Mit dem Diabetes auf kulinarische Entdeckungstour

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Mit dem Diabetes auf kulinarische Entdeckungstour

Diabetesdiagnose und was esse ich jetzt?

Die Diagnose Typ-1-Diabetes bekam ich mitten im Leben mit Ende 30. Ich kann mich noch gut erinnern, wie mein damals 12 Jahre alter Sohn zu mir ins Krankenhaus kam und sagte: „Na, Mama, jetzt ist wohl nix mehr mit Schokolade essen!“ Wie sehr er sich da getäuscht hatte, wurde ihm später bewusst.

Auf meinen Krankenhausaufenthalt mit Insulineinstellung folgte der erste Termin bei meiner Diabetologin. Ich war gespannt, wie der Termin ablaufen würde. Es dauerte nicht lange und von der Ärztin kam die Frage: „Essen Sie Diät – verzichten Sie komplett auf bestimmte Lebensmittel?“ Für einen kurzen Moment wusste ich nicht, was ich darauf antworten sollte. Dann antwortete ich wahrheitsgemäß: „Ich esse alles, natürlich mit der entsprechenden Berechnung der Kohlenhydrate. Eine Diät fände ich überhaupt nicht gut!“ Zu meiner Erleichterung wollte mir meine Diabetologin keine „Diabetesdiät“ verpassen. Sie wollte sich nur ein Bild davon machen, wie ich mit Mahlzeiten, Insulinberechnung und Korrekturen umgehe.

Susanne hat einen Teller mit Spaghetti Bolognese vor sich und hält das Besteck mit einigen Nudeln auf der Gabel
Heute gibt es Spaghetti Bolognese. Quelle Susanne Thiemann

Das Leben kann so lecker sein!

Egal ob zu Hause, im Restaurant oder der gemütlichen Essenseinladung bei Freunden: Gutes Essen zu genießen, ist einfach toll! Da bin ich froh, dass ich mir persönlich beim Essen keine Verbote setze. Essen, das ich nicht selbst zubereitet habe, kann natürlich für Blutzucker- bzw. die Glukosewerte ziemliche Überraschungen bringen. Früher, das heißt ohne ein rtCGM-System, habe ich dann halt öfters mal den Blutzucker gemessen, um den Überblick zu behalten. Seit ich ein rtCGM-System trage, sind für mich Tendenzen und „oh da passt was nicht“ viel schneller zu erkennen. Hilfreich für mich ist, dass ich dann jeweils passend reagieren kann. Entweder mit mehr Insulin oder weiteren Kohlenhydraten. Da fallen mir direkt zwei konkrete Situationen ein – der „Bolognese-Effekt“ und das Büfett im China-Restaurant.

Kein Plädoyer für ungesundes Essen!

Mit meiner Philosophie und Grundeinstellung zum Essen bin ich weit davon entfernt, mich für ungesunde Mahlzeiten auszusprechen. Aber ich bin gegen dogmatische Verbote, die viele Menschen mit Diabetes aus dem letzten Jahrhundert allzu gut kennen. Einige Mythen, was Menschen mit Diabetes essen dürfen und was nicht, halten sich erstaunlicherweise sehr hartnäckig.

Was auf den Tisch und den Teller kommt, ist eine persönliche Entscheidung. Da darf es keine Bevormundung geben. Nur, weil ich es so mache, muss es jemand anderes nicht genauso machen. Das gilt besonders bei der Frage, wie experimentierfreudig man zum Beispiel auf Reisen mit exotischen Gerichten ist.

Auf dem Foto sind einige Schalen mit unterschiedlichen orientalischen Gerichten zu sehen.
Orientalisches Essen so vielfältig und lecker Quelle Susanne Thiemann

Essen als Grundbedürfnis und kulturelles Erlebnis!

Wer kennt ihn nicht, den Spruch „Essen hält Leib und Seele zusammen“. Wir müssen essen, um überleben zu können. Essen ist zum einen ein Grundbedürfnis, aber auch ein Highlight. An Feiertagen, an Geburtstagen oder Hochzeiten wird auf gutes Essen sehr viel Wert gelegt. Da runden die Mahlzeiten und besonders festlich angerichteten Speisen die Feierlichkeiten ab. Ich bin froh, dass ich „trotz Diabetes“ da nicht „außen vor“ bin. Auf Reisen gehört es für mich dazu, nicht nur in die Kochtöpfe anderer Kulturen zu schnuppern, sondern die landestypischen Speisen auch zu probieren. Besonders die mediterrane und orientalische Küche haben es mir angetan. Von meinen Urlaubsreisen habe ich schon viele Rezepte mit nach Hause gebracht, die ich immer wieder gerne nachkoche und genieße.

Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr eher Team „bewährter Speiseplan“ oder eher Team „kulinarische Experimente“?

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 12 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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