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Das Insulin befand sich zum Glück gekühlt in einer speziellen Kühltasche, so dass nur ich schwitzen musste. Die Spritzzeit für das Langzeitinsulin hatte ich bereits im Flugzeug der thailändischen Uhrzeit angepasst, so dass ich direkt bei meiner Ankunft den Morgen- und Abendrhythmus beibehalten konnte.
Durch meine
Nach vier Tagen verließ ich Bangkok und machte mich auf in den Norden. Bevor es nach
Nachdem ich einige Tempel besichtigt hatte, meldete sich mein Magen. Ein
Auf einer Hauptstraße merkte ich plötzlich: Eine Unterzuckerung war im Anmarsch. Unbewusst hatte ich die ersten Anzeichen ignoriert, wollte ich doch unbedingt einen schönen Platz für ein verspätetes Mittagessen finden. Mir lief der Schweiß den Rücken hinunter, meine Augen fingen an zu flackern – ich konnte mich kaum mehr konzentrieren. Schnell hielt ich links an (Linksverkehr in Thailand), kaufte einen Bananenshake und nahm einige Stücke Traubenzucker zu mir – staubtrocken in meinem Mund. Allein der Bananenshake machte es, dass ich schlucken konnte.
Die Dame von dem Stand reichte mir Tücher, um den Schweiß wegzuwischen. Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich mich wieder fit genug fühlte, um meinen Weg fortzuführen. Ich hatte die Hitze und die Bewegung offensichtlich unterschätzt, was mir hoffentlich eine Lehre sein sollte. Und weiter nach Chiang Mai:
Hier fiel mir auf, dass ich in den Morgenstunden häufig zu niedrig eingestellt war. Ich passte daher meine Basalrate für abends von 10 Einheiten auf 9 Einheiten an; tagsüber beließ ich sie bei 10. In Chiang Mai nahm ich an einer dreitägigen Trekkingtour teil.
Da ich die heftige Unterzuckerung aus Ayutthaya nicht noch einmal wiederholen wollte, senkte ich meine Basalrate auf 7 Einheiten für Tag und Nacht. Außerdem war ich ein wenig vorsichtiger mit meinem Bolus, da ich nie vorhersagen konnte, wie der Tag verlief und wie anstrengend er werden würde. Ich musste zwar ein paar höhere Werte in Kauf nehmen während der drei Tage, aber in eine heftige Unterzuckerung fiel ich zum Glück nie.
Meine weitere Reise führte mich nach Laos. Hier traf ich eine gemischte Gruppe aus Amerikanern, Franzosen, Australiern und Iren. Die ersten längeren Nächte mit dem ein oder anderen alkoholischen Getränk standen an. In
Das
In Laos bekam ich meine erste Magenverstimmung. Ich hatte bereits das Ticket für die Weiterfahrt am nächsten Tag gebucht. Nachts überfiel mich aber große Übelkeit, so dass ich die halbe Nacht im Badezimmer verbrachte. Es war nicht an eine Weiterfahrt zu denken. Übelkeit und Müdigkeit ließen mich dazu neigen, nicht so häufig wie gewohnt den Blutzucker zu messen. Ich versuchte daher, die Werte um 140 mg/dl (7,8 mmol/l) zu halten. Da ich den ganzen Tag nichts essen konnte, benötigte ich mehr Insulin, um den Blutzucker zu korrigieren.
Auf meinen ganzen Stationen durch Thailand, Laos und Kambodscha genoss ich immer wieder das frische Obst und die leckeren Fruchtshakes, die es an jeder Ecke zu kaufen gab. Leider lassen diese den Blutzucker ganz schön in die Höhe schnellen. Wer wie ich dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte die Shakes ohne Zucker bestellen. Das tut dem Geschmack meist keinen Abbruch.
Immer wieder traf ich während meiner Reise nette Begleiter, mit denen ich ein Stückchen zusammen reisen konnte. Da ich nicht mit der Tür ins Haus falle, versuche ich, meinen Diabetes möglichst unauffällig zu halten. Es ist nicht das erste Thema, wenn ich jemanden kennenlerne – und auch, wenn man zusammen isst, versuche ich, mich unauffällig zu spritzen.
Ergibt sich jedoch eine längere Reisefreundschaft, ist es wichtig, den anderen darüber aufzuklären. Das ist ehrlicher, vereinfacht den Alltag – und kann zum Beispiel bei einer Unterzuckerung sehr hilfreich sein; dann kann der informierte Reisepartner entsprechend handeln.
Mit der Reise habe ich mir einen Herzenswunsch erfüllt und möchte die Zeit nicht missen. Zum Glück gab es keinen Zwischenfall, der mich in große Probleme hätte bringen können. Sicherlich spielte die Vorbereitung eine wichtige Rolle, so dass die Reise so gut geklappt hat. Aber auch für unterwegs gilt es, nicht blauäugig zu sein:
Das Insulin und die wichtigsten Materialien gehören in Bus, Bahn oder Zug immer in die Nähe. Man sollte sich stets darüber bewusst sein, dass die Weiterreise davon abhängt, ob man noch all seine Diabetesutensilien mit sich trägt – eine gewisse Wachsamkeit und Vorsicht sind geboten.
Ich wünsche allen den Mut und das Vertrauen, ihre Pläne auch mit Diabetes zu realisieren. Wichtig sind die richtigen Partner und Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann. Habt Ihr Fragen? Dann gerne E-Mail an:
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