Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #44 | Vorsorgeuntersuchung (4) – das Herz

3 Minuten

#44: Vorsorgeuntersuchung (4) – das Herz
Foto: artbesouro – stock.adobe.com
Community-Beitrag
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #44 | Vorsorgeuntersuchung (4) – das Herz

Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, was sich langfristig auf die gesamte Funktionalität des Körpers auswirkt. Daher ist es umso wichtiger, neben einem guten Diabetes Management, auch regelmäßige Vorsorgetermine wahrzunehmen, um eventuelle Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. In meiner kommenden Beitragsreihe möchte ich Dich durch die verschiedenen Vorsorgebereiche mitnehmen. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür bei Dir zu schaffen, sodass Du langfristig diese in Dein Diabetes Management etablieren kannst und somit langfristig einem langen Leben (trotz Diabetes) nichts mehr im Wege steht.

Das menschliche Herz von Innen. Foto: Robina Weermeijer – unsplash.com

Wenn die Pumpe nicht mehr richtig pumpt

Wusstest Du, dass Menschen mit Diabetes idR nicht wegen ihres Diabetes sterben, sondern aufgrund ihrer durch den Diabetes entstandenen Folgeerkrankungen? Eine der häufigsten Todesursachen für Menschen mit Diabetes sind ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Der Ursprung beiden Übels liegt an einem Versagen des Herzes – dem wohl wichtigstem Organ unseres Körpers.

Tatsächlich geht man davon aus, dass aktuell ungefähr jeder zweite Diabetiker*in an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall stirbt. Das Risiko generell eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, liegt bei Menschen mit Diabetes zwei- bis vierfach höher, als bei Gesunden. Und bei Frauen sogar bis zu sechsfach.1 Ziemlich gruselige Aussichten, oder? Ich finde, dieses Wissen gibt einem nochmal mehr einen Ansporn, sein Diabetes Management immer auf Hochleistung zu erhalten. Denn das Gefährliche bei Typ-2-Diabetes ist ja meist, dass man den Diabetes nicht spürt. Und wenn, ist es bereits zu spät. Doch gerade in dieser „Nicht-Spür-Phase“ kommt es so sehr darauf an, wie wir mit unserem Diabetes umgehen und daraus resultierend, welche möglichen Folgeerkrankungen, wie u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sich daraus entwickeln.

Eine Arterie von innen. Foto: Robina Weermeijer – unsplash.com

Welchen Einfluss hat unser Blutzucker auf unser Herz und wie entstehen diese Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Wie Du weißt, fördern hohe Blutzuckerwerte Entzündungsreaktionen im Körper, welche u. a. unsere Stoffwechselvorgänge beeinflussen. Sind unsere Blutzuckerwerte stetig bzw. ständig zu hoch, so kommt es langfristig zu einer Schädigung und/oder Verkalkung der Gefäße, was auch Arteriosklerose genannt wird. Das wiederum führt zu einer Verschlechterung der Pumpleistung des Herzens sowie zu einer verstärkten Blutgerinnung an den geschädigten Gefäßen.2

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes liegt das höchste Risiko für Gefäßschäden an den regelmäßigen Überzuckerrungen. Bei Typ-2 hingegen gehen die Gefäßschäden meist mit einem erhöhten Blutdruck oder gestiegenen Blutfettwerten einher. Sprich, egal welcher Diabetes-Typ — es kann einfach Jeden betreffen.3

Wie können wir Herzschäden vorbeugen?

Das A und O ist die frühzeitige Erkennung und spätere Behandlung des Diabetes, welche ein jährliche Vorsorgeuntersuchung voraussetzt. Umso früher der Diabetes erkannt wird, umso früher können die Blutzuckerwerte in den Normbereich gebracht und höheren Werten den Kampf angesagt werden. Doch natürlich ist es mit einer Diabetes-Diagnose und einer entsprechenden Medikation nicht getan. Auch nach der Diagnose müssen Vorsorge-Untersuchungen regelmäßig gemacht und gemonitort werden. Zusätzlich ist ein gutes Diabetes Management unabdingbar. Dazu gehört ein gesunder Ernährungsstil, viel Bewegeng sowie Schlaf, wenig Stress und bspw. eine gute Hormonbalance. Mehr Infos zu einem erfolgreichen Diabetes Management findest Du in den Beiträgen 8 bis 11 (siehe Beitrags-Übersicht).

Quellen:
1 https://herzstiftung.de/system/files/2020-05/HH0319-Diabetes-und-Herz.pdf
2 https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/diabetes
3 https://www.kardiologe-bayreuth.de/diabetes-und-herz/

Caros Kolumne

Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Caros Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!

alle Kolumnen-Beiträge von Caro


von Caro

Avatar von sweet-caromell-type2

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026

Der t1day 2026 zeigt, wie rasant sich die Versorgung bei Typ‑1‑Diabetes entwickelt. Im Diabetes‑Anker‑Podcast geben die Veranstalter einen kompakten Einblick in Programm, Workshops und Themen des Events am 25. Januar 2026 in Berlin.
Diabetes-Anker-Podcast: Ein Tag für Menschen mit Typ-1-Diabetes – Ausblick auf den t1day 2026 | Foto: Ludwig Niethammer / privat / MedTriX

2 Minuten

Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst

Von tierischen Extrakten zu Insulin‑Analoga: In dieser Podcast-Folge beschreibt Prof. Dr. Thomas Forst den Weg von der lebensrettenden Insulin-Entdeckung vor einem Jahrhundert hin zu den modernen Insulin-Therapien sowie zu neuen medikamentösen Optionen bei Typ‑2‑Diabetes.
Diabetes-Anker-Podcast: Von der Insulin-Entdeckung zu modernen Diabetes-Therapien – mit Prof. Thomas Forst | Foto: zVg

2 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 6 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 4 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

Verbände