem Mehl des Affenbrotbaums, gefüllt mit Almkäse. Weißkraut und Kümmel bieten dem kräftigen Fisch locker Paroli.
Zander mit Neidhart-Jus
Grad mal zwei Minuten bei 79 Grad pochiert wurde der Zander, der es mit seinem festen Fleisch hervorragend mit dem Meeresfisch Kabeljau aufnehmen kann. Abgerundet von einem unvergleichlich leichten Neidhart-Jus plus frischer Fenchel, Spargel und Zucchini.
Trüsche mit eigner Leber
Eine Rarität, die es so gut praktisch nur bei Klaus Neidhart gibt: Eine Trüsche, natürlich mit ihrer herrlichen Leber. Kurz in einer Brühe aus Verjus und Weißwein geschwenkt – ein wunderbarer Abschluss eines feinen Menüs.
Schlemmen wie ein Diabetiker
Fünf federleichte Gänge, vitale Proteine, kaum Kohlenhydrate, dazu eine Flasche trockener Gutedel mit schlanken 11,5 Prozent Alkohol. So sieht eine moderne Diabetes-Küche aus, die auf eines weitgehend verzichten kann: Kalorien- und Ernährungstabellen. Nur auf eines verzichten Klaus Neidhart und seine Frau Gerlinde nie: Auf den großen Genuss!
Böhringer Strasse 1, 78345 Moos, Tel.: 07732 / 92420, Fax: 07732 / 52502, E-Mail: info@hotel-gottfried.de
, Website: www.hotel-gottfried.de
Ein Kaviar-Festival habe ich letztes Jahr im „Gottfried“ abgehalten.
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Der große Schwabenstreich: Josef Bauers „Adler“
Ein unverwechselbares Gasthaus, eine unverwechselbare Küche, die schwäbische Traditionsgerichte modern veredelt: Der Adler in Rosenberg ist ein Sehnsuchtsort. Unvergesslich, das schwäbische Menü, das ich neulich dort genießen durfte. Hier fünf Gerichte daraus:
Gebratene Blutwurst mit Roter Bete
Ein kleines Auftaktgericht – und ein kulinarischer Paukenschlag: Die gebratene Blutwurst mit Roter Bete und erfrischenden Apfelspalten.
Bries und Hirn vom Kalb
Ja, das ist essbar. Ja, das schmeckt großartig: Gebackenes Kalbshirn, Kalbsbries (dient der Immunstärkung beim Kalb). Dazu feine Buchenpilze und verdauungshelfender Radicchio.
Schwarzbrotsuppe mit gebratener Entenleber
Resteverdelung: Das Armeleutegericht Schwarzbrotsuppe peppt Josef Bauer mit gebratener Entenleber auf. Nur wer genau hinschaut, merkt die kulinarische Raffinesse. Mer habet´s, aber mer zeiget´s net.
Bauch vom Schwäbisch-Hällischen Schwein
Saftig der Bauch vom Schwäbisch-Hällischen Schwein. Schlozig das darunter liegende Sauerkraut. Einfach genial!
Rinderfilet mit Oliven und Kartoffel-Käse-Püree
Auf dem Punkt das Rinderfilet, begleitet von Oliven und einem Kartoffel-Käse-Püree. Spinat, Kohl und die leicht säuerliche Sauce sorgen für wohltuende Verträglichkeit.
Schwäbischen Klassiker und Fischgänge
Wo sind die Linsen, die Spätzle, der Kartoffelsalat, die schwäbischen Klassiker? Die kamen natürlich auch, eingebunden in zwei kleine, feine Fischgänge. Zum Fisch gab´s einen großartigen Wöhrwag-Riesling, zum Fleisch einen sensationellen 2009er Lemberger vom Weingut Dautel. Wunderbare Weine, die nur einen Nachteil haben: Die meisten trinken die Schwaben selbst.
Lohnend: Der Albaufstieg
Über 70 Jahre alt ist Josef Bauer – und steht immer noch am Herd, und er kocht brillanter denn je. Langsam zeichnet sich nun aber eine familieninterne, verheißungsvolle Lösung der Nachfolge ab. Das ist gut so für den Chef und seine Frau Marie-Luise Bauer, die den Service mit souveräner Herzlichkeit (nicht zu vergessen die einzigartige Frau Hildegard) leitet.
Für Gäste, die das großartige Original schätzen, heißt das jetzt: Nauf zur Schwäbischen Alb, es lohnt die weiteste Reise.
Ellwanger Straße 15, 73494 Rosenberg, Tel.: 07967 / 513, Fax: 07967 / 710300, E-Mail: info@landgasthofadler.de
, Website: www.landgasthofadler.de
Schon vor Jahren habe ich den „Adler“ ausführlich vorgestellt.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Woche, 2 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Wochen, 4 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike