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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #33 | Das Social-Media-Einmaleins (oder auch die Schattenseite)
5 Minuten
Social Media kann eine wunderbare Plattform für mehr Motivation, Inspiration oder das Gefühl von Gemeinschaft sein. Man hat die Möglichkeit seine Geschichte zu erzählen und im Best Case sich sogar ein (zweites) finanzielles Standbein aufzubauen. Doch natürlich ist nicht alles rosig und genau das, also die Schattenseite eines aktiv öffentlichen Social-Media-Accounts, nehme ich in diesem Beitrag genauer unter die Lupe.
First things first: die Followerinnen und Follower
Das Wichtigste innerhalb einer Community sowie die essentielle Energie eines Profils sind die Followerinnen und Follower. Man könnte meinen, dass wenn man sich innerhalb einer Nische bewegt, diese von ganz alleine kommen. Nun ja, ganz so ist es dann auch nicht. Wenn man sich nicht gerade Followerinnen und Follower einkauft, dann ist es tatsächlich etwas schwieriger eine große Reichweite – vor allem in kurzer Zeit – aufzubauen. Denn wie gesagt, man bewegt sich eher in einer kleinen Bubble und zu dieser Bubble müssen die Leute ja erstmal finden.

Die Themenpositionierung auf (D)einem Account ist somit das A und O. Wenn Du eher Rand-Themen hast, wird die Aktivität geringer sein, als wenn Du bspw. große Mainstream-Themen, wie u.a. Ernährung, Sport oder Fitness im Allgemeinen, spielst. Und auch wenn Du bei letzteren vielleicht schneller bzw. eine höhere Reichweite aufbaust, so darfst Du nicht vergessen, dass bei Bubble-Communities vielleicht die Anzahl der Follower geringer ist, doch es sind wertvollere Kontakte, da sie sich mit dem Thema (… und auch Dir!) viel intensiver auseinandersetzen. Sprich, „real quality contacts“. Und diese sind doch viel schöner, als eine Geister-Community, bei der Deine Posts zwar Likes bekommen, aber einfach keine Interaktion entsteht, oder?
Das Wichtigste überhaupt: der Content
Um seine Geschichte erzählen zu können, braucht es Menschen, die einem zuhören. Doch um die Aufmerksamkeit dieser Leute zu erhaschen, braucht es eine richtig gute Story. Und damit sie wiederkommen, am nächsten Tag noch eine. Und noch eine. Und noch eine.
Authentischer Lifestyle-Content empfinde ich als sehr angenehmen – sowohl als Zuschauer, als auch als „Macher“. In meinen Beiträgen berichte ich aus meinem Leben mit Typ-2-Diabetes und gebe Einblicke in mein Diabetes-Management. Quasi als Erfahrungsteiler oder auch Inspiration für Andere. Es gibt Tage, da teile ich richtig viel. Und dann gibt es wiederum Phasen, wo ich a) entweder nicht dran denke oder b) keine Muse habe etwas zu posten. Und das ist natürlich okay! Doch ein aktives Publikum erfreut sich an regelmäßigem Content. Und wenn’s den halt auf dem einen Profil nicht gibt, dann sucht man sich Alternativen. Das kann passieren, muss es aber nicht. Aber man sollte es einfach im Hinterkopf behalten – je nach Profil-Ziel.
Was ist schon Zeit?
Wie viel Arbeit man in Content steckt, ist immer nach eigenem Ermessen. Doch ich finde man erkennt deutlich den Unterschied zwischen „einfach und schnell“ oder „durchdacht und mit klarer Message“. Ersteres benötigt halt deutlicher weniger Aufwand als Letzteres. Und in beiden Fällen gibt es natürlich kein richtig oder falsch. Wichtig ist, dass man selber hinter seinem Content steht. Und die Interaktion der Followerinnen und Follower kann hier als (Erfolgs-)Spiegel dienen.
Das größte Learning: Jeder hat eine Meinung!
So individuell, wie unsere Diabetes-Erkrankung ist, so individuell ist auch unser Diabetes-Management oder unser Körper. Was wir ihm zuführen oder wie wir ihn bewegen, kann für jeden eine unterschiedliche Wirkung haben. Trotzdem gibt es viele Stimmen, die gerade eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung verallgemeinern. Nicht selten kommt es vor, dass ich Kommentare oder Nachrichten bei Beiträgen bzw. Stories zu meinem Diabetes-Management lese, die mich eines Besseren belehren wollen. Oftmals von „Laien“, aber meistens von selbsternannten „Expert:innen“, „Coach:innen” oder „Berater:innen“. Während bei Laien oftmals „der gute Wille“ im Vordergrund steht, so haben meines Erachtens Coachinnen bzw. Coachs & Co. meist die imaginären Dollarzeichen im Auge. Wenn es um Ernährung oder Diabetes geht, gibt es keine magische pauschalisierende Formel für alle Menschen mit Diabetes, was die z.T. aufdringlichen und passiv-aggressiven Nachrichten „entschuldigen“ würden. Also liebe Coachs und Coachinnen: Bitte lasst es einfach sein!
Auf jeden Fall war mein größtes Learning auf Social Media, dass JEDER eine Meinung hat und sie auch gerne kundtut. Egal, ob man sie hören möchte oder nicht. An sich hat Jeder das Recht zu sagen, was er denkt. Solange es respektvoll und nicht übergriffig oder gar beleidigend ist. Das ist für mich einfach das oberste Gebot im Social-Media-Knigge.
Last but not least: Deine Mitspieler
Alles im Leben gleicht irgendwie einem Wettbewerb. Schul- oder Arbeitsleistungen. Sport. Geschwisterrivalität. Die Schlacht am Buffet. Das Reservieren der Liegen am Pool. Das Erreichen des besten HbA1c-Wertes. Oder der Aufbau von Reichweite für mehr „rich & famous“ auf Social Media.

Als ich mein Instagram-Profil damals erstellte, war meine Intention (und das ist sie bis heute!), dass ich gerne andere an meinem Leben mit Typ-2-Diabetes teilhaben lassen möchte. Einfach jemand für einen zu sein oder jemand anderen zu finden, um zu schauen, wie er es (= Diabetes-Handling) macht. Dieses voneinander lernen.
In der Typ-1-Community gibt es überwiegend junge Menschen, die wirklich eine geschlossene Einheit bilden und wo man spürt: Der Support ist real! Genau den Spirit den ich mir wünsche! In der Typ-2-Community ist das Alter mit 27 bis 60 Jahren hingegen etwas breiter gefächert. Und obwohl viele gefühlt Lichtjahre von der Pubertät entfernt sind, spürt man hier leider am meisten einen Konkurrenzkampf. Die Rede ist von Content- (und somit Follower-)Klau, denn viele denken, dass sie das Rad mit ihren Themen neu erfinden. Frag mich nicht warum, vielleicht ist das so ein Generationsding?!
Fazit
Natürlich sind alle aufgezählten Punkte nur meine Erfahrungen und nicht das Maß aller Dinge. Wenn man neu im Game ist, mag das ein oder andere Thema einen abschrecken. Doch verliere niemals den Mut, Deine Geschichte in die Welt hinauszutragen. Die Welt der sozialen Medien hat sehr viele Vorteile und bei allem, was Dir heute noch fremd erscheint, groovst Du Dich früher oder später ein. Am Ende des Tages steht die Community sowie die jeweilige Genesung(sreise) im Fokus. Und das ist doch, worauf es ankommt, oder? Also – auf was wartest Du noch?
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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cesta postete ein Update vor 3 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Woche, 6 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 3 Tagen, 12 Stunden
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Tagen, 9 Stunden
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 2 Tagen, 22 Stunden
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 2 Tagen, 8 Stunden
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 2 Tagen, 8 Stunden
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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stephanie-haack postete ein Update vor 2 Wochen
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
Ich bin dabei 🙂
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Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.
LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!