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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #10 | Wenn Stress Deinen Blutzucker regiert
4 Minuten

Hier noch ein Weihnachtsplätzchen, da noch eine Einladung zur Weihnachtsfeier. Geschenke müssen auch noch besorgt werden und dann braucht es noch einen Termin für den Weihnachtsmarkt. Ach ja und Sport muss auch noch 4-mal die Woche sein sowie Abends frisch kochen. Habe ich heute Morgen eigentlich die Mülltonnen raus gestellt? Und wo ist jetzt mein Schlüssel? Was für ein Stress!
Normalerweise soll der Dezember „the most wonderfulI time of the year“ sein. Doch anstatt die schöne Adventszeit zu genießen, kommt ein To-do nach dem anderen auf uns zu. Doch ist Dir eigentlich bewusst, wie sehr sich Stress auf Deinen Körper und somit Deinen Blutzuckerspiegel auswirkt? Egal, ob Du dich gut ernährst und/oder ausreichend Sport getrieben hast… Dein Stresspegel kann Dir im Ernstfall einen Strich durch die Rechnung machen. Doch warum ist das so?

Stress ist eine natürliche bzw. physiologische Reaktion unseres Körpers auf eine herausfordernde Situation. Fühlen wir uns gestresst, stößt unser Körper Stresshormone, wie u. a. Kortisol oder Adrenalin, aus. Das macht sich in etwa so bemerkbar, dass die Atmung schneller geht, der Blutdruck steigt und der Puls rast. Auch werden bspw. Deine Muskeln stärker durchblutet.
Doch kommen wir zum Blutzucker: Durch den erhöhten Kortisol-Spiegel wird die Insulin-Wirkung gehemmt und gleichzeitig die Glukose-Produktion im Körper erhöht, was zu steigenden Blutzucker-Werten führt. Und das wiederum zu unbefriedigenden Ergebnissen innerhalb unseres Diabetes-Managements, welche man sich bspw. vorab durch gesunde Ernährung und Sport hart erarbeitet hat. Das wiederum wirkt sich dann negativ auf unsere mentale Gesundheit aus, was zu weiterem Stress sowie Druck führt und somit die Blutzucker-Werte erneuert ansteigen lässt… was ein Teufelskreis!
Das Stress wortwörtlich gesundheitsschädlich und für niemanden gut ist, ist klar. Doch gerade wir Menschen mit Diabetes leiden unter Stress-Situationen doppelt. Einmal wegen dem Stress an sich – was schon schlimm genug ist – und dann aufgrund dessen, was der Stress in bzw. mit unserem Körper macht. Doch ist Stress umgehbar? Ich denke nicht, dass sich Stress auf Dauer vermeiden lässt, denn es wird immer wieder Situationen im Leben geben, die für uns eine Herausforderung darstellen. Sei es, dass wir umziehen, eines Tages in die Familienplanung oder in Rente gehen, ein Roadtrip nicht läuft wie geplant, unser Chef uns so viel Arbeit aufhalst, dass wir kaum noch den Tag von der Nacht unterscheiden können oder wir mit einer Insulin-Therapie starten.

