Politik muss gesunde Ernährung endlich fördern

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Politik muss gesunde Ernährung endlich fördern

Anlässlich der Grünen Woche fordern Diabetesorganisationen, dass Verbraucherrechte in Sachen Lebensmitteln mehr geschützt werden und schlagen mehrere Maßnahmen vor.

Die heutige Eröffnung der Grünen Woche, der weltgrößten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, nehmen die Diabetesorganisationen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) zum Anlass, um auf die Schieflage der gesunden Ernährung in Deutschland hinzuweisen.

Gesunde Ernährung müsse mehr wert sein als die Marketinginteressen der Lebensmittelindustrie. Dem Ziel “Gesunde Ernährung stärken” sollte im geplanten Präventionsgesetz mehr Priorität eingeräumt werden.

Verbraucherbildung und -information gegen Marketingstrategien

“Maßnahmen zur Stärkung gesunder Ernährung tragen zur Prävention lebensstilbedingter Erkrankungen bei und müssen in Regelstrukturen verankert werden – alles andere ist nicht wirksam”, fordert Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. “Angesichts der geschickten Marketingstrategien, die Übergewicht fördern und chronische Krankheiten wie Diabetes Typ 2 begünstigen, gehören Verbraucherbildung und -information ganz oben auf die politische Agenda.

Besonders unsere Kinder müssen wir davor schützen, täglich zu ungesunder Ernährung verführt zu werden, süßigkeitenfreie Supermarktkassen wären hier ein erster Schritt”, ergänzt der Chefarzt vom Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover.

Besteuerung, Werbeeinschränkung und Kennzeichnung

“Der Staat kann Menschen motivieren, gesundheitsabträgliche Lebensmittel und Getränke weniger stark zu konsumieren – z. B. durch eine sozial abgefederte, höhere Besteuerung von Produkten mit hohem Zucker- und Fettgehalt, durch Werbeeinschränkung für Kinder und eine verbraucherfreundliche Kennzeichnung von Kalorien, gesättigten Fetten, Zucker, Salz und Ballaststoffen auf der Schauseite der Lebensmittelverpackungen”, fordert Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG, gesunde Lebensmittel dagegen sollten steuerlich entlastet werden.

Die Diabetes-Organisationen sind sich einig, dass zum Thema gesunde Ernährung Nachbesserungsbedarf beim bevorstehenden Präventionsgesetz besteht. “Neben staatlichen Maßnahmen wie Vorschriften zu verständlicher Lebensmittelkennzeichnung sehen wir auch die Notwendigkeit, verstärktes Augenmerk auf verhaltenspräventive Möglichkeiten zu lenken”, führt Elisabeth Schnellbächer, Vorstandsvorsitzende des VDBD aus.

Das bei den Diabetesberatern und -assistenten angesiedelte Know-how und deren umfangreiche Erfahrung sollte auch in Hinblick auf Lebensmitteleinordnung und -auswahl als Voraussetzung für eine gesunde Ernährung im Präventionsgesetz verankert werden.

Und Jan Twachtmann, Vorstandsvorsitzender der Selbsthilfeorganisation der DDH-M, kritisiert: “Täglich kommen in Deutschland 1.000 neue Typ-2-Diabetiker hinzu. Die Erkrankten werden immer jünger und haben somit früher Folgeerkrankungen. Wann stellt sich die Politik ihrer Verantwortung, ihre Bürger vor dieser Gefahr zu schützen?”.


Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • bloodychaos postete ein Update vor 1 Tag, 20 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 3 Tagen, 17 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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