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Der Dezember ist ein ganz besonderer Monat, findet Tine. Er steht gleichsam für Hektik und Stress wie für Gemütlichkeit und Besinnlichkeit; und kulinarisch lauern gerade für Menschen mit Diabetes ganz besondere „Gefahren“. Tines Tipps für einen gelungen Dezember erfahrt Ihr in ihrer Kolumne.
Mit großen Schritten bewegen wir uns auf die Feiertage und das Jahresende zu. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass der Dezember jedes Jahr immer schneller an mir vorbeizieht, allerdings habe ich noch nicht herausfinden können, woran das genau liegt. Vielleicht ein Phänomen des Alterns?
Nicht nur in Berlin werden die Weihnachtsmärkte und -beleuchtungen immer früher aufgebaut. Und der Lebkuchen steht doch auch schon seit September im Supermarktregal. Es wird noch früher dunkel, aber gleichzeitig ist die ganze Stadt in strahlende Lichter und einen gewissen winterlichen Geruch gehüllt – und irgendwie plötzlich sehr gemütlich. Eine wirklich besondere Atmosphäre.
Und obwohl alle in diesen letzten Wochen des Jahres irgendwie hektischer werden, habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass es jetzt die beste Zeit ist, um endlich einen Gang runterzufahren: für mich und für meinen Blutzucker.
Habe ich mir im November noch vorgenommen, mir neue Routinen anzugewöhnen und den Sport wieder etwas gewissenhafter anzugehen, so dreht sich für mich im Dezember alles neben den neuen Routinen auch um Ankommen, Entspannen, Feiertags-Menüplanung und wie ich die Tage so gut es geht meinen Liebsten widmen kann, ohne mich selbst dabei zu vernachlässigen. Denn ich möchte es ja wie gesagt ruhiger angehen lassen im Dezember.
Dieser Monat kann blutzuckertechnisch gesehen sehr interessant, aber auch anstrengend für einen Menschen mit Diabetes sein. Überall lauern winterliche kulinarische Gefahren, von Allgäuer Kässpätzle bis Zuckerplätzchen verkaufen gerade die Weihnachtsmärkte Berlins alles, was das Herz begehrt und den Blutzucker unkontrolliert ansteigen lässt. Dazu gesellt sich noch der Stress, den wir uns um die Feiertage oft machen, schon ist das Chaos perfekt.
All die Dezember-Besonderheiten lassen den Monat fix zu einem der aufregendsten, gemütlichsten und geselligsten des Jahres werden; da können die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden schnell mal hintenangestellt werden. Gerade jetzt ist es wichtig, auf sich zu achten und dabei nicht durchzudrehen. Sich nicht fertig zu machen, wenn etwas nicht so gut klappt; und wie schon gesagt einen Gang zurückzuschalten.
Der Dezember ist vielleicht nicht der beste Monat, um endlich lange aufgeschobene Basalratentests zu machen oder extrem streng mit sich und seinen Werten zu sein. Trotzdem dürfen wir uns nicht komplett gehenlassen, denn der Diabetes lässt uns auch jetzt nicht in Ruhe – das macht er so gut wie nie.
Nutzt den Monat: Vielleicht könnt ihr eure Partner, Freunde oder Familien ernsthafter in eure Therapie einbinden und euch mit ihnen zusammen um euch kümmern, sollten sie das nicht sowieso schon voller Liebe tun. Denn gemeinsam runterfahren und sich umeinander kümmern – darum geht es doch, oder?
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (12) Seite 48
5 Minuten
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