Hier sind meine 10 Tipps zur Stressbewältigung:
1. Atmen, atmen, atmen! Atmen ist das A und O. Fühlst Du Dich gestresst, dann atme 3x Tief ein und 3x Tief aus. Lass alles aus Deiner Lunge raus. Als kleine Hilfe zum Fokus: Visualisiere den Weg des Atmens an Deinen Körper.
2. Sport ist die beste Möglichkeit, um den Kortisol-Spiegel zu senken und somit Stress abzubauen. Wichtig: Mach das, was Dir Spaß macht und setze Dich nicht unter Druck. Denn Druck führt nur zu weiterem Stress.
3. Du misst Deine Blutzucker-Werte mehrfach am Tag, doch diese sind stetig zu hoch, obwohl Du Dich gut ernährst und regelmäßig bewegst? Leg Dein Blutzucker-Messgerät für ein paar Tage zur Seite und vertraue auf Dich und Deinen Körper!
→ Diese Empfehlung gilt nicht für Menschen, die eine Insulin-Therapie machen!
4. Eine super Möglichkeit, um Bewegung sowie die Atmung unter Kontrolle zu bekommen, ist Yoga. Atme und dehne Deinen Stress einfach aus!
5. Das Geschehen in der Welt stresst Dich und Du bist weitere „bad news“ leid?
Dann lass den Fernseher doch mal aus und lese stattdessen ein gutes Buch!
6. Gönn Dir ein bisschen Wellness. Egal, ob im Spa oder im eigenen Badezimmer… Blubberblasen, Masken, Kerzenschein und gute Musik. Alles ist erlaubt, was Dich entspannt!
7. Schläfst Du genügend? Ein gesunder Schlafrhytmus kann nicht nur Deinen Kortisol-Spiegel senken, sondern steigert auch Deine Leistungsfähigkeit für den nächsten Tag. In diesem Sinne – gute Nacht!
8. Es heißt, ein Tässchen „Tee“ vertreibt Kummer und Sorgen. Wie wäre es mit einem Kräutertee? Lavendel, Melisse oder auch Kamille haben eine beruhigende Wirkung auf Körper und Seele.
9. Smile! Ein Lächeln sorgt für Entspannung. Denn wenn es ein aufrichtiges Lachen/Lächeln ist, werden im Körper Glückshormone ausgeschüttet, welche wiederum Stresshormone abbauen. Probier’s direkt aus!
10. Don’t forget good food! Eine gute Basis für starke Nerven ist eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung am besten mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Obst und Gemüse. Also 100% Diabetes konform!
Als es im Beitrag 8 um das Thema „Ernährung“ ging, schrieb ich, dass meine Devise „Balance is the key“ ist. Und irgendwie passt es auch ganz gut zu dieser Thematik. Haben wir zu viel „Work“, sollten wir bewusst den Fokus auf „Life“ legen. Sprich, sich bewusst eine Uhrzeit setzen, bis wann man die Arbeit verlassen haben möchte. Sich bewusst eine Pause gönnen und sein Mittagessen genießen, ehe man am Abend vor lauter Heißhunger über Tiefkühl-Pizza und Chips herfällt. Oder sich bewusst nach Feierabend mit dem/der Trainingspartner:in im Gym verabreden, um eine gemeinsame Trainingssession zu absolvieren.
Um unseren Kortisol-Spiegel „im Zaun“ zu halten, ist es wichtig, dass wir aktiv Abstand von dem nehmen, was uns „stresst“ und uns somit Auszeiten gönnen, um uns (… und unseren Blutzucker!) zu regulieren.
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nina33 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes Typ 3c vor 3 Tagen, 9 Stunden
Hallo guten Abend ☺️
Ich heiße Nina, bin 33j jung und Mama von drei zauberhaften Mädels.
Und vor kurzem bekam ich die Diagnose Diabetes Typ 3c. Nach 5 Jahren – 11 Bauchspeicheldrüsen Entzündungen und schwangerschaftsdiabetes 2024, hat meine Drüse nun fast aufgegeben.. Ich bin irgendwie froh diese Schmerzen nicht mehr zu haben, aber merke wie schwer der Alltag wird. denn hinzukommt noch dass ich alleinerziehend bin.
Aktuell komme ich überhaupt nicht klar mit der ganzen Situation, täglich habe ich hunderte Fragen die niemand beantworten kann. Dass ist mehr als verrückt.
Wie habt ihr euch gefühlt in dem Moment als es diagnostiziert wurde?Ich freue mich sehr auf einen netten Austausch und eure Erfahrung.
Liebe Grüße, schönen Abend
Nina 🙂-
wolfgang65 antwortete vor 2 Tagen, 18 Stunden
Willkommen Nina, …
da hast du ja sich schon einiges hinter Dir. Wie schaut es bei Dir mit Mutterkindkur aus, auch in hinblick einer Diabetesschulung. Hast du guten Diabetologen, Teilnahme DMP, Spritzt du selber oder Pumpe, auch hier gibt es viele Fragen. Wie sieht es mit Selbsthilfegruppen bei Euch aus. …
Oder Forum? Gerade am Anfang, wo noch alles neu ist, – ist es schon eine tägliche Herausforderung, – da kann es hilfreich sein kleine Ziele sich zu setzen. Dabei finde ich die Aktzeptanz am wichtigsten, oder auch sich selber spritzen zu müssen, oder das Weg
lassen bzw. bändigen des Naschen … etc. Kleine Schritte …Viele Fragen bekommst du auch in eine Diabetes-Schulung beantwortet,
falls noch nicht gemacht, spreche das bei Deinem Diabetologen an!Über weiteren Austausch bin ich auch erfreut, schildere ruhig deine Bausstellen, … doch letztendlich sollte Dein Arzt das beurteilen.
LG
Wolfgang
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swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 4 Tagen, 14 Stunden
Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.-
lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 17 Stunden
Hallo Dia-Newbie 🙂 Schön, dass du den Weg zum Diabetes Anker gefunden hast. Ich bin Lena, die Community-Managerin hier und bis sich ein paar Community-Mitglieder bei dir melden, kannst du die Zeit vielleicht mit diesem Artikel überbrücken (https://diabetes-anker.de/behandlung/behandlung-des-diabetes-diese-buecher-und-materialien-helfen-weiter/). Vielleicht findest du noch wichtige Infos für dich, um deinen Alltag zu vereinfachen. 🙂 Ansonsten findest du beim Diabetes-Anker auch fundiertes Wissen zum Thema ICT von Expert:innen aber auch von Menschen mit Diabetes…Viele Grüße Lena
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