Fasten mit grünen Smoothies – Powerkick aus dem Mixer

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Community-Beitrag
Fasten mit grünen Smoothies – Powerkick aus dem Mixer

Smoothies sind schon seit längerem ein neuer Ernährungstrend. Die „grüne Matsche“ konnte mich anfangs nicht überzeugen, machte mich aber dann doch neugierig. Ich beachte Trends meistens nicht und schon gar nicht, wenn sie etwas mit der Ernährung zu tun haben. Ich bin immer ein Fan von einem gesunden, ausgewogenen Mix – der aber Schokolade mit auf dem Speiseplan hat. Da sind Fastentage mit grünen Smoothies doch etwas Außergewöhnliches.

Warum Smoothies mich doch neugierig machten?

Ich habe das Problem, dass während und nach Dienstreisen der Blutzucker verrücktspielt. Stress, unregelmäßiges Essen und viele unbekannte Lebensmittel sorgen immer für viel Chaos. Zudem fühle ich mich nach diesen Reisen immer träge und aufgedunsen. Ich habe also nach einem Ausgleich gesucht, um meinen Körper schnell wieder in seinen Normalzustand zu bringen. Fasten wurde mir da schon oft empfohlen, es kam aber für mich nicht in Frage, da mir die Gefahr von Unterzuckerungen zu hoch war und ich eine Grundversorgung mit Nährstoffen wollte. Da kamen dann die grünen Smoothies ins Spiel, die je nach Mix viele Vitamine, Ballaststoffe, Mineralien und auch Kohlenhydrate enthalten.

Vorab: Grünes Licht von Profis!

Fasten ist nicht für jeden Diabetiker geeignet. Hier sollte man vorab mit seinem/r DiabetologIn oder dem/r DiabetesberaterIn sprechen. Es ist davon abzuraten zu fasten, wenn man zu Unterzuckerungen neigt, und vor allem, wenn man seine Hypoglykämien nicht rechtzeitig spürt. Dann sollte man die Finger vom Fasten lassen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, ob es für einen das Richtige ist. Jeder Diabetiker ist anders und muss auf seinen Körper hören. Auch sollte man mit dem Arzt oder der Ärztin die Fastendauer besprechen sowie eine sinnvolle Zusammenstellung der Nährstoffe auswählen. Das können wirklich nur die Leute vom Fach machen.

Keine Diät! Viel Trinken!

Wer denkt, dass dies eine Möglichkeit der Gewichtsreduktion ist, sollte sich schnell von dem Gedanken verabschieden. Die Schlüsselwörter hier sind „Detox“ oder „Reinigung“. Es geht nicht darum, Gewicht zu verlieren, sondern dem Körper und dem Verdauungssystem ein paar Tage Ruhe zu gönnen. Ich persönlich faste nur drei Tage lang und das reicht auch vollkommen aus, damit der Körper eine Pause bekommt. Begleitet werden meine Smoothie-Tage von einer hohen Trinkmenge. Man sollte mindestens 2 Liter pro Tag trinken und dabei auf Kaffee, Zucker, Süßstoffe und dergleichen verzichten.

Unterzuckerungen vermeiden

Immer den Hypohelfer griffbereit! Das ist wohl das Wichtigste, egal, welche Form des Fastens man wählt. Sollte man eine Unterzuckerung nicht schnell beheben können und immer wieder welche haben, sollte man das Fasten sofort abbrechen. Das Diamonster trifft hier seine eigene Entscheidung, die man hier ausnahmsweise tolerieren muss. Der Vorteil an grünen Smoothies ist, dass man immer noch eine Grundversorgung an Kohlenhydraten bekommt.

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So habe ich es gemacht!

Ich habe die Smoothies auf drei Mahlzeiten verteilt. Meist hat mir eines der hier angegebenen Rezepte für einen Tag gereicht. Dann kann man auch recht gut dafür einen Bolus berechnen. Korrigiert wurde nur sehr vorsichtig und erst ab 160 mg/dl (8,9 mmol/l), da ich meinen Blutzucker unbedingt über 100 mg/dl (5,6 mmol/l) halten wollte, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Schon am ersten Tag beruhigten sich meine Blutzuckerwerte und das Wohlbefinden stieg. Ich hatte keinen Hunger, keine Kopfschmerzen oder andere Symptome, die beim Fasten auftreten können. Hier gilt aber wie immer: Jeder ist anders.

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Warum selber machen und nicht selber kaufen?

Ich werde nun keine Schleichwerbung für gute oder schlechte Smoothies aus dem Supermarkt machen. Ein Blick auf Herstellungs- und Haltbarkeitsdatum sowie die Liste der Inhaltsstoffe verraten jedem, dass so mancher überteuerter Smoothie schnell eine extra Portion Zucker oder Chemie enthält. Wenn in der Zutatenliste ein „Fruchtsaft“ oder ein „Konzentrat“ auftaucht, dann verbirgt sich dahinter eine industrielle Verarbeitung, nicht selten mit Zuckerzusatz. Natürlich gibt es auch positive Gegenbeispiele im Ladenregal. Aber warum sollte man darauf zurückgreifen, wenn etwas so schnell, einfach und günstig selber gemacht werden kann?

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Grün und dennoch bunt gemischt

Im Grunde kann man alles in den Mixer schmeißen, was man möchte: jeden Salat, Grünkohl, Spinat. Jedes erdenkliche Obst. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und man kann selber viel ausprobieren. Ich liebe zum Beispiel die Kombination aus Ananas und Kokos. Die Ananas ist ein absolutes Wunder: Vitamine und Mineralstoffe sind vorhanden und dabei dennoch eine tolle Süße bei einer akzeptablen Menge an Kalorien.

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Zubereitung für Jedermann: So geht’s!

Die Vorgehensweise gilt für alle Smoothie-Rezepte, die ich in letzter Zeit ausprobiert habe, und ist wirklich einfach. Man braucht nur einen Mixer oder Pürierstab. Das Gemüse/Obst waschen bzw. schälen, wenn nötig. Alles vorab etwas zerkleinern. Nacheinander in den Mixer bzw. eine Schüssel für den Pürierstab geben und die Flüssigkeit hinzufügen, bis man eine trinkbare Masse hat. Sollte ein Smoothie mal zu dickflüssig sein, kann man nach Wunsch noch Wasser hinzufügen.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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