Gutes tun für Haut und Haar

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Gutes tun für Haut und Haar

Vielen Menschen ist wichtig, Falten so lange es geht hinauszuzögern oder ein ebenmäßiges Hautbild zu erhalten. Kein Wunder, dass hierzu entsprechende Nahrungsergänzungsmittel im Angebot sind. Nur: Lohnt es sich, diese einzunehmen?

Für gut durchfeuchtete Haut, feste Nägel und gesundes Haar reicht es leider nicht aus, täglich ein Stück Obst zu essen – getreu dem Motto “an apple a day keeps the doctor away”. Abwechslungsreiches Essen ist aber eine gute Basis, um die Schönheit von innen zu pflegen.

Nutricosmetics für sämtliche Bedürfnisse

Viele Menschen, die heutzutage ihrer Haut etwas Gutes tun möchten, kaufen sich außerdem Nutricosmetics(nutrition: engl. Ernährung) in Drogeriemärkten, Apotheken, Reformhäusern, im Internet; es geht also um Haut- und Schönheitspflege von innen – und gegen Orangenhaut, für gesundes, kraftvolles Haar, verbunden mit besserem Wachstum, zur Bräunungsvorbereitung bis hin zu Kollagen oder Hyaluronsäure gegen unliebsame Falten. Angebote gibt es für jeden Geldbeutel; dabei muss ein teures Produkt nicht unbedingt besser sein.

Nicht nur Pillen und Pulver: Hautschutz kommt auch von Obst und Gemüse

Abzuraten ist von Hautschutz allein durch tägliche Einnahme bestimmter Pillen, Pulver oder Granulate. Vielmehr ist sinnvoll, die Haut von außen zu pflegen durch passende Creme, Sonnenschutz – und ebenso von innen durch täglich frisches Obst und Gemüse, regelmäßig Vollkorn- und Milchprodukte, Fisch und Pflanzenfette. Wer dazu anderthalb bis zwei Liter Wasser trinkt, ausreichend schläft, Nichtraucher ist, wenig Alkohol trinkt und sich regelmäßig bewegt, macht es richtig. Denn Nutricosmetics sind kein Ersatz für einen gesunden Lebensstil und empfehlen sich, wenn überhaupt, am besten lediglich als Kuranwendung.

Zur Bräunungsvorbereitung gibt es Pillen, die gegen sonnenbedingte, vorzeitige Hautalterung und zum Erhöhen der Eigenschutzzeit empfohlen werden. Enthaltene Karotinoide und Vitamin E wirken antioxidativ und können die Eigenschutzzeit der Haut minimal erhöhen. Gegen übermäßige Bildung von Pigmentflecken und gegen Bildung UV-bedingter Falten gibt es Kapseln mit Algenextrakten, sekundären Pflanzenstoffen wie Lycopin sowie Vitaminen und Mineralien. Deren Einnahme wird als Kur in der Regel drei Wochen vor Urlaubsbeginn empfohlen.

Wer tendenziell eher empfindlich auf UV-Licht reagiert, sollte besser erst gar nicht in der direkten Sonne liegen und sich reichlich und regelmäßig mit passender Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 plus eincremen. Natürlich schützen können Sie sich mit einem Glas Karottensaft (zuckerfrei) mit ein paar Tropfen Pflanzenöl, einer Portion frischem Spinat als Salat oder gekocht sowie mit Wassermelone als Snack. Aber weder der Möhrensaft noch die Sonnenkapsel ersetzen den wirksamen UVA- und UVB-Schutz von Sonnenschutzmitteln.

Straffes Bindegewebe (k)ein Problem?

Ein typisches Frauenthema ist Orangenhaut und schlaffes Bindegewebe. Der Markt an Pflegeprodukten in dem Bereich boomt: Denn Cellulite kann sich schon in jungen Jahren zeigen. Eine Kombination aus regelmäßiger Pflege, vitalstoffreichem Essen, Sport und Massage kann tatsächlich helfen. Ganz verschwindet sie meist nicht, aber das Erscheinungsbild kann sich bessern und auch das Bindegewebe kann straffer werden. Sobald diese Maßnahmen eingestellt werden, kommt sie wieder, denn Cellulite ist hartnäckig.

Unterstützen kann hier eine Kur mit Kieselsäuregel. Enthaltenes Silizium ist ein wichtiger Bestandteil jeder Körperzelle: Es ist verantwortlich für Zellaufbau, Zellwachstum und damit verbunden einer strafferen Haut und strafferem Bindegewebe sowie gesundem Haarwachstum und elastischen Nägeln. Kieselsäure wird hier als dreimonatige Kur empfohlen. Das neutral schmeckende Gel lässt sich pur essen oder zum Beispiel in Müsli, Joghurt oder Smoothie mischen. Aus dem breiten Angebot der Lebensmittel sind besonders Hirse, Hafer, Linsen, Spargel, Rote Bete, Nüsse, Soja und Thunfisch empfehlenswert.

