- Ernährung
„Fish Kitchen“: Frischer, vitaler Fisch
4 Minuten
Das Echt essen-Gasthaus im April: Eine puristische Fischküche zu freundlichen Preisen serviert die „Fish Kitchen“ im irischen Bantry
Ein schönes Familienfest führt mich ins irische Bantry. Ein hübsches Städtchen an der südlichen Westküste, wo es dank des Golfstroms auch im Winter nie wirklich frostet. Sehr sauber ist das Meer in der Bantry-Bucht, weshalb hier Austern und Muscheln gezüchtet, Fische und Meeresfrüchte tagesfrisch gefangen werden.
Wie aber oft am Meer, etwa an der deutschen Nordseeküste, ist es gar nicht so einfach, die örtlichen Fische auch zu bekommen. So werden die meisten Austern aus Bantry ins Feinschmeckerland Frankreich exportiert. Aber kundige Einheimische weisen mir den Weg zur „Fish Kitchen“, mitten in der quirligen Hauptstraße. Das ungemein sympathische, schlicht-elegante Gasthaus ist mittags Treffpunkt für fröhliche Familien mit quietschvergnügten Kindern – und liegt klugerweise direkt über einem Fischgeschäft mit einem superfrischen Angebot.

Gleich zwei Mal besuche ich dieses Frischeparadies, wo praktisch nur Fische aus der unmittelbaren Umgebung serviert werden; wo die Fische ungekünstelt und puristisch zubereitet werden, sodass ihre Vitalität erhalten bleibt. Beim ersten Mal, wo ich leider keine Kamera dabei habe, esse ich auf der Haut gebratene Makrele, aromatisiert mit einem intensiven Chiliöl und garniert mit Chorizo-Wurst. Das hört sich deftig an, passt aber wunderbar zu diesem kräftigen Fisch, der leider keinen hohen Stellenwert genießt. Aber wenn die Mackerel so saftig zubereitet wird wie hier, ist sie ein Gedicht – und ein ernährungsphysiologisches Superfood, denn die Makrele strotzt vor Herz schützenden, Entzündungen dämpfenden Omega-3-Fetten. Eine sättigende Portion, die ihre 12 Euro allemal wert ist, wobei abends die Preise etwas höher liegen.

Ich liebe Austern, auch wenn die meisten Menschen wenig mit dieser Meeresdelikatesse anfangen können. Aber zum einen schmecken sie großartig, zum anderen sind sie eine unvergleichliche Quelle an hochwertigem Eiweiß und lebenswichtigen Mineralien, etwa Zink, was für die Regulation des Blutzuckers wichtig ist. Nicht zu groß sind die sensationell frischen Austern hier – und sie schmecken hinreißend nach Meer – und nach Mehr.

Freundlich und fachkundig sind die weiblichen Servicekräfte. Bei meinem zweiten Besuch bringen sie keine Karte mehr, sondern erläutern mir das tagesfrische Angebot – und empfehlen den „John Dory“. Ich schaue fragend, die Bedienung bringt ein kleines Fischlexikon – und da sehe ich, das ist der St. Pierre oder Petersfisch. Natürlich nehme ich die Filets, die ein wenig zu fest sind, weil der Fisch fast zu frisch ist. Aber sie schmecken hervorragend zum knackigen Salat.
Nächste Seite: +++ Jakobsmuscheln +++ Forelle zum Dessert?

Eine Spezialität der Bantry Bay sind die Scallops, die Jakobsmuscheln – und ein einheimischer Freund erzählt mir, dass es hier richtig große Exemplare gibt, die von Hand getaucht werden. So groß sind unsere nicht, aber natürlich topfrisch und „vollständig“, nämlich zusammen mit dem orangefarbenen Rogen, der bei uns meistens fehlt. Ganz kurz angebraten, „seared“, werden die fleischigen Muscheln. Auch hier gibt es wieder die würzige Chorizo-Wurst, die mir aber etwas zu kräftig für den dezenten Muschelgeschmack ist.

Mit Humor zur Kenntnis nimmt die Bedienung meine „Dessert“-Bestellung: Ich ordere noch eine Seeforelle „ohne alles“. Aber ich kann dem großartigen Fischangebot einfach nicht widerstehen, eingedenk dessen, wie dürftig bei uns die Möglichkeit ist, so frischen Fisch zu bekommen. In Butter auf der Haut gebraten ist die Forelle aus dem Meer – und mit zerlassener Kräuterbutter bestrichen. So einfach kann wirklich gute Fischküche sein. Es gibt natürlich auch noch ein „richtiges“ Dessert, nämlich eine nicht zu süße Apfeltarte mit Walnusscrumbeln.
Genau 50 Euro kosten die sechs Austern, die drei Fischgänge und das Dessert – und das ausgezeichnete Wasser gibt es gratis dazu.

Fazit: So muss eine moderne Fischküche sein: Exzellente, frische Ware aus der Umgebung – und ohne viel Schnickschnack auf den Punkt zubereitet. Das alles serviert in einer unkomplizierten Umgebung, wo die Lebensfreude Trumpf ist.
Der informativen Homepage entnehme ich, dass sich die Inhaber des Familienbetriebs intensiv mit allen Facetten des Fischgeschäftes auseinandersetzen, großen Wert auf die genaue Herkunft ihrer Produkte legen. Auch integrieren sie in ihre Gerichte Algen, die ich für ein stark unterschätztes, protein- und mineralstoffreiches Lebens-Mittel halte. Sie experimentieren auch mit dem Meerestang, der hier Laminaria heißt, und der etwa ins Brot eingebacken wird.
Ein spannendes Konzept – und ich hoffe, dass ich noch einmal wiederkomme und mich intensiv mit diesem Erfahrungsschatz beschäftigen kann.
The Fish Kitchen, New St., Bantry, Co. Cork, 00353 27/56 651. Von Dienstag bis Samstag mittags und abends geöffnet. www.thefishkitchen.ie
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de
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stephanie-haack postete ein Update vor 9 Stunden, 17 Minuten
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bloodychaos postete ein Update vor 4 Tagen, 16 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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ole-t1 antwortete vor 4 Tagen, 11 Stunden
Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.) -
bloodychaos antwortete vor 4 Tagen, 5 Stunden
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
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rolli-xx antwortete vor 2 Tagen, 16 Stunden
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).
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loredana postete ein Update vor 6 Tagen, 12 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
