Grüne Kraft für den Diabetes

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Grüne Kraft für den Diabetes

Kräuter sammeln in unsicheren Zeiten!

Die letzten Wochen in der Coronakrise habe ich sehr viel Zeit in der Natur verbracht. Und bei meinen großen Spaziergängen habe ich viele Wildpflanzen und Kräuter am Wegesrand entdeckt. Nun birgt das Schreiben über Kräuter und Diabetes eine große Gefahr! Es klingt sehr schwammig oder pseudowissenschaftlich, wenn jemand behauptet, Kräuter heilen den Diabetes oder senken den Blutzucker. Nein, ich schreibe in diesem Artikel nicht, dass man mit Kräutern den Diabetes heilen kann. Kräuter sind für mich nur sehr „nützliche Unkräuter“, die dann indirekt meine Diabetestherapie unterstützen. Während der entschleunigten Zeit des Zuhauseseins wegen Covid-19 bot das Kräutersammeln mir indirekt mentale Unterstützung für mich und meinen Diabetes. Es verschaffte mir Bewegung (Kräuter sammeln kann man nur zu Fuß!) und die Natur bot mir dabei eine neue Sinnhaftigkeit.

Die Zeit des Zuhauseseins

Zu Beginn des Zuhauseseins hatte ich mir vorgenommen, täglich zwei bis drei Stunden spazieren zu gehen. Eine feste Struktur gibt mir immer viel Sicherheit. Mein Diabetes-Warnhund Daphne und meine Tochter sind mir eine zusätzliche Motivation, denn ohne sie wäre ich wahrscheinlich zu Hause geblieben. Jeden Morgen brechen wir zu unserem täglichen Spaziergang auf. Noch vor der Coronakrise hatte ich eine App zur Pflanzenbestimmung entdeckt – „Flora incognita“. Diese App ist gratis und mit ihr lassen sich auf einfache Weise mit dem Handy Wildpflanzen, Bäume, Gräser und Farne bestimmen. Unsere Spaziergänge führten uns direkt in den Wald. Und im Wald, da gibt es Kräuter …

Quelle: Heike Wolf

Kräuter entdecken

Bei meinen Spaziergängen begann ich, jeden Tag die verschiedensten Pflanzen per App zu bestimmen. Und später dann auch zu sammeln. So wurde es zur Gewohnheit, mir täglich einen Kräutersalat zusammenzustellen oder meine Gerichte mit Kräutern zu verfeinern. Ein paar meiner beliebtesten Kräuter stelle ich euch vor.

  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata):

Spitzwegerich war die Arzneipflanze des Jahres 2014. Er ist ein Pflanzenherr in dunkelgrünem Nadelstreifenanzug und viele kennen ihn sicher aus ihrer Kindheit. Seine Heilkraft wirkt im Bereich Haut und Husten durch seine vielen Schleim- und Gerbstoffe (Quelle: Ursel Bühring „Alles über Heilpflanzen“).

Kräuter vom Wegesrand: Spitzwegerich
Quelle: Heike Wolf

Ich selbst habe ihn letztlich bei meiner  Tochter für die Linderung einer Brenneselquaddel eingesetzt. Denn bei der schnellen Linderung von Insektenstichen oder kleineren Wunden ist Spitzwegerich ein Wunder speziell für Kinder und man findet es direkt am Wegesrand. Die Pflanze kam anstelle eines Pflasters zum Einsatz. Der Schmerz bei meiner Tochter war ganz schnell vergessen!

Im Salat schmeckt Spitzwegerich für mich leicht nach Pilzen, etwas salzig und gleichzeitig etwas bitter.

  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Die Knoblauchsrauke wird auch Knoblauchskraut genannt und ist mein momentaner Favorit für meine Salate. Denn ich finde sie sehr häufig an schattigen, aber nicht zu trockenen Wegrändern im Wald. Sie ist ein sehr würziges Unkraut und eignet sich sowohl für leckere Salate, Quarkspeisen oder auch im Gemüse. Beim Zerreiben der Blätter riecht es leicht nach Knoblauch. Meine Tochter probiert beim Sammeln öfter ein Blatt, aber ihr schmecken die Blätter nur „mittelmäßig“. Dafür dekoriert sie mit den weißen Blüten der Knoblauchsrauke gerne meine Salate.

Kräuter vom Wegesrand: Knoblauchsrauke
Quelle: Heike Wolf
  • Löwenzahn (Taraxacum officiale)

Der Löwenzahn ist mein Tausendsassa unter den Kräutern und er lockt mit seinen leuchtend gelben Blüten die Menschen aus dem Winterschlaf! Kinder begeistert er beim Basteln von Löwenzahnketten oder beim Pusten seiner Schirmchen. Auf meinen Spaziergängen habe ich mir immer ein paar junge Löwenzahnblätter für meinen Frühlingssalat mitgenommen. Die Blätter schmecken etwas herb, sollen aber auch sehr gesund sein.

Wer sich mehr interessiert, kann sich weiter vom Kräuterbuch von Ursel Bühring „Alles über Heilpflanzen“ inspirieren lassen. Beim Pflücken meiner Kräuter habe ich mir immer solche Sammelplätze gesucht, die mir gesund erschienen, das bedeutet keine Hundespielplätze! Wenn man dann so ein wunderschönes Fleckchen Erde entdeckt, wird die Welt um einen herum viel reicher.

Kräuter vom Wegesrand: Löwenzahn
Quelle: Heike Wolf

In diesem Sinne kann das Sammeln von Kräutern indirekt eine Bereicherung für den Diabetes sein. Man geht mit allen Sinnen durch die Natur, entdeckt neue Pflanzen und sammelt dabei ganz nebenbei frische „Naturkräfte“. Ich hoffe, ich habe euch ein paar Anregungen für euren nächsten Spaziergang gegeben. Vielleicht entdeckt auch ihr ein paar neue Kräuter und berichtet mir davon!


Auch Leinöl macht glücklich – das blaue Ernährungswunder (nicht nur bei Diabetes). Lest hier Heikes Beitrag dazu!

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • moira antwortete vor 1 Woche

      Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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