Low Carb – High Fat

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Low Carb – High Fat

Low Carb bedeutet, den Kohlenhydratanteil in der täglichen Ernährung zu reduzieren und durch Eiweiß (Protein) und Fette zu ersetzen (Low: niedrig, wenig; Carb: Kohlenhydrate). Ziel einer Umstellung auf Low Carb ist meist, das Körpergewicht zu reduzieren.

Wie wirken Kohlenhydrate auf den Stoffwechsel?

Wer von Low Carb überzeugt ist, erklärt das so: Werden Kohlenhydrate in Form von Haushaltzucker, Mehl, Nudeln, Pizza gegessen, werden diese bei der Verdauung in Einfachzucker zerlegt, die dann rasch ins Blut gelangen. Um den Blutzuckerspiegel auf einem normalen Niveau zu halten, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Die Kohlenhydrate werden auf diese Weise schnell im Körper aufgenommen; ist der Insulinspiegel danach aber noch hoch, lässt dies den Blutzucker weiter absinken. So entsteht wiederum ein Hungergefühl, wieder wird Nahrung aufgenommen. Dieser Mechanismus macht es schwer, Körpergewicht abzunehmen.

Was steht nach den Annahmen von Low Carb einer Fettverbrennung außerdem im Weg?

Zum einen bewirkt das Hormon Insulin, dass Fett aufgebaut wird; Insulin blockiert zudem den Fettabbau. Außerdem müsse der Körper dadurch, dass durch die Aufnahme von Kohlenhydraten schon genügend Energie in den Körper kommt, kein Fett abbauen, um Energie zu gewinnen.

Ziel von Ernährungsformen, die auf Low Carb setzen, ist immer, durch eine geringe Aufnahme von Kohlenhydraten auch die Ausschüttung von Insulin niedrig zu halten. Dadurch, dass der Körper kaum Kohlenhydrate bekommt, aus denen er Energie gewinnen kann, muss er auf körpereigenes Fett als Energielieferanten zurückgreifen (dieser Vorgang wird als Ketose bezeichnet); in der Folge werden die Fettreserven des Körpers abgebaut.

Es gibt verschiedene Formen der Low Carb-Ernährung – zum Beispiel die Atkins-Diät, die Logi-Methode, die Glyx-Diät. Verbreitet ist auch „Low Carb High Fat“ (LCHF; übersetzt: geringer Kohlenhydratanteil, aber dafür hoher Fettanteil in der Nahrung). Dabei werden die Kohlenhydrate reduziert und durch Fett ersetzt; die Proteinmenge bleibt gleich. Oft enthalten auch Trend-Diäten Low Carb-Elemente.

Low Carb und Diabetes

Wer Typ-2-Diabetes hat und Tabletten einnimmt, die die Insulinproduktion anregen (Sulfonylharnstoffe mit Wirkstoffen wie Glibenclamid und Glimepirid; Glinide mit den Wirkstoffen Repaglinid oder Nateglinid), sollte vor einer Umstellung auf eine Low Carb-Ernährung mit seinem Arzt sprechen, um schwere Unterzuckerungen zu vermeiden. Wird die Kohlenhydratmenge reduziert und diese Medikamente weiter eingenommen, kann es zu schweren Unterzuckerungen kommen. In Absprache mit dem Arzt kann die Therapie auf andere Medikamente umgestellt werden, die keine Unterzuckerungen auslösen können (z. B. Metformin, DPP-4-Hemmer, GLP-1-Agonisten, SGLT-2-Hemmer).

Wird der Diabetes (egal ob Typ 1 oder Typ 2) mit Insulin behandelt, muss die Insulinmenge an die geringere Kohlenhydratmenge angepasst werden, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Auch hier am besten mit dem Arzt sprechen!


Nicole Finkenauer-Ganz | Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

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  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

  • smc postete ein Update vor 2 Tagen, 7 Stunden

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

  • carogo postete ein Update vor 5 Tagen, 2 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

    • @carogo: Bei einigen Rezepten steht z.B. dass Gemüse bis 200g nicht angerechnet werden muss. Stimmt aber nicht immer und bei allen. Ich muss 200g Gemüse anrechnen egal welche Sorte.
      Bei kohlenhydratarmem Gemüse wie Paprika stimmt das aber für die meisten.

    • @moira: Wir alle wissen, dass Effekte von Ernährung sehr individuell sein können: Was bei dem einen sicher anzurechnen ist und zu Glukoseanstiegen führt, kann bei der anderen kaum Effekte auf die Glukosewerte auslösen. Deshalb gilt immer: Ausprobieren! Dennoch gibt es Standard-Angaben, die zumindest für einen großen Teil der Menschen mit Diabetes gelten, und das sind die genannten anzurechnenden Kohlenhydrate. Aber, wie gesagt: Es ist sehr individuell und deshalb sind beide Angaben, die der Gesamt- und die der anzurechnenden Kohlenhydrate, sinnvoll.
      LG Katrin

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