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O du schöne Kürbiszeit – oder: Wie man aus einem Kürbis Spaghetti macht
4 Minuten
Bevor hier jetzt jemand denkt, dass ich nach den ersten weihnachtlichen Lebkuchen der Saison suche, nehme ich lieber gleich mal den Wind aus den Segeln. Denn es sind die wunderbaren Kürbisse, die mit ihrer kräftigen orangenen Farbe mein Herz und meinen Gaumen erobert haben. Ich kann es immer kaum abwarten, bis sie sich endlich wieder in vielfältigen Varianten auf den Wochenmärkten stapeln.
Wenn ich jetzt hier schon loslege und Werbung mache für den Kürbis, dann will ich auch etwas klugscheißen, denn Kürbis ist mehr als nur lecker und hübsch orange. Nein, man kann mit Kürbissen auch ganz toll Halloweenfratzen schnitzen und dann Kerzen hineinstellen. Wobei, eigentlich Verschwendung, denn wenn wir etwas ernsthafter hinschauen, dann präsentiert sich der Kürbis als gesunde Gemüsebombe, so viele tolle Inhaltsstoffe bringt er mit. Viel zu schade, um vor der Haustüre zu stehen. Gerade wir Diabetiker sollten unbedingt mehr Kürbis in allen Variationen auf den Teller lassen. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Kürbis – die Riesenbeere mit extra viel Beta-Carotin
Botanisch gesehen ist die Kürbisfrucht eine Beere, eine Panzerbeere, um genau zu sein. Eine mächtige Beere, die bis zu 100 kg schwer werden kann. Seit ich das gelesen habe, träume ich von monströsen Erdbeeren und bekomme das nicht mehr aus dem Kopf. Seufz, was so ein Beitrag für die Blood Sugar Lounge doch manchmal für Seiteneffekte mit sich bringt. Ich habe ein akutes Monsterbeerentrauma und muss das nun mit viel Kürbis bewältigen!
Zurück zu den Vorteilen des wunderbaren Kürbisses. Das herbstliche Gemüse ist sehr wasserreich und immer, wenn in Lebensmitteln viel Wasser steckt, ist die Energiedichte erfreulich gering. So punktet auch der Kürbis mit wenigen Kalorien, die dazu sehr wohlschmeckend sind. Weiterhin enthält der Kürbis viele Ballaststoffe, also unverdauliche Pflanzenfaserstoffe, die nachhaltig sättigen, die Verdauung regulieren und dazu für uns Diabetiker die Eigenschaft mitbringen, dass der Blutzuckerspiegel nicht rasant in die Höhe schnellt.
Ein ordentliches Vitamin- und Mineralstoffpaket ist der Kürbis außerdem. Das Kürbisfleisch enthält viel Beta-Carotin (die Vorstufe des Vitamin A), Magnesium, Kalzium und ganz besonders üppig Kalium. Das Beta-Carotin ist übrigens für die Farbe der Kürbisse zuständig und ist ein wichtiger antioxidativer Schutzstoff für unsere Zellen. Wichtig ist dabei, dass das Beta-Carotin fettlöslich ist. Es ist daher notwendig, beim Kochen mit Kürbis auch immer ein wenig Fett mit ins Essen zu zaubern, denn erst dann kann unser Körper die fettlöslichen Vitamine optimal verwerten. Und leckerer ist es mit ein wenig Fett doch sowieso.
Kürbis und Kohlenhydrate – Unterschiede, die für Diabetiker wichtig sind
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich begonnen habe, mich Low Carb zu ernähren, habe ich mir über den Kohlenhydratgehalt von Kürbissen keine Gedanken gemacht. Das hat sich zwischenzeitlich geändert, und ich war echt überrascht, dass bei Kohlenhydraten eben nicht jeder Kürbis gleich ist. Je nach Kürbissorte sind die Unterschiede deutlich und können abhängig von der Portionsgröße um mehrere Broteinheiten in einer einzigen Mahlzeit voneinander abweichen.
