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Als größtes und wichtigstes Stoffwechsel-Organ braucht die Leber Pflege, damit auf Dauer alles reibungslos funktioniert. Eine Reihe von Faktoren wie Übergewicht, ungesundes Essen und Trinken sowie Giftstoffe wie Alkohol hinterlassen Spuren. Worauf kommt es an, damit die Leber gesund bleibt?
Die Leber ist etwa 1,5 bis 1,8 Kilogramm schwer und ein echtes Wunderwerk. Als Entgiftungs-Zentrale filtert sie Stoffe wie Alkohol, Gifte und Abfallprodukte aus dem Blut und macht diese für den Organismus unschädlich. Unzählige weitere Funktionen im menschlichen Körper können nur reibungslos funktionieren, wenn die Leber intakt ist.
So spielt sie eine Rolle beim Verwerten von Glukose, Fett, Eiweiß und Vitaminen. Diese nimmt sie aus dem Blut über die Pfortader auf. Dann werden die Nährstoffe um- oder abgebaut und verwertet. Dazu filtert die Leber täglich rund 2000 Liter Blut – eine Herkules-Aufgabe. Außerdem kann sie Nährstoffe, die nicht unmittelbar gebraucht werden, speichern und diese bei Bedarf dem Körper zur Verfügung stellen. Dazu gehören zum Beispiel Vitamine und Fette.
Kirsten Metternich von Wolff hat eine ernährungsmedizinische Ausbildung mit Zusatzqualifikation bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie als freie Journalistin, Buchautorin und Referentin. Gesunde Ernährung bei Diabetes ist einer ihrer thematischen Schwerpunkte, darüber informiert sie auch regelmäßig im Magazin des Diabetes-Ankers. Darüber hinaus schreibt sie über gesundes Backen, Frauengesundheit und Beauty-Themen auf ihrem Blog unter www.herzwiese24.de.
Auch Zucker speichert die Leber und zwar in Form von Glykogen. Dieser Zucker-Speicher hilft Menschen mit Diabetes zum Beispiel bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie). Denn wenn der Blutzucker niedrig und nicht genügend Glukose im Blut vorhanden ist, kann die Leber Glykogen zu Traubenzucker (Glukose) umbauen und direkt ans Blut abgeben. Passiert das nachts, kann der morgendliche Glukosewert ungewöhnlich hoch sein, da die Leber unter Umständen mehr Glukose freisetzt, als in der Situation eigentlich gebraucht wird.
Verhindern lassen sich nächtliche Unterzuckerungen beispielsweise durch eine Spätmahlzeit, die neben Kohlenhydraten Eiweiß, Fett und bestenfalls Ballaststoffe enthält. Statt eines Stücks Obst zur Spätmahlzeit eignet sich deshalb besser Obst in Kombination mit Quark, Skyr oder Naturjoghurt und ein paar Nüssen.
Ganz gleich, ob schädliche Stoffe, die von außen in den Körper gelangen, wie Alkohol oder Medikamente, oder im Körper entstehen: Die Leber entgiftet den Organismus. Beispielsweise wandelt sie giftiges Ammoniak in unbedenklichen Harnstoff. Sie bildet Eiweiß sowie Gerinnungsfaktoren, die bei Verletzungen eine zentrale Rolle spielen.
Außerdem produziert sie Gallenflüssigkeit, die bei der Verdauung nötig ist und auch ein Großteil der körpereigenen Cholesterin-Produktion findet in der Leber statt. In der Schwangerschaft ist sie eine Zeitlang für die Blutbildung des Fötus zuständig. Sie ist also ein wahrer Tausendsassa im Körper und hat eine tragende Rolle bei zahlreichen Funktionen. Es bleibt die Frage: Was ist wichtig, um sie so lange es geht gesund und leistungsfähig zu halten?
So, wie sich Sport und Alltagsbewegung positiv auf den gesamten Körper auswirken, ist es auch beim abwechslungsreichen und bewussten Essen und Trinken. Eine Wohltat für die Leber ist es, wenn Sie so oft es geht frisch und selbst Gekochtes essen. Denn Fertiggerichte und hoch verarbeitete Produkte sind reich an ungesunden Fetten. Reichlich enthalten sind außerdem schnell ins Blut aufnehmbare Kohlenhydrate und Salz. Oft sind sie auch versehen mit einer Fülle an künstlichen Zusatzstoffen. All das ist Schwerstarbeit für die Leber.
Herzhaft-leckere Snacks mit Zutaten, die die Leber schonen.
Weitere Rezepte:
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Praktisch bedeutet lebergesundes Essen täglich frisches Gemüse und Salat sowie zwei Portionen Frischobst, bevorzugt wasserreiche Früchte wie Beerenobst. Dazu gehören fettarme Milch und Milchprodukte oder vegane, zuckerfreie Alternativen mit Zusatz von Kalzium. Bei tierischen Produkten sind weißes Fleisch von Geflügel und Fisch gesünder und sinnvoller als sämtliche Erzeugnisse von Rind, Schwein, Lamm oder Wild. Und wenn es rotes Fleisch und rote Wurst sein soll, dann am besten die fettarme Variante.
Täglich Vollkorn-Produkte wie Haferflocken, Vollkornbrot und Hülsenfrüchte zu essen, ist auch sinnvoll. Bei Fetten geben Sie Pflanzenfetten wie Raps-, Sonnenblumen-, Maiskeim- und Olivenöl sowie Pflanzenmargarine den Vorzug. Konsumieren Sie Butter, Sahne und Co nur selten und in kleiner Menge. Und täglich eine kleine Handvoll Nüsse (20 bis 30 Gramm) ohne Salz oder andere Zusätze ist ideal. Trinken Sie anstelle von Säften, zuckerhaltigen Getränken und Alkohol Wasser, ungesüßten Tee sowie bis zu einem halben Liter Kaffee oder schwarzen/grünen Tee.
Neben einer durch Alkohol-Missbrauch verursachten Fettleber gibt es die nicht alkoholische Fettleber-Erkrankung, fachsprachlich auch MASLD (aus dem Englischen: Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease) oder MASH (Metabolic Dysfunction-associated Steatohepatitis) genannt. Hierbei kommt es zur Ansammlung von überschüssigem Fett in der Leber, auch ohne Alkohol-Konsum. Genetische Faktoren, Übergewicht, Typ-2-Diabetes, ein insgesamt bewegungsarmer und ungesunder Lebensstil zählen zu den Haupt-Risikofaktoren für das Entstehen solch einer Fettleber. Ein weiterer Risikofaktor sind erhöhte Blutfettwerte, also Cholesterin und/oder Triglyzeride (Neutralfette).
Was beim Essen und dem Lebensstil sinnvoll ist, lesen Sie im folgenden Kasten. So viel sei schon mal verraten: Eine Fettleber lässt sich durch bewusstes Essen „entfetten“. Und das allein schon ist doch eine lohnende Motivation, etwas für eine gesunde Leber zu tun.
Darüber freut sich die Leber:
Foto: ryanking999 – stock.adobe.com
Zusätzlich wichtig bei einer nicht alkoholischen Fettleber:
Die 5 Feinde einer gesunden Leber:
von Kirsten Metternich von Wolff
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2024; 72 (9) Seite 74-77
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