Skifahren und Typ-1-Diabetes

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Skifahren und Typ-1-Diabetes

Ich war vor einigen Wochen beim Skifahren und ich muss Euch sagen, dass ich es total liebe! Die frische Luft, die Berge, der Ausblick, das gute Essen.

Quelle: Conny Doll

Ich habe für mich ein paar wichtige Rituale etabliert, wenn ich Skifahren gehe:

  • Stellt Euch vorab immer die Frage, wie Euer Körper auf diese Art und Dauer von Sport reagiert!
  • Wie fit seid Ihr aktuell?
  • Lest regelmäßig Eure Glukosewerte ab!
  • Ich muss auch immer mein Handy an einem warmen Ort verstauen, da es sonst zu kalt wird und schnell an Akkuladung verliert.

Wie spritze ich an diesem Tag?

Für alle mit Pumpe empfehle ich, die Basalrate zu reduzieren und für alle mit Pen, das Basalinsulin zu reduzieren. Zu Beginn der Sporteinheit sollten Pumpenträger den Sportmodus an der Pumpe einstellen. Bei der YpsoPump ist dieser Sportmodus als Easy-off-Modus vorhanden.

Folgendes sollte auch immer mitgedacht werden:

Du machst den ganzen Tag Sport und bist in Bewegung. Spritze also weniger Insulin vor und während des Skifahrens! Der Muskelauffülleffekt kann auch bewirken, dass du auch nach dem Skifahren weniger Insulin brauchst. Ein weitere Punkt, den ich durch etliche Unterzuckerungen lernen musste: Korrigiere etwas höhere Werte nicht zu stark.

Meine allgemeinen Tipps für einen entspannten Skitag:

Tipp 1:
Meine Hypo-Snacks packe ich griffbereit in den Rucksack oder in die Ski-Jacke. Ich habe immer eine Stange Traubenzucker in der Jacke.

Tipp 2:
Verstaue Deine Pumpe oder Deinen Pen an einem warmen Ort! Ich habe meine Insulinpumpe an meinem Sport-BH oder an der Ski-Unterwäsche befestigt.

Tipp 3:
Packt Euch eine Powerbank fürs Handy ins Auto oder den Rucksack, falls Euer Handy aufgrund von Kälte schnell an Akkuladung verliert.

Tipp 4:
Ich habe immer einen Ersatzkatheter, Batterien und eine frische Ampulle Insulin dabei. Diese lasse ich zugedeckt im Auto oder nehme sie im Rucksack – ebenfalls gewärmt – mit.

Und nun zum zweiten schönen Teil des Tages – der Einkehr in der Skihütte:

Egal ob süße Speisen wie Kaiserschmarrn oder Germknödel, Alkohol wie ein Bombardino oder ein Rüscherl: Lasse es Dir schmecken! Es sind Unmengen an Kohlenhydraten, die man in so einer Skihütte genießen kann. Ich liebe zum Beispiel Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Germknödel.

Quelle: Conny Doll

Beim Kaiserschmarrn sage ich immer dazu, dass ich keinen Puderzucker möchte und auch kein Karamellisieren. Das klappt immer ganz gut. Den Germknödel bestelle ich meistens mit Vanillesoße und Mohn.

Quelle: Conny Doll

Berechne jedoch bei Deiner Insulinabgabe den Sport mit ein. Ich versuche den Wert bei ca. 180 mg/dl zu halten, da ich den ganzen Tag in Bewegung bin und mein Blutzucker sonst oft zu stark und vor allem zu schnell fällt. Dies ist aber von Körper zu Körper und Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Hört auf Euren Körper und dessen Signale. Starkes Schwitzen, extreme Anstrengung oder Unkonzentriertheit lässt mich auf einen Unterzucker schließen. Dann bleibe ich einfach kurz stehen und lese meinen Blutzuckerwert ab.

Lasst Euch nicht einreden, dass man das als Mensch mit Diabetes nicht machen kann – alles ist möglich auch für uns! Ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen, lasst mir gerne einen Kommentar da.

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  • tako111 postete ein Update vor 3 Tagen, 5 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

  • Hallo guten Abend ☺️

    Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
    Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
    Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
    Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?

    Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.

    Liebe Grüße, schönen Abend
    Nina 🙂

    • Willkommen Nina, …
      da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
      Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
      lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …

      Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
      falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!

      Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.

      LG

      Wolfgang

  • swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 4 Tagen, 13 Stunden

    Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
    Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
    Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.

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