Der Kohlenhydratgehalt der wichtigsten Kürbissorten auf 100 g:
Hokkaido: 14 g
Butternut: 8 g
Sweet Dumpling: 8 g
Bischofsmütze: 6 g
Gelber Zentner: 6 g
Gorgonzolakürbis: 6 g
Spaghettikürbis: 6 g
Muskatkürbis: 5 g
Also, wenn ich mir bei einem Gericht eine Portion von 300 g Kürbis vorstelle, dann liegt zwischen dem Hokkaido mit 42 g Kohlenhydraten und dem Spaghettikürbis mit 18 g Kohlenhydraten ein Delta von 24 g Kohlenhydraten, was immerhin zwei Broteinheiten entspricht. Das ist doch eine Hausnummer, mit der man als Diabetiker schon rechnen muss, um den Blutzucker im Lot zu halten.
Es wird also allerhöchste Zeit, auch mal den anderen Kürbissen jenseits des allgegenwärtigen Hokkaidos eine kulinarische Chance zu geben, was ich auch direkt und sofort mit einem Rezept unter Einsatz eines leckeren Spaghettikürbis tun werde. Noch nie gesehen so ein Ding? So sieht der Spaghettikürbis aus, den es aktuell erfreulicherweise in vielen gut sortierten Supermärkten zu kaufen gibt.

Viel Spaß beim Nachkochen und eine loungige Kürbiszeit wünsche ich.
Spaghettikürbis alla salsiccia speciale

2 Portionen/Personen
1 mittelgroßer Spaghettikürbis, längs halbiert und entkernt
10 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer
Für das Salsiccia-Hack:
250 g grobe Bratwurst ohne Pelle oder gewürztes Schweinemett
1 TL getrocknete Fenchelsamen, gehackt
½ TL Thymian, frisch oder getrocknet
½ TL Paprikapulver rosenscharf
¼ TL Muskatnuss, frisch gerieben
Für die würzige Tomatensoße:
10 ml Olivenöl
50 g rote Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Sardelle in Öl oder Salz, fein gehackt
400 g geschälte Tomaten aus der Dose, grob zerkleinert
25 g Tomatenmark, doppelt konzentriert
50 g schwarze Oliven, entkernt und halbiert
15 g Pecorino grob gerieben, zum Bestreuen (alternativ Parmesan)
Zubereitung:
Den Backofen auf 180 Grad Celsius Umluft vorheizen.
Den Kürbis mit dem Olivenöl bepinseln, salzen und pfeffern und auf ein mit Papier ausgelegtes Backblech legen. Für ca. 50 Minuten in den Ofen schieben und backen.
Das Bratwurstbrät mit den Gewürzen vermengen, so kommt die italienische Note in das Fleisch. In einem Topf das gewürzte Fleisch im Olivenöl krümelig anbraten. Dann die Zwiebelwürfel, die gehackte Sardelle und die Knoblauchwürfel hinzufügen. Alles gemeinsam kurz anschwitzen und anschließend mit dem Tomatenmark und den Dosentomaten ablöschen. Für 25 Minuten köcheln lassen. Dann noch die halbierten Oliven in die Soße geben und final mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Kürbis aus dem Ofen holen und eine Gabel längs durch das gare Kürbisfleisch hin- und herschieben – so entstehen kurze Spaghetti. Die Kürbis-Spaghetti auf einem Teller mit der Soße anrichten und den Schmaus noch mit würzigem geriebenem Pecorino bestreuen.
Buon appetito!
Nicht genug? Wir haben noch viele Kürbisrezepte für dich!
http://www.blood-sugar-lounge.de/2015/11/ein-herz-fuer-kuerbis-3-leckere-rezepte/
http://www.blood-sugar-lounge.de/2016/12/zum-ende-der-kuerbissaison-3-in-1-kuerbisrezepte/
http://www.blood-sugar-lounge.de/2016/11/mein-begleiter-im-herbst-es-ist-wieder-kuerbissaison/
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 4 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 23 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 23 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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