Was bei Falten helfen soll

Sie kommen bei jedem Menschen, bei manchen früher, bei anderen später – verschont bleibt niemand: die Falten. Wer in jungen Jahren reichlich Sonne getankt hat, raucht, wenig geschlafen und einseitig gegessen hat, sieht das meist im Alter ab 40 aufwärts im Gesicht: Die Haut wirkt fahl, Knitterfältchen bleiben, die Spannkraft lässt mehr und mehr nach. Nicht nur der Lebenswandel ist dafür verantwortlich, Gene spielen eine Rolle, ebenso Umweltbelastungen, Erkrankungen und die normalen Zeichen der Zeit. Hoch im Kurs stehen deshalb Kollagen und Hyaluronsäure. Heute werden sie nicht nur in Pflegeprodukten eingesetzt, sondern sind auch als Nutricosmetic zu haben.

Hyaluronsäure besitzt eine große Wasserbindungskraft, was die Haut prall und gesund erscheinen lässt. Ihr natürlich vorkommender Gehalt im Körper nimmt jedoch mit dem Alter stetig ab. Die körpereigene Produktion liegt mit 40 Jahren bei etwa 40 Prozent und mit 60 Jahren bei gerade einmal 10 Prozent. Auch Kollagen kann die Hautalterung hinauszögern und bestehende Falten mildern, jedoch auch nur bis zu einem bestimmten Grad.

Blattsalate, Spargel und Erdbeeren im Frühsommer

Stress erlebt jeder heutzutage: ob als Schulkind, in mittleren Jahren oder als älteres Semester. Auch hiergegen empfehlen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln gern das eine oder andere Produkt. Präparate werden als Kur empfohlen, nicht zur Daueranwendung. Was zur Selbstverständlichkeit werden sollte, auch gegen Stress, ist, vitalstoffreich zu essen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe sind Schönmacher von innen.

Die Formel ist im Grunde simpel: Sämtliche Obst- und Gemüsesorten bieten sich dazu an, am besten ihrer Saison entsprechend. Dann sind sie besonders gehaltvoll – also Kohlgemüse, Kürbis und Zitrusfrüchte im Winter und Blattsalate, Spargel, Aprikosen, Kirschen und Erdbeeren während ihrer Saison im Frühling und Frühsommer, Paprika, Spinat, Tomaten, Beerenobst und Pflaumen im Sommer bis zum Herbst. Knackfrisches hat in seiner Hochsaison viele Farben, Duft und Aromen und ist besonders reich gefüllt mit sekundären Pflanzenstoffen, die als Radikalfänger im Körper fungieren.

Gegen Stress hilft Entspannung: ob beim Sport, mit einem guten Buch und einer Gesichtsmaske auf dem Sofa oder in der Badewanne. Auch das tut Haut, Haaren und Seele einfach nur gut.

Fette Fische für Haut und Haar …

Vitamine und Mineralien sind wichtig für gesunde Haut und gesundes Haar: So schützt fettlösliches Vitamin A beispielsweise Zellkerne und ist besonders in fetten Fischen wie Lachs, Makrele oder Thunfisch enthalten, ebenso in Leber, Eigelb, Käse und Milchprodukten. Beta-Karotin, enthalten in zahlreichen Gemüsesorten wie Karotten, wird im Körper besser ausgenutzt, wenn eine kleine Menge Öl oder ein paar Nüsse dazu gegessen werden.

Auch B-Vitamine und Folsäure sind wichtig, enthalten zum Beispiel in Hefe, Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Gemüse. Vitamin C gibt es beispielsweise in Beerenobst, Zitrusfrüchten, Kiwis, Kartoffeln und Paprika. Schon eine Kiwi und ein Glas frisch gepresster Orangensaft decken den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Für gesunde Haare empfiehlt sich zum Beispiel Biotin (auch Vitamin H oder B7 genannt). Es ist natürlich enthalten in Nüssen, Getreide, Pilzen, Soja, Hefe, Milch und Eigelb.

Nutricosmetics sind also eine Erweiterung im Land der Nahrungsergänzungsmittel. In der von Herstellern angegebenen Menge werden sie dem Körper nicht schaden. Ob sie jedoch halten, was sie teils versprechen, ist dem individuellen Empfinden geschuldet. Was Haut und Haar sicher guttut, sind vitalstoffreiches Essen und ein gesunder Lebensstil.


von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Redaktion Diabetes-Journal
Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (6) Seite 20-22

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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